Handball-Oberligist tritt beim Tabellenzweiten HG Köthen an

Max Neuhäuser, hier im Spiel gegen Köthen im vergangenen Oktober, ist gut in Form.foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Es sind Momente wie dieser, die einen exzellenten Torwart ausmachen. In der Heimpartie gegen den USV Halle vor einer Woche parierte Max Neuhäuser vom NHV Concordia Delitzsch in der Schlussphase einen Strafwurf von Torjäger Nicolas Berends. Damit machte der Schlussmann den 32:25-Erfolg der Nordsachsen über den amtierenden Meister perfekt und krönte seine gewohnt gute Leistung.

Kein Wunder, dass Concordias Chefcoach Jan Jungandreas mit dem Keeper sehr zufrieden ist. „Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat.“ Er sei „der Rückhalt, den wir uns erhofft haben“. Neuhäuser sei erfahren und habe ein gutes Standing in der Mannschaft. Einziger klitzekleiner Kritikpunkt des Trainers: Der Keeper könnte manchmal noch etwas lauter die Deckung dirigieren. Der 30-Jährige, der von 2010 bis 2017 bereits für die Nordsachsen das Gehäuse gehütet hatte, spielte danach beim HC Burgenland auch in der dritten Liga und kehrte vor Saisonbeginn zurück.

Die Begegnung gegen Halle habe gezeigt, „dass wir uns gegen die Top-Teams nicht verstecken müssen“, meint der Erzieher. Das gelte auch für das Derby an diesem Sonnabend beim Tabellenzweiten HG Köthen. Der Erfolg über Halle „gibt uns weiteres Selbstvertrauen“, verbreitet der gebürtige Freitaler Optimismus. Es werde „mit Sicherheit“ ein spannendes Spiel.

Sein Trainer relativiert die Einschätzung ein wenig. „Wir dürfen den Erfolg über Halle nicht überbewerten“, mahnt Jungandreas. Schließlich habe der Gegner eine lange Verletztenliste gehabt. Gleichwohl habe der NHV „eine gute Leistung gezeigt und eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert“. Daran gelte es anzuknüpfen. Köthen verfüge über eine „richtig gute, eingespielte Truppe“ mit vielen erfahrenen Akteuren wie Kreisläufer Martin Dannowski oder dem Ex-Delitzscher Frank Grohmann im rechten Rückraum. Zudem sei der Gastgeber ausgesprochen heimstark. Tatsächlich hat die HG in dieser Saison in der Heinz-Fricke-Sporthalle eine makellose Weste, alle zehn Begegnungen gewonnen. Mit 32:10 Punkten liegt der Verein hinter dem HC Burgenland (38:4) auf Rang zwei der Tabelle. Delitzsch ist auf Platz acht mit 26:16 Zählern.

Köthen hat am vorigen Wochenende bei Aufsteiger Staßfurt eine 30:22-Niederlage kassiert. „Wir haben 50 Minuten richtig gut gespielt, aber danach nicht mehr unser Niveau gehalten“, begründet Trainer Martin Lux die Pleite. Er rechnet gegen den NHV „mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen“. Es dürfte bis zum Schluss „eine enge Kiste werden“. Dabei hat Lux Respekt vor den Concorden. Der Mittelblock in der Abwehr mit Thomas Oehlrich und Martin Müller sei sehr erfahren, Rückraumschütze Max Amtsberg „eine Waffe“, im Angriff dominiere beim NHV das schnelle, quirlige Spiel. Folglich werde es „eine richtig schwere Aufgabe für uns“ sagt Lux voraus.

Jungandreas muss weiterhin auf den am Sprunggelenk verletzten Moritz Brodowski verzichten. Er wird von Max Kalliske vertreten, der viel über seine Emotionen und seine Leidenschaft komme. „Wir wollen Köthen einen großen Kampf liefern und natürlich etwas mitnehmen“, kündigt der Übungsleiter an. Was sein Torwart genauso sieht. „Ich denke, wir werden dort punkten“, sagt Neuhäuser und weiß, dass seine Paraden dazu beitragen müssen.

Von Ulrich Milde