Hat noch Arbeit vor sich: NHV-Coach Jan Jungandreas.

Eine Nummer zu groß an diesem Abend: Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben das Spiel gegen den Drittligisten SV Anhalt Bernburg verloren. Trainer Jungandreas analysiert warum.

Delitzsch. Vor drei Wochen starteten die Oberliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch in die Saisonvorbereitung. Jetzt gab es den ersten Härtetest in eigener Halle gegen den SV Anhalt Bernburg. Der Drittligist war zumindest an diesem Abend in der Mehrzweckhalle eine Nummer zu groß. Die Concorden unterlagen mit 25:32 (13:18).

NHV-Trainer Jan Jungandreas führte die deutliche Niederlage unter anderem darauf zurück, „dass wir viel ausprobiert haben“. So kamen alle nominierten Spieler zu längeren Einsatzzeiten. Einiges klappte noch nicht wie gewohnt. Da gingen im Angriff unnötig viele Bälle verloren, manche Pässen kamen nicht an. „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht“, bemängelte der Coach. Allerdings müsse berücksichtigt werden, dass in der bisherigen Vorbereitungszeit vor allem Wert auf die konditionellen Grundlagen gelegt worden sei. Das Angriffsspiel habe noch nicht im Vordergrund gestanden.

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Nicht zufrieden war der Übungsleiter auch mit der Defensivarbeit. Das Rückzugsverhalten, um die zahlreichen Bernburger Schnellangriffe zu stören, funktionierte nur gelegentlich. In der Abwehr, in der vorigen Saison das Prunkstück der Gastgeber, „hat uns die Intensität gefehlt“. Außerdem sei bei der Zusammenarbeit in der Deckung noch Steigerungspotenzial vorhanden.

„Eine gute Rolle“

Von Anpfiff weg entwickelte sich eine flotte Partie. Der SV Anhalt ging durch einen Treffer von Ante Simic mit 1:0 in Führung. Benedikt Schmidt glich prompt Aus, es war jedoch der letzte Einstand, den die Nordsachsen erzielten. In Führung lagen sie nie. Die Gäste bauten den Vorsprung weiter aus und lagen zur Pause mit 18:13 vorn. Im Angriff überzeugte die Mannschaft von Trainer Martin Ostermann durch überfallartige Konter. Im Positionsangriff wurden Ball und Spieler so lange bewegt, bis sich eine Lücke in der Delitzscher Deckung ergab. Das wurde konsequent ausgenutzt.

„Wir trainieren schon länger als der NHV“, relativierte Ostermann den Erfolg. Der SV belegte in der vorigen Spielzeit den sechsten Platz. Klassenerhalt lautet das Ziel für die neue Saison. Lob zollte Ostermann für Jungandreas. „Er formt jedes Jahr eine gute Mannschaft.“ Der NHV werde mit seiner körperlichen Präsenz in der Mitteldeutschen Oberliga – Saisonstart ist am 10. September in Aschersleben – mit Sicherheit „eine gute Rolle“ spielen.

Positiv auf Delitzscher Seite war, das Rückraumtorjäger Max Amtsberg, der verletzungsbedingt die vorige Saison fast komplett ausfiel, sich bereits in guter Form präsentierte. Das galt auch für die Rechtsaußen Benedikt Schmidt und Georg Eulitz.

NHV Delitzsch: Neuhäuser, V. Bauer, B. Bauer; Eulitz (5), Günther, Prautzsch, Müller, Zierau (4), Kalliske, Schmidt (6/2), Griehl (1), Reinhardt, Brodowski (2), Teichert, Voigtländer (1), Amtsberg (5), Sowada (1).

Leipziger Volkszeitung Ulrich Milde 18.08.2022, 09:56 Uhr