Bekommt großgewachsene Verstärkung: die Truppe des NHV Concordia Delitzsch.

Bekommt großgewachsene Verstärkung: die Truppe des NHV Concordia Delitzsch. © Alexander Prautzsch

Der Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch um Coach Jan Jungandreas setzt Neuzugang Boris Teichert zunächst am Kreis ein.

Delitzsch. Die Entscheidung fiel rasch. Boris Teichert hatte für den Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch gerade mal zwei Testspiele absolviert, aber offenkundig in den Partien gegen die zweite Mannschaft sowie den Liga-Konkurrenten Wittenberg überzeugt. „Er bleibt bei unserer Ersten im Kader“, befand NHV-Chefcoach Jan Jungandreas kurzerhand über den Neuzugang. Und so dürfte der 22-Jährige im Aufgebot sein, wenn die Nordsachsen die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison am 5. März mit dem Heimspiel gegen den EHV Aue II wieder aufnehmen.

Es gilt als sicher, dass Teichert, der im vorigen Herbst sein Lehramtsstudium (Sport und Mathematik für die gymnasiale Oberstufe) in Leipzig aufgenommen hat, dann am Kreis agieren wird. Das hat Jungandreas mit dem Zwei-Meter-Riesen vereinbart. Auf dieser Position haben die Concorden momentan personelle Probleme, da Moritz Brodowski und Thomas Oehlrich wegen der Corona-Regeln aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung stehen werden. Abwehrorganisator Martin Müller wird nur in der Defensive eingesetzt, somit wäre Max Kalliske der einzige Kreisläufer, der auch im Angriff spielt. Dabei ist Teichert, in Lauchhammer geboren, aber in im südbrandenburgischen Ortrand aufgewachsen, „eigentlich Rückraumspieler“. Und auch da kann er beim derzeitigen Tabellenzweiten ein Loch stopfen.

Zwar unternahm Max Amtsberg, der Torjäger vom Dienst, in der Freundschaftspartie gegen Wittenberg (29:18) erste Gehversuche auf dem Parkett und erzielte auch zwei Treffer. Doch nach seiner Knieverletzung soll Amtsberg behutsam wieder aufgebaut werden. Teichert spielt seit seinem siebten Lebensjahr Handball. Im Alter von 16 wechselte auf das Sportgymnasium Potsdam und lief zwei Spielzeiten für den Ludwigsfelder HC in der Oberliga Ostsee-Spree auf. Danach „zog es mich in die Heimat zurück“, mit Handball hatte der Sportler eine Zeit lang wenig zu tun. Als er in die Region Leipzig kam, war sein Plan, mit Zweitspielrecht aufzulaufen, um auch seinem Heimatverein Eintracht Ortrand zur Verfügung zu stehen. Das hat sich nach der Entscheidung für die Oberliga erledigt.

Auf den NHV wurde Teichert, der in seiner Freizeit auch gerne andere Ballsportarten wie Basketball und Volleyball betreibt, durch eine Uni-Veranstaltung aufmerksam. Dort lernte er Paul Peschke kennen, der für die Verbandsliga-Herren der Concorden aufläuft und schnell den Kontakt zum Verein herstellte. „Ich bin in Delitzsch sehr gut aufgenommen worden“, berichtet Teichert. Das intensive Training mache ihm viel Spaß. „Ich bin danach kaputt, und das habe ich gerne.“ Teichert, der in Leipzig wohnt („ich habe mich in der Stadt gut eingelebt“), hat noch ambitionierte sportliche Ziele. Zwar gehe es zunächst darum, sich in der Mannschaft einzubringen und dem Team nach Kräften weiterzuhelfen. Doch „auf lange Sicht“ peilt er die dritte Liga oder noch mehr ans. „Das wäre ein Highlight.“

© Ulrich Milde Leipziger Volkszeitung 25.02.2022