NHV-Neuzugang Vincent Viehweger.

Vincent Viehweger kam vor der Saison aus Dresden und hat trotz seiner erst 21 Jahre schon reichlich Erfahrung. Was er sich in der Oberliga erhofft und wie ihn sein neuer Trainer einschätzt.

Delitzsch. Sein Beginn war alles andere als perfekt. Gleich in einer der ersten Trainingseinheiten kugelte sich Handballer Vincent Viehweger einen Finger aus. Folglich konnte der Zugang des Oberligisten NHV Concordia die Vorbereitung auf die kommende Saison nur eingeschränkt absolvieren. Doch inzwischen ist er wieder fit. Alles spricht dafür, dass er beim ersten Punktspiel am 10. September beim HC Aschersleben im Kader steht. Die erste Heimpartie wird am 17. September stattfinden. Kontrahent ist die HSG Freiberg.

Und da hat der 1,90 Meter große Sportler durchaus Ambitionen. In einer Oberliga, die so ausgeglichen und womöglich spannend wie selten zuvor sein wird, „wäre es schön, wenn wir in der oberen Tabellenhälfte landen“, sagt er. In der neuen Spielzeit dürften die beiden Drittligaabsteiger HC Burgenland und SV Plauen-Oberlosa zu den Favoriten zählen. Meister USV Halle, Vizemeister HG Köthen, die HSG Freiberg und die SG Pirna/Heidenau gehören ebenfalls zu den Teams, die oben mitmischen wollen und können. Auf Bronzemedaillen-Gewinner Delitzsch trifft das ebenfalls zu.

„Ich fühle mich sehr wohl“

Viehweger ist von der zweiten Mannschaft des HC Elbflorenz, sie spielte vorige Saison ebenfalls in der Oberliga, an den Lober gewechselt. Berufliche Gründe zogen ihn nach Leipzig. „Da hat sich Delitzsch für mich angeboten“, berichtet er. Schließlich hat er hier einst das Handballspielen erlernt. Die Mannschaft habe ihn jedenfalls gut aufgenommen, „ich fühle mich sehr wohl, es macht Spaß“.

Mit den Dresdnern spielte der 21-Jährige auch in der dritten Liga. „Er ist für sein Alter sehr reif, das merkt man“, lobt NHV-Trainer Jan Jungandreas die – neben Torwart Max Neuhäuser – einzige Neuverpflichtung. Viehweger sei in der Abwehr auf der Halbposition außerordentlich stark und in der Offensive „ein grundsolider Linksaußen“. „Wir freuen uns, dass er bei uns dabei ist“, so der Coach.

Ganz so einfach, entsprechende Spielanteile zu bekommen, wird es für Viehweger allerdings nicht. Er konkurriert dort mit Michael Günther, der speziell in den Playoffs der vorigen Saison bärenstark auftrumpfte. Auch Niklas Reinhardt hat Ambitionen auf dieser Position. Der Rechtshänder läuft ebenso als Rechtsaußen auf und muss sich da gegen Benedikt Schmidt und Georg Eulitz durchsetzen. Jungandreas sieht dem Dreikampf auf den Außenpositionen jedenfalls mit Spannung und Erwartungen entgegen. „Da werden sich alle anstrengen.“

Leipziger Volkszeitung Ulrich Milde30.08.2022, 12:31 Uhr