Handball-Oberligist Delitzsch deklassiert Hermsdorf mit 39:19

Niklas Zierau ist nicht zu stoppen: Die Handballer des NHV Delitzsch haben den SV Hermsdorf mit 39:19 geschlagen.foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Mit Bravour bestanden! Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch hat die zu einer Art Reifeprüfung ausgerufene Partie gegen den SV Hermsdorf erfolgreich absolviert und den Gast am Sonnabend mit 39:19 aus der Mehrzweckhalle gefegt. Die Nordsachsen haben mit nunmehr 30:16 Punkten Anschluss an die Top-Teams der Staffel geschafft. Aufsteiger Hermsdorf (14:32) kämpft weiter um den Klassenerhalt.

„Wir haben den nächsten Schritt in unserer Entwicklung genommen“, freute sich NHV-Trainer Jan Jungandreas, „wir haben unser Spiel heute mit Konsequenz durchgezogen.“ Und genau das war in der Vergangenheit nicht immer so. Gegen die Spitzenmannschaften der Staffel hatten die Concorden durchweg überzeugt, so zuletzt bei Vizemeister Köthen mit 33:30 gewonnen. Gegen die in der Tabelle schlechter platzierten Vereine war es den Delitzschern dagegen nicht immer gelungen, das Leistungspotenzial abzurufen. Für Jungandreas ist der positive Trend kein Grund, sich nun zurückzulehnen. „Wir wollen uns von Spiel zu Spiel weiter verbessern“, kündigte er mit Blick auf die vielen jungen Spieler in seinem Kader an.

Einer davon ist Jacob Griehl. Der 19-Jährige tritt hauptsächlich in der zweiten Mannschaft an, die vor dem Aufstieg in die Sachsenliga steht. „Dort werde ich auch in der kommenden Saison hauptsächlich eingesetzt, aber weiter auch bei den ersten Herren mittrainieren“, sagte er. Gegen Hermsdorf überzeugte Griehl, den Jungandreas behutsam aufbaut, in der zweiten Halbzeit auf der Mittelposition des Rückraums und als sicherer Siebenmeterschütze. Herausragend dabei sein Treffer zum 35:18 durch den Kempa-Trick nach Pass von Georg Eulitz. „Das hat heute Spaß gemacht“, kommentierte Griehl. Zum Spieler des Abends kürte der Fanclub Loberhaie Niklas Zierau. Der 22-Jährige erzielte sieben Tore, suchte im Angriff zielstrebig den Weg zum gegnerischen Gehäuse und packte in der Abwehr entschlossen zu. „Ich freue mich, dass ich meine Leistung steigern konnte“, bedankte sich der Rückraumspieler, der sich seit einigen Wochen erheblich verbessert zeigt.

Dabei überzeugte gegen den Aufsteiger der komplette NHV-Kader. Die Torhüter Max Neuhäuser und Denny Alpers hielten stark, die Deckung ließ den SV-Angreifern kaum Chancen zur Entfaltung. Nach vorne wurde mit hohem Tempo agiert. „Unsere Abwehr hat gut gearbeitet“, sagte Jungandreas. Von einem „souveränen Heimerfolg“ sprach der Hermsdorfer Coach Mario Kühne. Er musste dabei mit einer Art Rumpftruppe antreten. „Es fehlten zehn verletzte und kranke Spieler.“ Darunter waren die wichtigen Rückraumschützen Daniel Zele und Felix Reis. „Beim Training am Donnerstag waren nur sieben Mann da.“ Hielten die Thüringer im ersten Durchgang noch gut mit, so „sind wir im zweiten Abschnitt eingebrochen“, bedauerte Kühne, der sich dennoch zufrieden mit seiner Truppe zeigte, denn „sie hat sich nie aufgegeben“. Ähnlich sah das Lion Reuther. „Unsere Unterbesetzung hat sich ausgewirkt, aber wir haben gut gekämpft“, sagte der A-Jugendspieler. „Wir haben eine couragierte Leistung gezeigt“, fand auch Paul Götze. Es habe sich, wenig überraschend, bemerkbar gemacht, „dass wir kaum wechseln konnten“.

Jungandreas geht jedenfalls mit einem guten Gefühl in die Osterpause., „Ich bin ganz, ganz, ganz stolz auf meine Spieler“, betonte er. Weiter geht es am 15. April beim Schlusslicht ZHC Grubenlampe, eine Woche später reisen die Concorden zum Vorletzten, dem HBV Jena. Da stehen also weitere Reifeprüfungen an.

NHV: Neuhäuser, Alpers; Eulitz (2), Griehl (6/3), Sowada (1), Kalliske (2), Oehlrich (2), Müller, Voigtländer (3), Prautzsch (1), Schmidt (2/1), Viehweger (2), Günther (3), Zierau (7), Reinhardt (1), Amtsberg (7/1).

Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 03.04.2023