Delitzscher Oberliga-Handballer bauen vor Spiel in Wittenberg auf Hilfe der Physiotherapeutinnen

Nach dreiwöchiger Pause greift der NHV Concordia Delitzsch wieder ins Spielgeschehen ein. Die Oberliga-Handballer treten am Sonntag (Anpfiff: 17 Uhr) beim SV Grün-Weiß Wittenberg an. Mit der fünftletzten Partie beginnt dabei der Saisonendspurt.

Da haben die Nordsachsen sich viel vorgenommen. Ihre Zielsetzung lautet, den derzeitigen zweiten Rang (37:9) zu verteidigen. „Natürlich wollen wir das schaffen“, berichtet Trainer Jan Jungandreas. Das sei herausfordernd, aber machbar. „Es werden mit Sicherheit spannende Begegnungen“, sagt der Coach. Sein Blick geht dabei unter anderem voraus auf den 20. April. Dann reisen die Delitzscher zum Aufstiegsfavoriten SV 04 Plauen-Oberlosa, der mit 42:4 Zählern souverän die Tabelle anführt, einen seiner Minuspunkte aber den Delitzschern zu verdanken hat, die in eigener Halle den Vogtländern ein 23:23 abtrotzten. Immerhin rangiert der NHV drei Punkte vor den Dritten, dem HSV Bad-Blankenburg, der am 27. April bei den Concorden antreten muss. Da könnte die Silbermedaille klargemacht werden.

Zuvor aber geht es in die Lutherstadt. Die Gastgeber liegen auf Position zwölf. Diese würde dem Aufsteiger in der Endabrechnung reichen, um die Klasse zu erhalten. „Ein paar Punkte brauchen wir dafür noch“, sagt Übungsleiter Marco Hüls. Nun komme mit dem NHV „eine der stärksten Mannschaften der Staffel, das wird eine große Aufgabe“. Die Gäste hätten einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Akteuren und zeichneten sich offensiv wie defensiv durch große mannschaftliche Geschlossenheit aus. Jungandreas leiste „sehr gute Arbeit.“

Hüls baut in der Auseinandersetzung in der Stadthalle auf zwei frühere Delitzscher. Routinier Steve Baumgärtel (40) „ist eine unserer tragenden Säulen im Rückraum.“ Er habe „immer noch seine Qualität“, weiß genau, was er macht“, ergänzt Jungandreas. In der Wittenberger Abwehr habe Moritz Brodowski „eine sehr gute Entwicklung genommen“, lobt Hüls den Kreisläufer. Obendrauf kommt mit Tomas Pavlicek der erfolgreichste Torjäger der Oberliga. 180 Treffer hat der 38-jährige Tscheche, der früher für den Zweitbundesligisten Dessau-Roßlauer HV auflief, bereits auf seinem Konto. Weshalb Hüls verspricht: „Wir werden uns gegen den Favoriten nicht von vorherein aufgeben, sondern mit aller Kraft schauen, was möglich ist.“

Kein Spaziergang

Von einem Spaziergang will denn auch Jungandreas nichts wissen. „Das ist ein unangenehmer Gegner.“ Immerhin habe der SV drei der letzten vier Partien gewonnen und werde „mit viel Selbstvertrauen“ in das Duell mit den Sachsen gehen. Der Chef-Coach geht davon aus, dass die Osterpause seinem Kader geholfen hat. Der ist relativ klein, mehrere Sportler schleppten in den vergangenen Wochen Verletzungen mit sich herum, liefen aber trotzdem auf. „Ich hoffe, dass jetzt alle wieder Kraft gewonnen haben.“

Besonders gefordert waren in diesem Jahr die Physiotherapeutinnen Katharina Burkhardt und Milena Brandt. „Sie hatten ordentlich zu tun, um unsere angeschlagenen Spieler fit zu machen“, erzählt Jungandreas. Dabei hätten sie hervorragende Arbeit geleistet. Die Physios seien „aus dem Team nicht wegzudenken und wichtig auch für die Belastungssteuerung“, betont Co-Trainer Sven Griehl. Der Ergotherapeut legt etwa beim Tapen mit Hand an. Kinesiotapes werden im Sport verwendet, um die Muskel- und Gelenkfunktion zu unterstützen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Heilung zu beschleunigen. Die beste Wirkung aber wird Siegen zugeschrieben.

Ulrich Milde / 06.04.2024 / Leipziger Volkszeitung