Moritz Brodowski steht nach längerer Verletzungspause vor einer Rückkehr in den NHV-Kader.

Sonnabend der HC Glauchau/Meerane, am 1. Mai der SV 04 Plauen-Oberlosa: NHV-Trainer Jan Jungandreas erwartet schwere Partien, ist aber optimistisch. Warum es überhaupt zwei Spiele binnen 48 Stunden gibt.

Delitzsch. Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch steht vor einem hammerharten Wochenende. Am Sonnabend treten die Nordsachsen in eigener Halle (Anpfiff: 19 Uhr) gegen den HC Glauchau/Meerane an, am Mai-Feiertag geht es zum Tabellenzweiten SV Plauen-Oberlosa. „Das sind zwei schwere Partien, aber wir sind durchaus optimistisch“, sagt NHV-Trainer Jan Jungandreas. Der Doppelspieltag wurde angesetzt, weil die Staffel statt der früher üblichen 14 Vereine jetzt 16 Mannschaften umfasst.

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Gegen Glauchau ist die Ausgangslage – auf dem Papier – eindeutig. Die Concorden liegen mit 34:16 Punkte auf Rang sechs, die Gäste befinden sich mit 30:26 Punkten auf Platz neun. Und das Hinspiel hat der NHV mit 31:26 für sich entschieden. Zudem hat die Mannschaft von Trainer David Kylisek am vorigen Wochenende gegen den Aufsteiger HV Rot-Weiß Staßfurt mit 20:25 den Kürzeren gezogen. Kylisek sprach danach von einem „schwachen Angriffsspiel“. Gleichwohl will sein Team alles versuchen, um in Delitzsch „etwas Zählbares einzufahren“. Die Concorden haben dagegen in Jena mit 30:27 die Oberhand behalten.

Elf Siege in zwölf Partien für Plauen

„Glauchau ist körperlich sehr präsent“, warnt Jungandreas seine Spieler. Die müssen weiterhin ohne den verletzten Top-Torjäger Max Amtsberg auskommen. Was wiederum eine Änderung des Angriffsspiels zur Folge hat. „Wir müssen in der Offensive mehr investieren, 1:1-Situationen suchen. Das ist kräftezehrend“, weiß der Übungsleiter. Zudem komme es darauf an, in der Abwehr gewohnt sicher zu stehen und möglichst viele Konter zu laufen. Wichtig sei, Glauchaus Rückraumschützen Vaclav Klimt nicht zu Entfaltung kommen zu lassen. Er ist mit 188 Treffern Zweiter in der Torjägerliste der Liga. „Das wird eine harte Aufgabe, ein Duell auf Augenhöhe“, sagt Jungandreas voraus, der womöglich wieder auf Kreisläufer Moritz Brodowski zurückgreifen kann, der wegen einer Blessur am Fuß längere Zeit ausgefallen ist.

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Der NHV ist seit neun Runden ungeschlagen. „Das hat uns viel Selbstvertrauen gebracht“, betont der Trainer. Doch in diesem Punkt kann Drittligaabsteiger Plauen-Oberlosa eine noch breitere Brust aufweisen. Die Vogtländer kennen das Wort Niederlage nur noch aus dem Duden. Den letzten doppelten Punktverlust setzte es am 10. Dezember im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz II (21:25). In den folgenden zwölf Partien holte das Team von Trainer Ladislav Brykner elf Siege und holte bei Tabellenführer HC Burgenland mit einem 27:27 immerhin einen Punkt.

Die Großen liegen dem NHV

Plauen ist wegen mehrerer Verletzter nicht so erfolgreich in die Saison gestartet, zeigt nun aber seit Monaten ein hohes Niveau. So wurde am vergangenen Wochenende der HSV Apolda mit 24:19 deutlich geschlagen. Dennoch monierte Brykner, sein Kader habe „mit angezogener Handbremse“ gespielt. Dem HC Burgenland dürfte der Aufstieg in die dritte Liga dennoch kaum zu nehmen sein. Ziel der Plauener ist es trotzdem, „bis zum Saisonende kein Spiel mehr zu verlieren, wenngleich das natürlich sehr schwer wird angesichts der Gegner“, so Rechtsaußen Sebastian Neumann. Gegen den NHV werde es „ein Stresstest“.

Jungandreas freut sich auf das Duell. „In der dortigen Halle herrscht eine ähnliche gute Stimmung wie bei uns.“ Zudem habe es gegen Plauen immer tolle Kämpfe gegeben. Und bekanntlich kommt der NHV mit den Großen der Liga in dieser Spielzeit besonders gut zurecht. Bei einem Unentschieden könnte somit beide Klubs ihre niederlagenfreie Serie ausbauen – Erfolge von Delitzsch gegen Glauchau und von Plauen in Staßfurt vorausgesetzt.

Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 28.04.2023