Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch ist zurück auf der Erfolgsspur

Benedikt Schmidt vom NHV Delitzsch (M.) im Spiel gegen den HC Elbflorenz II. Die Concorden bezwangen den Gast aus Dresden mit 28:25.foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Die Kür vor einer Woche gelang nicht ganz. Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch verloren gegen den haushohen Aufstiegsfavoriten HC Burgenland nach guter Leistung mit 25:28. Jetzt am Wochenende stand die Pflicht an. Dabei gelang den Nordsachsen gegen den HC Elbflorenz II ein Sieg. Mit 28:25 wurde der Gast aus Dresden bezwungen. Der NHV liegt mit 8:2 Punkten damit auf Rang fünf.

„Delitzsch hat verdient gewonnen“, räumte nach dem Abpfiff unumwunden Rico Göde ein. Normalerweise trainiert der frühere Delitzscher die Zweitligavertretung aus der Landeshauptstadt. Doch da Trainer Fabian Metzner eine Fortbildung hatte, sprang Göde ein und coachte die Perspektivmannschaft. „Wir sind eben ein Team“, sagte er. Und da werde geholfen, wenn es nötig sei. Max Amtsberg, mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze des Heimclubs und vom Fanclub Loberhaie als Spieler des Abends geehrt, schätzte die Partie ähnlich ein und sprach ebenfalls von einem „verdienten Erfolg“. Concorden-Übungsleiter Jan Jungandreas schloss sich dem an. „Es ist stark, dass wir die Begegnung gezogen haben“, sagte er. Allerdings hätte er sich einen höheren Sieg gewünscht.

Und der war ohne Zweifel möglich. Die Gastgeber erwischten einen geglückten Start und lagen mit 6:2 in Front. Der Vorsprung wurde bis zum Seitenwechsel beim Stand von 16:12 gehalten. In dieser Phase erwies sich vor allem die Delitzscher Deckung als kaum zu überwinden. Würfe, die dennoch auf das Tor kamen, waren oft eine Beute von Schlussmann Max Neuhäuser. „Er hat im ersten Durchgang top gehalten“, lobte sein Delitzscher Torwart-Kollege Vincent Bauer. Zudem habe die Abwehr es dem Gegner schwer gemacht.

Im zweiten Abschnitt setzte sich die Überlegenheit des NHV fort. Die Führung wurde auf sechs Tore ausgebaut. Doch im Angesicht des sicheren Erfolges schlichen sich Nachlässigkeiten ein. Da gab es einige technische Fehler zu viel, manch klare Torgelegenheit wurde nicht genutzt, in der Abwehr nicht immer so konsequent wie nötig zugepackt. „Wenn uns die Intensität fehlt, geht die Konzentration verloren“, konstatierte Jungandreas. Gleichwohl konnte er die Gelegenheit nutzen, allen Spielern längere Einsatzzeiten zu geben, auch wenn das einige Abstimmungsprobleme offenbarte. „Phasenweise schlechte Abschlüsse“ kamen obendrauf, kommentierte Bauer. Der Keeper kam in der zweiten Halbzeit zum Einsatz und sorgte unter anderem dafür, dass Elbflorenz zwei Strafwürfe nicht verwandeln konnte. „Ich freue mich, dass ich einige Bälle entschärfen konnte.“

Die Dresdner zeigten eine kämpferisch gute Leistung. „Sie haben uns ordentlich Paroli geboten“, sagte Jungandreas. Elbflorenz kam drei Minuten vor Schluss beim 25:27 auf zwei Tore heran, verbaute sich die mögliche Überraschung aber selbst. Philip Kryszon und Robin Hoffmann kassierten kurz nacheinander Zeitstrafen. Durch einen Treffer von Michael Günther fuhren die Concorden so letztlich den kaum ernsthaft gefährdeten Erfolg ein. Am kommenden Sonnabend tritt der NHV beim Meister USV Halle an. Da steht die nächste Kür bevor.

NHV: Neuhäuser, Bauer; Eulitz (5), Günther (2/1), Prautzsch (1), Sowada (1), Zierau, Kalliske, Schmidt (4/1), Oehlrich, Viehweger (2), Reinhardt (1), Brodowski (2), Teichert, Voigtländer (4), Amtsberg (6).

Von Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 10.10.2022

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