Maximilian Amtsberg will im neuen Jahr wieder voll angreifen.

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Torjäger Max Amtsberg laboriert weiter an Nasenbeinbruch: Vor dem Duell in Freiberg droht dem NHV Delitzsch zudem ein weiterer Ausfall. Der Gegner hat indes ein ungewöhnliches Saisonziel ausgegeben.

Delitzsch. Er ist hart im Nehmen. Im November zog Max Amtsberg sich in der Partie beim HC Glauchau/Meerane einen Nasenbeinbruch zu. Der Torjäger des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch setzte nur die Begegnung eine Woche später gegen den SV Plauen-Oberlosa aus. Danach, beim HSV Bad Blankenburg und gegen den HC Elbflorenz II, biss der 24-Jährige auf die Zähne und übernahm bei den Siebenmetern die Verantwortung. Mit Erfolg: Gegen die Dresdner versenkte der lange Blonde alle sechs Strafwürfe.

Jetzt am Samstag bei der HSG Freiberg dürfte das ähnlich aussehen. Der Mannschaftskapitän wird weiter geschont und kommt nur am Siebenmeterstrich zum Einsatz, um das Spielfeld gleich danach wieder zu verlassen. „Im neuen Jahr“, so Amtsberg, „will ich wieder richtig angreifen.“ Dann sollte die Verletzung endgültig auskuriert sein.

„Erster der letzten Fünf werden“

Seine Zuversicht ist durch die Blessur nicht beeinträchtigt. „Natürlich wollen wir in Freiberg gewinnen“, sagt der Rückraumschütze. Mut macht ihm vor dem ersten Rückrundenspiel der Verlauf der Hinserie. Die haben die Concorden mit 22:6 Punkten und dem zweiten Rang abgeschlossen, sind Spitzenreiter Plauen-Oberlosa (24:4) dicht auf den Fersen. „Damit können wir sehr zufrieden sein“, kommentiert Amtsberg.

Tatsächlich stehen die Chancen, die Stadt der Bergakademie mit zwei Punkten im Gepäck wieder zu verlassen, alles andere als schlecht. „Sicherlich sind wir der Favorit“, räumt NHV-Trainer Jan Jungandreas ein. Die Gastgeber liegen auf dem 14 und damit drittletzten Rang, die Ausbeute ist mit 5:23 Zählern die eines Abstiegskandidaten. „Unser Plan ist, Erster der letzten Fünf zu werden“, sagt HSG-Trainer Friedrich Zenk. „Das wird schwer genug.“ Allerdings stehe das gesamte Team hinter diesem Ziel, was wiederum Mut mache.

Fragezeichen hinter Viehweger

Jungandreas warnt davor zu glauben, dass die Auseinandersetzung so etwas wie ein Selbstläufer wird. Im letzten Spiel des Jahres wolle die Heimmannschaft Zählbares einfahren. „Deshalb müssen wir mit voller Konzentration und Überzeugung auftreten“, gibt der Chefcoach die Marschroute vor. „Wir können nicht ein paar Gänge runterschalten und glauben, es funktioniert immer noch“, warnt der Übungsleiter und verweist auf die Partie gegen Elbflorenz II am vergangenen Wochenende. Nach einer deutlichen 20:10-Führung zur Halbzeit ließen es die Delitzscher im zweiten Durchgang etwas schleifen und fuhren so nur einen 34:31-Erfolg ein.

„Wir brauchen eine hohe Intensivität auf dem Parkett“, fordert Jungandreas, der noch nicht weiß, ob Linksaußen Vincent Viehweger seine Rückenverletzung auskuriert haben wird. Gegen Elbflorenz vertrat ihn Martin Bielicki, der sechs Tore erzielte. „Er hat das in der Offensive gut gemacht“, lobt sein Trainer.

Freiberg hat in den vergangenen Jahren den Kader zu einem Großteil umgebaut. Da hat das Zusammenspiel gerade am Anfang der Saison nicht geklappt, der Start ging mit 0:14 Punkten komplett daneben. Die ersten zwei Zähler holte sich die HSG in Wittenberg Ende Oktober mit einem 27:25. Aufhorchen ließ Freiberg durch ein überraschendes 28:28 gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt, der immerhin Tabellenvierter ist und erst mit dem Schlusspfiff den Ausgleich erzielte.

„Ich gehe davon aus, dass meine Mannschaft diese Leistung gegen den NHV wiederholen will“, hofft Zenk und sieht generell einen positiven Trend, auch wenn noch die Kontinuität in der Leistung fehle. Zudem habe bislang häufig das Spielglück gefehlt. Den Gegner aus Nordsachsen schätzt der Trainer-Routiniert als eine „sehr gut besetzte Mannschaft“ ein. Sie strahle auf jeder Position Torgefahr aus und „steht zurecht oben in der Tabelle“.

LVZ