Georg Eulitz und die NHV Delitzsch-Handballer wollen es Plauen schwer machen.

Am Sonnabend erwartet der NHV den HC Einheit Plauen. Die Delitzscher Handballer müssen wieder ohne ihren Top-Torschützen ran. Aber auch bei den Gästen fehlt ein wichtiger Spieler.

Delitzsch. Erinnerungen werden wach. In der vorigen Saison verletzte Max Amtsberg sich im April am Knie und fiel die letzten sechs Begegnungen aus. Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch ließ sich davon nicht schockieren, holte aus diesen Partien beeindruckende 10:2 Punkte. Zwei davon kampflos, da der HSV Bad Blankenburg nicht angereist war.

Ob die Nordsachsen auch jetzt in der Erfolgsspur bleiben, muss sich noch zeigen. Denn der Hüne im linken Rückraum, der mit 97 Treffern auf Rang sieben der Torschützenliste der Staffel rangiert, hatte sich vor einer Woche im Training den Mittelfuß gebrochen und fällt längere Zeit aus. Dabei gelang der Auftakt. Ohne den Top-Schützen holten die Delitzscher am vorigen Sonnabend beim HSV Apolda ein souveränes und ungefährdetes 25:17. Jetzt soll die Sieges-Fortsetzung folgen: Am Sonnabend erwartet der NHV den HC Einheit Plauen, der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr.

Plauen sieht Concorden als Favoriten

Da hofft Concorden-Chefcoach Jan Jungandreas natürlich, dass wie in der vorigen Spielzeit andere Spieler in die Bresche springen. Da ist etwa Niklas Zierau gefordert, der in den vergangenen Spielen aufsteigende Form bewies, in Apolda konsequent und permanent die gegnerische Deckung attackierte und drei Treffer markierte. Eine Woche zuvor, beim 30:27 über den HC Aschersleben, netzte der Zweitbeste der mannschaftsinternen Torjägerliste (52 Treffer) fünf Mal ein. Dicht hinter ihm liegt Routinier Georg Eulitz (51). Große Hoffnungen ruhen auch auf Niklas Reinhardt (50), der vielseitig einsetzbar ist auf Rechts- wie Linksaußen, aber auch im Rückraum.

Trotz des Amtsberg-Ausfalls steht für Einheit-Trainer Jan Richter fest, „dass der NHV in eigener Halle der klare Favorit ist“. Die Gastgeber zeichneten sich durch einen guten Übungsleiter aus, stünden für eine klare Idee mit schnellem Umschaltspiel. Kurzum: „Sie spielen in unserer Liga den schönsten Handball“, lobt Richter. „Das macht es für uns so schwer.“

Vogtländer im gesicherten Mittelfeld

Er selbst hat es geschafft, den Aufsteiger ins gesicherte Mittelfeld zu führen. Die momentanen 15:19 Punkte bedeuten Rang zehn, mit dem Abstieg dürften die Vogtländer nichts mehr zu tun haben. „Wir sind in der Liga angekommen“, meint Richter. Peu à peu soll es in den nächsten Jahren weiter nach oben gehen. Verzichten müssen die Plauener vorerst auf Dominik Pecek, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat.

Der Tabellenzweite aus Nordsachsen (28:6 Zähler) geht natürlich in die Auseinandersetzung mit der Absicht, die beiden Punkte in der Mehrzweckhalle zu behalten. „Wir müssen von Anfang an konsequent sein“, verlangt Jungandreas und baut wieder auf die Defensive, die in Apolda auch ohne den beruflich verhinderten Thomas Oehlrich überragte. Der Ex-Bundesligaspieler dürfte jetzt wieder auf der Platte stehen.

NHV ist zuversichtlich

Plauen ist nach Ansicht von Jungandreas schwer einzuschätzen, da der Klub wechselhafte Ergebnisse aufweist. Im Stadtderby gegen Plauen-Oberlosa vor zwei Wochen führte Einheit lange Zeit, um letztlich mit 27:29 zu unterliegen. „Da hatten wir in der zweiten Halbzeit keinen Rechtsaußen mehr“, erinnert sich Richter. Dafür holte sein Team in Köthen einen nicht unbedingt erwarteten 29:25-Erfolg, verlor gegen Halle mit 32:40. Am vergangenen Wochenende gab es gegen Hermsdorf ein klares 30:24.

„Plauen wird alles versuchen, um uns das Leben schwer zu machen“, erwartet Jungandreas. In der Hinrunde gelang seinem Team ein 31:26. Damals war Amtsberg nach einem heftigen Hieb auf die Brust angeschlagen. Er wurde in Apolda auch als Strafwurfschütze vermisst. Von den sechs Siebenmetern verwandelte Delitzsch nur drei. Doch da es auch ohne ihn zum Sieg reichte, herrscht in der Loberstadt Zuversicht.

Ulrich Milde / 02.02.2024 / Leipziger Volkszeitung