NHV-Torwart Marian Voigt wechselt zu Drittligaabsteiger HC Burgenland und freut sich bereits aufs Auswärtsspiel am Lober

Von Ulrich Milde

Für Marian Voigt (r.) gehörte der Austausch mit seinem Torwartkollegen Felix Herholc (l.) zum Erfolgsrezept.Foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Wer eine Spur gehässig ist, würde sagen, Marian Voigt hat sich verpokert. Der Torwart des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch gab vor einiger Zeit bekannt, dass er zur neuen Saison zum HC Burgenland in die dritte Liga wechseln werde. Doch der HC schaffte den Klassenerhalt nicht, stieg in die Oberliga ab. „Es ist keinesfalls die falsche Entscheidung gewesen, den Schritt nach Burgenland zu machen”, wischt der Keeper alle Einwände vom Tisch. Der Abstieg seines neuen Klubs habe ihm natürlich nicht gefallen, „das ist klar”. Aber in der dritten Liga sei das Niveau sehr ausgeglichen. „Daher war mir bewusst, dass Burgenland absteigen könnte.“ Hinzu komme, dass Torhüterpositionen nicht regelmäßig neu besetzt würden. Die Chance hätte also schnell dahin sein können.

„In eine neue Mannschaft zu kommen, ist schon immer eine große Herausforderung“, meint der 24-Jährige. Deshalb komme es ihm vielleicht sogar entgegen, die neue Saison erneut in der Oberliga anzutreten. „Hier kenne ich mich aus und muss nicht auch noch an eine neue Liga adaptieren.“ Im Übrigen sei der neue Verein „schon immer auf meiner Landkarte gewesen.“ Daher gehe er mit Vorfreude in die neue Spielzeit. „Ich hoffe natürlich auf den direkten Wiederaufstieg, ich werde definitiv alles dafür geben.”

Der Rückblick auf seine vier Jahre beim NHV fällt überaus positiv aus. „Er hat sich zu einem der besten Türhüter der Oberliga entwickelt”, lobte kürzlich Concorden-Chefcoach Jan Jungandreas den Schlussmann, für den mit Max Neuhäuser ein früherer Delitzscher aus dem Burgendland zurück an den Lober kommt. Diese Anerkennung gefalle ihm natürlich „außerordentlich”, sagt Voigt. Schließlich sei der Trainer immer einer gewesen, der gute Leistungen honoriert habe. „Dennoch hat er mich immer wieder angestachelt und bessere Leistungen sehen wollen, und das ist im Endeffekt viel mehr wert.” In der Oberliga gebe es sehr viele erfahrene Torhüter, die schon wahnsinnig viel erlebt hätten, aus höheren Ligen kämen und ihren Mannschaften damit immer wieder helfen könnten. „Unter dieser Konkurrenz zu den Besten gelobt zu werden, ist mir eine Ehre, ausruhen werde ich mich aber sicher nicht.”

Die Zeit in Delitzsch sei in seiner noch jungen Laufbahn eine ganz wichtige Etappe gewesen, „da ich mich menschlich und sportlich hier sehr weiterentwickeln konnte.“ Durch die Chance und das Vertrauen von Jungandreas und einem Torwartkollegen wie Felix Herholc konnte Voigt Spielpraxis sammeln und wurde immer besser. „Beide, aber auch die ganze Mannschaft haben mich immer unterstützt.” Für Voigt ist somit klar, „dass ich die Mannschaft, die sich super zusammengefunden und entwickelt hat, vermissen werde.” Andererseits freut er sich aber auch sehr auf die neue Herausforderung.

Nicht vergessen wird der Torwart die Stimmung in der Delitzscher Halle. „Die Fans mit ihrer lautstarken Unterstützung in Heim- und Auswärtsspielen sind in der Liga ganz oben anzusiedeln.” Deshalb fiebert er jetzt schon dem Auswärtsspiel in Delitzsch entgegen. Es habe viele Hochs und Tiefs gegeben, gerade am Anfang sei es nicht leicht gewesen, aus einer Verletzung und mit wenig Spielzeit nach Delitzsch zu kommen und hier sofort Fuß zu fassen. Doch über die Jahre habe er Konstanz reinbekommen, das sei eine Teamleistung gewesen. „Unterm Strich bleiben also viele lehrreiche und schöne Erinnerungen, aber auch Freunde und Erfahrungen im sportlichen wie auch außersportlichen Bereich”, spricht der Schlussmann das Schlusswort.