Vorletztes Saisonspiel des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch

Guten Flug: Niklas Zierau und Kollegen verabschieden sich an diesem Wochenende aus der Saison.Alexander Prautzsch

Delitzsch. Noch zwei Spieltage, dann ist die Saison in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga vorbei. Der NHV Concordia Delitzsch kann mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden sein. In der Vorrunde holten sich die Nordsachsen mit 22:6 Punkten den zweiten Rang, jetzt in den Playoffs sind sie auf Platz vier zu finden, haben aber am vorigen Wochenende den Meister USV Halle mit 35:25 aus der Mehrzweckhalle gefegt. Somit kann der NHV am Sonnabend unbeschwert zur HSG Freiberg fahren.

Für die Gastgeber steht dagegen eine ganze Menge auf dem Spiel. Im Gegensatz zu Halle, Köthen und Delitzsch hat die HSG als momentaner Dritter für die dritte Liga gemeldet. „Wenn wir am Ende auf Platz zwei stehen, wollen wir das Aufstiegsrecht wahrnehmen“, sagt Trainer Alexander Matschos. Allerdings stünden mit den Partien gegen Delitzsch und in Pirna noch zwei Begegnungen an. Außerdem sei sein Team auf Hilfe von Halle und Delitzsch angewiesen, um Köthen vom zweiten Rang zu verdrängen. Köthen tritt jetzt am Sonnabend in Halle an und erwartet am 18. Juni den NHV.

Mit den Leistungen in den Playoffs zeigt sich Matschos „sehr zufrieden“. Mit dem kleinen Makel, dass gegen Halle ein zwischenzeitlicher Vier-Tore-Vorsprung nicht gehalten wurde. Den Saalestädtern gelang mit dem Schlusspfiff sogar der Siegtreffer. Freiberg hatte sich mit Ach und Krach als achter und damit letzter für die Meisterrunde qualifiziert. „Die Vorrunde war ein ständiges Auf und Ab in den gezeigten Leistungen meiner Mannschaft, was uns als Verein einige schlaflose Nächte bereitet hat“, berichtet der Trainer und spricht von einem „Kraftakt“, mit dem die HSG sich „der nervenaufreibenden Abstiegsrunde“ entziehen konnte. Das Saisonziel (Platz fünf) sei erreicht worden. „Darüber bin ich glücklich, alles andere ist jetzt Zugabe in einer verrückten Saison für alle Mannschaften der Oberliga.“

Gegen die Concorden erwartet Matschos eine tempo- und torreiche Partie. Es komme darauf an, in der Deckung das bessere Paket zu stellen. Delitzsch sei ein spielstarke Mannschaft, die nicht nur viele einfache Tore über die erste und zweite Welle erziele, sondern auch im Angriff sehr variabel agiere. Zudem sei der NHV von allen Positionen torgefährlich, „was es für jeden Gegner schwer macht“.

NHV-Chefcoach Jan Jungandreas der deutliche Erfolg über den Meister habe seinem Team enorm viel Selbstvertrauen gegeben. Gegen Halle sei nicht nur die Abwehr, wie meist in der Spielzeit, gut gewesen, sondern diesmal habe es in der Offensive eine „wahnsinnige Effektivität“ gegeben. Das alles sei auch nötig, um in Freiberg zu punkten. Die HSG habe eine gute, athletische Truppe. Im Hinspiel am Lober holte Freiberg mit 32:27 einen klaren Erfolg. „Sie waren unser einziger Gegner in einem Heimspiel, der besser war als wir“, erinnert sich der Übungsleiter, dessen Credo, alle Spiele gewinnen zu wollen, natürlich weiterhin gilt.

Jungandreas erhält noch ein dickes Lob von Matschos. Die Entwicklung der jungen Spieler beim NHV sei beachtlich, da leiste der Trainer eine Top-Arbeit. „Für die Zukunft ist Delitzsch gut aufgestellt und sollte demnächst an die dritte Liga anklopfen – wenn die Rahmenbedingungen passen.“

Von Ulrich Milde / LVZ / 03.06.2022