Die Delitzscher –  hier Niklas Zierau beim Wurf –  haben bisher eine überragende Saison gespielt.

„Alles andere als ein leichter Gegner“: Zum ersten Spiel im neuen Jahr empfängt NHV Concordia Delitzsch den HC Aschersleben, der mit dem Torhüter-Riesen Sven „The Rock“ Mevissen anreist.

Delitzsch. Die laufende Handball-Europameisterschaft in Deutschland „bringt unserem Sport deutlich mehr Aufmerksamkeit“. Das berichtet sichtlich erfreut Jan Jungandreas, Trainer des Oberligisten NHV Concordia Delitzsch. Wenn die Nationalmannschaft gewinne, seien positive Effekte die Folge. So haben sich dem Verein neue Mitglieder angeschlossen. „Seit Jahresanfang haben wir knapp zehn Neuanmeldungen im Nachwuchs.“

Jetzt hofft der Coach, dass sich das gestiegene Interesse auch am Sonnabend in der heimischen Mehrzweckhalle bemerkbar machen wird. Denn zum ersten Spiel im neuen Jahr empfangen die Nordsachsen den HC Aschersleben, der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr. Immerhin haben die Concorden in dieser Saison den Zuschauerschnitt bereits deutlich gesteigert. „Es würde mich freuen, wenn die Halle wieder voll wird.“

Riese im Tor

Wer kommt, dürfte eine spannende Begegnung erwarten. Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt hat sich deutlich gesteigert. In der vorigen Spielzeit belegte sie in der Abschlusstabelle Rang elf, jetzt steht sie auf Platz sechs mit 19:11 Punkten. Und: Zuletzt unterlag der NHV daheim dem HCA mit 19:27. Im Hinspiel gab es in einer wahren Hitzeschlacht mit tropischen Temperaturen ein 22:22. Dabei erwies sich Ascherslebens Torhüter-Riese Sven „The Rock“ Mevissen mit seinen 2,17 Metern als nahezu unüberwindlich. Aufpassen müssen die Gastgeber zudem auf die Ex-Bundesligaspieler Andreas Rojewski und Fabian van Olphen.

Jungandreas ist also gewarnt. „Aschersleben ist alles andere als ein leichter Gegner“, mahnt der Übungsleiter. „Es wird eine hammerharte Partie.“ Der Kader habe jede Menge Erfahrung und eine der besten Abwehrreihen der Staffel. Bislang haben die Gäste 382 Gegentreffer kassiert, das ist der fünftbeste Wert der Liga. Allerdings: Die Defensive Nummer eins stellt der NHV mit lediglich 356 Toren.

Spitzenreiter in Reichweite

Natürlich tritt das Heimteam mit großem Selbstvertrauen an. „Klar wollen wir gewinnen“, betont Jungandreas. Bislang haben die Delitzscher eine überragende Saison gespielt, sind mit 24:6 Punkten auf dem zweiten Platz. Spitzenreiter SV 04 Plauen-Oberlosa (26:4) ist in Reichweite. Nach einer kurzen Trainingspause über die Weihnachtstage ging es am 2. Januar wieder los mit den Übungseinheiten. „Es war ein bisschen holprig“, berichtet der Chefcoach. Einige seiner Sportler waren erkältet, andere hatten kleine Wehwehchen. Gleichwohl „haben wir die Einheiten gut und intensiv genutzt“. Gegen den HCA komme es darauf an, „gut und schnell unserem Rhythmus zu finden“. Wenn das gelingt, stehen die Zeichen auf einen doppelten Punktgewinn.

Ulrich Milde / 18.01.2024 / Leipziger Volkszeitung