Der blutende Delitzscher Torjäger Maximilian Amtsberg wird nach einem Faustschlag von Physio Milena Brandt versorgt.

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Nach einem Faustschlag ins Gesicht ließ sich Max Amtsberg noch einmal einwechseln – trotz Verdachts auf Nasenbeinbruch. Aber auch ihn lassen die Concorden in Glauchau nichts anbrennen und freuen sich nun aufs Spitzenspiel gegen Plauen-Oberlosa.

Glauchau. Mannschaft und Trainer haben geliefert: Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch hat am Samstag beim HC Glauchau/Meerane mit 25:21 (13:11) den nächsten Sieg eingefahren. Damit haben die Nordsachsen nun 19:3 Punkte und gehen als Spitzenreiter in das Top-Spiel am kommenden Wochenende. Denn dann erwartet das Team um Coach Jan Jungandreas den SV 04 Plauen-Oberlosa, der Anpfiff wird um 19.30 Uhr erfolgen. Der haushohe Meisterschaftsfavorit liegt nach seinem 34:26-Erfolg über den HC Elbflorenz II mit 17:3 Zählern auf Rang zwei. Unklar ist dabei, ob Max Amtsberg auflaufen kann. Der Torjäger des NHV hatte in Glauchau gerade den Ausgleich zum 6:6 erzielt, als er von Fäusten böse im Gesicht getroffen wurde.

HC-Akteur Hagen Ludwig sah für diese Aktion glatt rot. Amtsberg ging zu Boden, blutete heftig aus der Nase und musste schwer angeschlagen das Parkett verlassen. Leichte Entwarnung: In der zweiten Halbzeit wurde der 24-Jährige trotz des Verdachts auf Nasenbeinbruch eingewechselt, als es galt, bei Zeitspiel nach dem letzten Pass zum Torwurf anzusetzen. Und beim Jubel der Concorden nach dem Schlusspfiff in der Sachsenlandhalle mischte der 1,99-Meter-Riese freudig mit.

Trainer Jungandreas hadert mit fehlerhafter Offensive

Die Gäste erwischten einen guten Start und gingen durch Niklas Zierau und Vincent Viehweger mit 2:0 in Führung. Doch in der Folgezeit stellte Glauchau unter Beweis, warum der Verein als heimstark gilt. Der HC kam nicht nur heran, sondern lag in der 15. Minute nach einem Treffer von Tim Esche mit 7:6 vorn. Doch Delitzsch ließ sich auch von einer doppelten Unterzahl nach Zeitstrafen gegen Thomas Oehlrich und Niclas Reinhardt nicht beirren. „Das hat uns geholfen, wach zu bleiben“, sagte Jungandreas. Martin Bielicki, der auf Linksaußen eine gute Partie bot, sorgte in der 23. Minute mit dem 11:10 dafür, dass der NHV wieder die Nase vorn hatte.

Vaclav Klimt brachte den Heimverein zwar noch einmal auf 11:11 heran, doch nach einem Treffer von Zierau gelang es Glauchau nicht mehr, das Blatt zu wenden. Souverän verteidigten die Concorden den Vorsprung bis zum Ende. „Wir waren über die gesamten 60 Minuten die bessere Mannschaft“, kommentierte Jungandreas. Allerdings hätten es seine Spieler mehrfach verpasst, aus einer kleinen eine klare Führung zu machen. Dafür habe es im Angriff zu viele einfache Fehler gegeben, bemängelte er.

Jetzt freuen sich die Delitzscher auf das Spitzenspiel gegen Plauen-Oberlosa. „Nach elf Spieltagen als Tabellenführer da hineinzugehen, darauf können wir schon ein wenig stolz sein“, meinte der Delitzscher Trainer und kündigte an, dem Aufstiegsaspiranten „in einer hoffentlich vollen Halle“ alles abzuverlangen.

NHV: Neuhäuser, Alpers; Eulitz (3), Seifert, Prautzsch, Bielicki (3), Zierau (6), Kalliske (1), Schmidt (1/1), Oehlrich (1), Viehweger (2), Reinhardt (7), Amtsberg (1).

Ulrich Milde / 12.11.2023 / LVZ