Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch siegt beim Re-Start mit 24:20

Von Ulrich Milde

Foto: Alexander Prautzsch

Delitzsch. Die letzte Sekunde ist angebrochen. Niklas Zierau gelingt mit dem Schlusspfiff der Treffer zum 24:20 (10:11). Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch hat damit die Partie gegen den EHV Aue II für sich entschieden und einen erfolgreichen Start nach der Corona-Pause gefeiert. Vor allem dank Zierau. Der 21-Jährige wird vom Fanclub Loberhaie zum Man oft he Match gekürt, denn mit seinen neun Toren ist er der überragende Spieler des Abends.

„Ich freue mich sehr, dass es nach dem Re-Start so angefangen hat“, strahlt der gebürtige Magdeburger, der bislang im Concorden-Team eher im Schatten anderer Spieler gestanden hat. „Vermutlich“ sei es sein bisher bestes Spiel im NHV-Dress gewesen, sagt der 1,85 Meter große Sportler, der jetzt im dritten Jahr für Delitzsch aufläuft. „Ich habe immer versucht, mich individuell zu verbessern.“ Das ist ihm offenkundig gelungen – und das in einer eher ungewohnten Rolle. Gegen den Gast aus dem Erzgebirge läuft der frühere A-Jugend-Bundesliga-Spieler im rechten Rückraum auf. „Dabei ist eigentlich Rückraum-Mitte meine Lieblingsposition.“ Aber wenn es so gut läuft, dann ist das eben ziemlich uninteressant.

„Wir waren alle heiß auf die Begegnung“, berichtet der neue Torjäger. „Wir haben uns alle riesig gefreut, dass es nach der dreieinhalbmonatigen Zwangsunterbrechung endlich wieder losgeht.“ Das sieht Gäste-Trainer André Steinhauser ähnlich. „Wir sind froh, dass wir wieder Handball spielen und sehen können.“ Mit dem Auftritt seiner Mannschaft, dem Nachwuchskader des Zweitbundesligisten, zeigt er sich trotz der Niederlage zufrieden. „Wenn wir weiter diese Leistung zeigen, ist mir nicht bange.“ Schließlich wird Aue aller Voraussicht nach um den Klassenerhalt kämpfen, während die Concorden mit ihren nunmehr 16:6 Punkten so gut wie sicher in die Meisterschaftsrunde einziehen werden. Wie berichtet, wird die Hinrunde der laufenden Saison beendet. Danach spielen die ersten acht Klubs um den Titel, die restlichen sieben gegen den Abstieg. „Das ist eine gute Lösung“, meint NHV-Vizepräsident Sören Raab. Dadurch kämen noch einige attraktive Partien auf den NHV zu.

Concorden-Coach Jan Jungandreas spricht vom „erwartet schweren und kämpferischen Spiel“ und lobt die Gäste. Immerhin haben einige ihrer Akteure schon vor dem Anpfiff 60 Minuten in den Beinen. Das Nachwuchsteam hat das Heimspiel am Nachmittag gegen Nettelstedt mit 33:26 gewonnen und steht nun im Sechzehntelfinale der U-19-Bundesliga. Die Belastung ist dem Delitzscher Gegner kaum anzumerken. „Respekt, wie sie bis zuletzt gekämpft haben“, lobt Jungandreas. .Mit seiner Mannschaft ist er zufrieden. auch wenn er speziell im ersten Durchgang ein paar technische Fehler zu viel gesehen hat. Dafür habe die Abwehr überzeugt, das gelte auch für Torhüter Marian Voigt.

Von Beginn an entwickelt sich eine spannende Begegnung. Aue lässt sich nicht unterkriegen und liegt zur Halbzeit sogar mit 11:10 vorn. Nach dem Seitenwechsel kommen die Gastgeber besser in die Partie und ziehen in der 43. Minute auf 16:13 davon. Dieser Vorsprung gerät nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Positiv auf Delitzscher Seite: Torjäger Max Amtsberg feiert sein Punktspieldebüt in dieser Saison, auch Steve Baumgärtel, der wegen einer Wadenverletzung nur wenig spielen konnte, ist ebenfalls dabei. Beide werden behutsam aufgebaut, damit der NHV in den Play-Offs zulegen kann. Mit Amtsberg, Baumgärtel und Zierau zeichnet sich da ein starker Rückraum ab.

NHV: Voigt, Herholc; Günther, Kürth (2/1), Baumgärtel, Prautzsch (4), Müller, Sowada, Harig, Zierau (9), Kalliske (1), Schmidt (7/2), Brodowski, Teichert, Amtsberg.

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© ULrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 07.03.2022