Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch erwartet den HC Aschersleben

„Klar wollen wir gewinnen“, sagt Concorden-Chefcoach Jan Jungandreas vor dem Spiel gegen den HC Aschersleben.Foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Wenn der Tabellensechste (19:11 Punkte) gegen den Zehntplatzierten (12:18 Zähler) antritt, ist die Ausgangslage eigentlich eindeutig. Somit geht Handball-Oberligist NHV Concordia als Favorit in die Heimpartie gegen den HC Aschersleben. Der Anpfiff erfolgt am Sonnabend um 19 Uhr. „Klar wollen wir gewinnen“, sagt denn auch Concorden-Chefcoach Jan Jungandreas. „Es wird ein schweres Spiel für uns“, erwartet HC-Trainer Dmitri Filippov.

Doch ganz so einfach dürfte es nicht werden, ein deutlicher Erfolg ist nicht automatisch zu erwarten. So kommt Aschersleben mit breiter Brust in die Loberstadt, schließlich wurde am vorigen Spieltag die HSG Freiberg mit 30:23 geschlagen. Die Gastgeber wiederum haben bei Aufsteiger Handballverein Rot-Weiß Staßfurt eine unnötige 25:30-Niederlage einstecken müssen. Wiedergutmachung ist also angesagt.

Die Gründe für den doppelten Punktverlust liegen für Jungandreas auf der Hand. „Wir haben uns 22 technische und Regelfehler erlaubt“, blickt der Übungsleiter zurück. Obendrein gab es speziell in der ersten Halbzeit mehrere zum Teil zweifelhafte Zeitstrafen gegen die Concorden. Derart dezimiert, fand die Abwehr, sonst das Prunkstück der Mannschaft, nicht den üblichen Zugriff. Kritik übt Jungandreas auch an der Offensive: „Mit unserer Angriffsleistung war ich überhaupt nicht zufrieden.“

Daraus folgt für die Begegnung gegen Aschersleben: „Wir müssen auf uns schauen, im Angriff diszipliniert sein, uns Selbstvertrauen holen und so dem Gegner unser System aufzwingen.“ Zudem müssten seine Spieler sich darauf einstellen, dass die routinierten Gäste „uns mit Härte beeindrucken wollen“. Genau dieses Mittel hatte auch Staßfurt in die Waagschale geworden. „Ich hatte den Eindruck, meine Mannschaft war darüber erschrocken“, sagt Jungandreas kopfschüttelnd. „So wurden wir ein Stück weit aus dem Konzept gebracht.“

Filippov, zweifacher Olympiasieger und Weltmeister, rechnet mit einer spannenden Partie und verweist darauf, dass die bisherigen Duelle zumeist knapp ausgingen. In der Hinrunde siegte der NHV in Aschersleben zum Saisonstart mit 23:22. „Natürlich kommen wir nicht umsonst nach Delitzsch“, sagt Filippov. „Wir versuchen auf jeden Fall, etwas Zählbares mitzunehmen.“ Unklar ist bei ihm stets die Aufstellung. Mehrere Spieler arbeiten als Polizist und wissen häufig erst kurzfristig, ob sie frei oder Dienst haben.

Aufpassen müssen die Nordsachsen auf jeden Fall auf Andreas Rojewski, der im rechten Rückraum von Aschersleben Torgefahr verbreitet. Er spielte viele Jahre für den SC Magdeburg und den SC DHfK Leipzig in der Bundesliga. „So eine Qualität findet man nicht oft in der Oberliga“, zeigt sich Jungandreas beeindruckt, ohne in Respekt zu erstarren. „Wir müssen ihm zeigen, dass wir unser Spiel spielen.“

Mit dem Verlauf der jetzt abgeschlossenen Hinrunde ist Jungandreas „nicht unzufrieden“. Die Leistungen seien sehr wechselhaft gewesen, „manchmal sind unsere jungen Spieler noch zu fahrig, zu unerfahren“. Es komme nun darauf an, „von allen Positionen Torgefahr auszustrahlen“. Am liebsten hätte das der Trainer schon gegen Aschersleben.

Von Ulrich Milde