Die Delitzscher scheitert in der Handball-Oberliga an sich und wunderlichen Entscheidungen – und fallen damit in der Tabelle ab.

Trainer Jan Jungandreas und der NHV Concordia Delitzsch velieren in Halle.

Trainer Jan Jungandreas und der NHV Concordia Delitzsch velieren in Halle. © Alexander Prautzsch

Die Delitzscher scheitert in der Handball-Oberliga an sich und wunderlichen Entscheidungen – und fallen damit in der Tabelle ab.

Delitzsch/Halle. Drei Mal hintereinander machte der NHV Concordia Delitzsch es äußerst knapp und spannend. Bei Schlusslicht Wittenberg wurde ein 25:24-Sieg eingefahren, der am seidenen Faden hing. Gegen die Spitzenteams Köthen (28:28) und Pirna (22:22) der Mitteldeutschen Handballoberliga gab es hart umkämpfte Unentschieden. Am Sonnabend, beim USV Halle, ist diese kleine Serie gerissen. Die Nordsachsen unterlagen in der Saalestadt deutlich mit 25:30 (16:17). Mit nunmehr 8:6 Punkten fielen die Delitzscher vom dritten auf den sechsten Rang zurück. Halle (8:4 Zähler) verbesserte sich um einen auf den vierten Platz.

„Da hatte unsere Abwehr keinen Zugriff“

Das unterm Strich etwas zu hohe Endergebnis täuscht darüber hinweg, dass der NHV die Partie lange Zeit offen hielt. In der 48. Minute stand es in einer Begegnung, in der im flotten Tempo die Führung häufig wechselte, 23:22 für die Gastgeber. „Delitzsch hat sich immer wieder herangekämpft und war stark im eins gegen eins“, lobte USV-Trainerin Ines Seidler. Ihr Team habe es zuvor verpasst, gute Chancen zu nutzen und das Spiel früher zu entscheiden. Natürlich sei sie mit den zwei Punkten „sehr zufrieden“.

In der entscheidenden Phase der Begegnung lief Halles Keeper Helmut Feger zur Topform auf und entschärfte mehrere Würfe. Zwei Zeitstrafen gegen die Concorden kurz hintereinander kamen obendrauf. Zudem warteten die beiden Schiedsrichter Raimo Füßler und Dennis Schneider mit einigen umstrittenen Entscheidungen auf. So pfiffen sie mehrmals Schrittfehler, die keine waren. Kleinigkeiten, die knappe Spiele mitentscheiden können. All das zog den Gästen in der Schlussphase den Nerv. Unkonzentriertheiten und ein Hauch Resignation in den letzten Minuten rundeten das Bild ab. NHV-Coach Jan Jungandreas musste sich über 17 technische Fehler ärgern. Ebenso über die Defensivleistung speziell im ersten Durchgang. „Da hatte unsere Abwehr keinen Zugriff“, sagte der Trainer.

Voigtländer alleinunterhalter

Das traf während der gesamten Dauer auf Halles Rückraumwerfer Chris Heyer zu. Er war nie in den Griff zu kriegen und traf fast nach Belieben. Mit neun Treffern war er der erfolgreichste Schütze des Abends. „Es war wie erwartet ein hart umkämpftes Spiel“, kommentierte er. Es habe keinen großen Leistungsunterschied gegeben.

Jungandreas musste erneut auf wichtige Spieler verzichten. Mit Max Amtsberg, Steve Baumgärtel und Tobias Karl fielen verletzungsbedingt gleich drei Rückraumschützen aus. Der angeschlagene Thomas Oehlrich saß zwar auf der Bank, wurde aber nicht eingesetzt, Marius Harig (Hand) nahm auf der Zuschauertribüne Platz. In die offensive Bresche sprang Neuzugang Yves Voigtländer (6 Tore). Doch in den letzten Minuten war der 19-Jährige fast so etwas wie der offensive Alleinunterhalter. Das reichte für den NHV nicht, um aus der Drei eine Vier zu machen.

© Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 31.10.2021

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