Letztes Punktspiel des Jahres führt NHV Concordia Delitzsch zum Team der Stunde

Niklas Zierau und der NHV Concordia Delitzsch wollen sich mit einem Sieg aus diesem Jahr verabschieden.Foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Das letzte Punktspiel in diesem Jahr steht für den Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch an. Und da geht es am Sonntag (Anpfiff: 16 Uhr) zum HSV Bad Blankenburg. In gewisser Hinsicht sind die Nordsachsen dabei froh, dass keine Heimpartie ansteht. „Auswärts sind wir im Moment abgezockter“, hat Trainer Jan Jungandreas festgestellt. Allein die Statistik gibt ihm Recht. In Delitzsch gab es bisher vier Siege und drei Niederlagen, in den fremden Hallen gesellte sich zu den vier doppelten Punktgewinnen lediglich eine Pleite. Mit 16:8 Zählern belegt der NHV damit insgesamt Platz sechs.

Die in manchen Situationen fehlende Cleverness und Abgebrühtheit war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Concorden am vorigen Wochenende daheim gegen den SV 04 Plauen-Oberlosa mit 24:25 unterlagen. „Wir sind an unseren eigenen Fehlern, immer wieder den gleichen, gescheitert“, blickt der Chefcoach zurück. Er habe sich geärgert, „weil ich weiß, dass die Mannschaft das besser kann“.

Niklas Zierau ist über die Niederlage ebenfalls enttäuscht. „Leider habe ich nicht meine Topform gezeigt“, übt er Selbstkritik. Dabei hat der 22-Jährige sich inzwischen als Nummer eins im rechten Rückraum etabliert. „Er ist kampf- und abwehrstark“, lobt der Trainer. In der Offensive könne Zierau noch zulegen. „Er findet jetzt mehr Beachtung bei den Gegnern.“ Folglich müsse er im Angriffs- und Wurfverhalten „lernen, noch variabler zu sein“. Zierau gehört zu den vielen jungen Spielern, die grundsätzlich „richtig viel Qualität mitbringen“ – und ebensolches Steigerungspotenzial haben. Er werde, zeigt Jungandreas sich überzeugt, hart an sich arbeiten und mit Sicherheit noch stärker werden.

Am besten aus Delitzscher Sicht schon in Bad Blankenburg. Die Thüringer, die einige Jahre in der dritten Liga eingruppiert waren, können als Mannschaft der Stunde bezeichnet werden. Denn sie sind seit neun Begegnungen ungeschlagen, haben dabei lediglich mit dem 23:23 gegen die SG Pirna einen Punkt abgegeben und sich nach einem durchwachsenen Start mit 17:7 Punkten auf Rang fünf und damit direkt vor dien NHV geschoben. Der HSV, der am vergangenen Spieltag bei Aufsteiger Staßfurt einen deutlich 32:24-Erfolg einfuhr, „hat einen guten Lauf und dürfte voller Selbstbewusstsein sein“, meint Jungandreas.

„Wir haben uns gut gefunden“, sagt Igor Ardan. Er hat in der vorigen Spielzeit das Team noch trainiert und ist inzwischen zum sportlichen Leiter aufgestiegen. Sein Nachfolger ist Petr Hazl, der den Ligarivalen Plauen in der Saison 2021/22 nicht vor dem Abstieg aus der dritten Liga bewahren konnte. Ardan gibt als Ziel aus, „schnell weitere Punkte zu sammeln, damit wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.“ Er rechnet mit einem „schönen Spiel“ gegen eine „gute Delitzscher Mannschaft“.

Jungandreas sieht sein Team gut gerüstet. „Wir wollen uns mit einem Sieg aus diesem Jahr verabschieden, um nicht im grauen Mittelfeld zu landen“. Schließlich „wollen wir weiter oben dranbleiben“. Und auswärts „brauchen wir uns nicht zu verstecken, können mit ordentlich Selbstvertrauen antreten“. Auf Zierau hat diese Zuversicht offenkundig abgefärbt. „Ich freue mich auf die nächsten zwei Punkte, die wir in Bad Blankenburg einfahren wollen“, kündigt er an.

Von Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 10.12.2022