Georg Eulitz, hier in einem früheren Spiel, trifft zehnmal für Delitzsch in Jena.

Seit Januar ungeschlagen: Der NHV Delitzsch lässt sich auch vom HBV Jena nicht überrumpeln. Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Jan Jungandreas beim 30:27-Sieg gegen das Kellerkind lange Probleme.

Jena. Der NHV Concordia hat seine beeindruckende Serie in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga ausgebaut. Das schwer erarbeitete 30:27 (15:14) beim HBV Jena war der fünfte Sieg am Stück. Schon seit Ende Januar ist die Mannschaft von Trainer Jan Jungandreas ungeschlagen.

Die tief im Abstiegskampf steckenden Jenaer legten los wie die Feuerwehr. Mit variablem Angriffsspiel und einer staken Abwehrleistung erspielten sie sich schnell eine Drei-Tore-Führung. Spätestens jetzt war jedem klar, dass sich der Gastgeber nicht kampflos ergeben würde. Der HBV ist individuell gut besetzt, sein ist klar strukturiert.

Kein Zugriff auf die Rückraum-Schützen

So bekam die Concordia-Abwehr kaum Zugriff auf die Rückraumschützen und auch die Torhüter hatten ihre Probleme. Aber Delitzsch kämpfte sich langsam ins Spiel. Ab der 20. Minute begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Immer wieder fanden die Gäste nun die Lücken in der Jenaer Abwehr und nutzten diese konsequent aus. So konnte der NHV das Spiel zu seinen Gunsten drehen und mit dem Pausenpfiff erzielte Georg Eulitz vom Punkt die Führung zum 15:14.

Auch in der zweiten Halbzeit konnte sich keine Mannschaft richtig absetzen und das Spiel wogte hin und her. Jena bemühte sich die Fehler zu minimieren und verließ sich in der zweiten Halbzeit auf die individuellen Fähigkeiten seiner Rückraumschützen. Hier schaffte es Delitzsch zwar immer wieder den Ball zu erobern, aber im Angriff passten die Abschlüsse nun nicht mehr.

Reifeprozess freut den Trainer

Auch wenn der HBV aufopferungsvoll kämpfte, so war die Angst vor einer Niederlage deutlich zu spüren. Immer wieder hatte das Team in dieser Saison just in der entscheidenden Phase geschwächelt. In diesem Fall kamen auch noch unnötige Zeitstrafen hinzu, was Delitzsch gnadenlos ausnutzte. Genau diesen Reifeprozess möchte Jan Jungandreas sehen. Den Schlusspunkt setzte, der an diesem Tag mit zehn Treffern überragende Georg Eulitz.

Die schönste Nachricht gab es dann aber in der Pressekonferenz. Denn bei der Registrierungsaktion für den an einer Veränderung der Blutzellen erkrankten Anton, an der sich auch Jena beteiligte, wurde ein passender Spender gefunden.

NHV Delitzsch: Neuhäuser, Alpers; Eulitz 10/7, Reinhardt 7, Zierau 3, Voigtländer 3, Viehweger 2, Oehlrich 2, Prautzsch 2, Kalliske 1, Günther, Müller, Schmidt.

Sven Sauerbrey / Leipziger Volkszeitung / 24.04.2023