Handball-Oberliga: Youngster Yves Voigtländer verhilft Concordia Delitzsch gegen SG Pirna/Heidenau zum Punktgewinn

Von Ulrich Milde

Delitzschs Steve Baumgärtel versucht sich einen Weg durch den Pirnaer Block zu kämpfen.Foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Marko Bergelt strahlte Zufriedenheit aus. „Wenn mir vor Saisonbeginn jemand zugesagt hätte, dass wir nach sechs Spieltagen 8:4 Punkte haben – das hätte ich sofort unterschrieben“, sagte der Teammanager des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch. Zuvor hatten die Nordsachsen in einem Spitzenspiel der SG Pirna/Heidenau in eigener Halle mit dem 22:22 einen Punkt abgeknöpft.

Eine Woche zuvor hatten die Nordsachsen gegen Tabellenführer HG 85 Köthen bereits ein Remis erreicht (28:28). Hinter Köthen und Pirna (je 9:1 Zähler) verbesserten sich die Delitzscher vom vierten auf den dritten Platz. „Unser Start ist völlig okay“, kommentierte Bergelt.

Eine nachvollziehbare Einschätzung. Denn die Concorden haben seit Beginn der Spielzeit mit einer ganzen Reihe von verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Und die betreffen vor allem den Rückraum.

Die etatmäßigen Torschützen Max Amtsberg und Tobias Karl haben noch keine Minute gespielt, Steve Baumgärtel war gegen Pirna anzumerken, dass nach vierwöchiger Pause die Topform nicht vorhanden sein konnte. Mit Georg Eulitz fiel auch der zweite Akteur im rechten Rückraum aus. „Wir haben es da nicht einfach“, seufzte Chefcoach Jan Jungandreas. „Wir müssen uns jedes Tor hart erarbeiten.“

Talent Voigtländer schlägt ein

So musste der Trainer wieder personell improvisieren. Niklas Zierau, ein Rechtshänder, spielte über weite Strecken der ausgeglichenen und spannenden Partie im rechten Rückraum. Auf der Gegenseite strich Aushilfe Daniel Sowada Mitte der ersten Halbzeit grippegeschwächt die Segel.

Jungandreas machte aus der Not eine Tugend und wechselte den aus dem Auer Nachwuchs gekommenen Yves Voigtländer ein. „Er ist dynamisch und durchsetzungsstark“, lobte Bergelt den 19-Jährigen, der sieben Tore erzielte und laut Manager „eine echte Alternative im linken Rückraum“ darstelle. „Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte auch Rechtsaußen Benedikt Schmidt, mit acht Toren gemeinsam mit dem Pirnaer Strahinja Vucetic der erfolgreichste Schütze des Abends.

Lehramtsstudent Voigtländer wurde vom Fanclub Loberhaie zum besten Delitzscher Spieler des Abends ausgezeichnet. „Es hat mir Spaß gemacht“, sagte der Youngster. Aber noch lieber hätte er einen Sieg seiner Mannschaft gesehen.

Delitzsch geht in Führung, Pirna kämpft sich zurück

Die Gastgeber erwischten den besseren Start und führten nach acht Minuten mit 5:1. „Wir sind nicht so gut in die Partie reingekommen“, bemängelte Gäste-Trainer Dusan Milicevic, der auf mehrere Langzeitverletzte verzichten musste. Doch Pirna kämpfte sich heran und ging in der 50. Minute erstmals in Führung. Mannschaftskapitän Torsten Schneider zeigte sich nach der Partie durchaus unzufrieden: „Wir hatten hier mehr erwartet, wollten zwei Punkte mitnehmen.“ Schneider baute den Vorsprung auf zwei Tore aus, Voigtländer egalisierte. Von einem „gerechten Unentschieden“ sprachen nachher unisono die beiden Übungsleiter Jungandreas und Milicevic.

Schneider bezeichnete den Start seines Teams trotz des Punktverlusts als völlig geglückt. Von Ambitionen, in die dritte Liga aufzusteigen, wollte er allerdings nichts wissen.

NHV: Voigt, Herholc; Kürth (1), Baumgärtel (1), Prautzsch (2), Müller, Sowada, Zierau (2), Kalliske, Schmidt (8/3), Oehlrich (1), Brodowski, Voigtländer (7).

Programmheft:

https://nhv-concordia-delitzsch.de/wp-content/uploads/2021/10/23.10.2021.pdf

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