Handball-Oberliga: Delitzsch lässt sich von teils heftig einsteigenden Sonnebergern nicht beirren. Auch weil die Talente überzeugen.

Von Hartmut Sommerfeldt

Unter Bedrängnis behält Delitzschs Daniel Sowada (Mitte) den Durchblick in Sonneberg.Foto: Antje Rennert

Sonneberg. Ein klarer 31:22 (14:10)-
Erfolg bei Schlusslicht Sonneberger HV hat den NHV Concordia Delitzsch am Samstagabend auf Rang drei der Mitteldeutschen Handball-Oberliga gespült. Zwar mussten die Gäste kurzfristig auf den kränkelnden Abwehrchef Thomas Oehrlich verzichten, dafür sprangen einige Nachwuchstalente in die Bresche.

Die Gastgeber legten engagiert los und erkämpften sich bis zur
8. Minute immer wieder einen kleinen Vorsprung, auch weil die Delitzscher Abwehr noch nicht so richtig ins Spiel gefunden hatte. Das sollte sich aber schnell ändern. Die Deckung gewann an Stabilität und in der neunten Minute erzielten die Gäste mit dem 5:4 ihre erste Führung. Was jetzt folgte, war ein Fest für die mitgereisten Fans aus der Loberstadt und ein Graus für die einheimischen Zuschauer. In den nächsten zwölf Minuten gelang Sonneberg kein Treffer, Delitzsch zog auf 11:4 davon. Besonders Yves Voigtländer war nicht zu bremsen.

Die Abwehr des Tabellenletzten war mit den schnellen und kämpferisch starken Spielern des NHV überfordert, zahlreiche Zeitstrafen und Siebenmeter (insgesamt neun) zeugten davon. In der 28. Minute leistete sich SHV-Torwart Andriy Dzhulay ein grobes Foul gegen Benedikt Schmidt, um einen Konter zu verhindern. Die rote Karte war mehr als verdient.

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Auch nach dem Wechsel blieben die Concorden konzentriert und die Hausherren enttäuschten auf ganzer Linie. Delitzsch ließ sich nicht beirren und gab weiter Gas. Der Vorsprung wuchs wieder schnell auf sieben Tore an und Trainer Jan Jungandreas gab allen Spielern Einsatzzeiten. Die Thüringer agierten zeitweilig kopflos, sieben Zeitstrafen und eine rote Karte waren die Quittung. Unter dem Jubel der Gästefans baute die Mannschaft den Vorsprung aus und machte den auch in der Höhe verdienten Auswärtssieg perfekt. Schmidt und Voigtländer mit jeweils acht Toren ragten aus einer homogenen Mannschaft noch heraus.

Jungandreas befand: „Was mich ein bisschen ärgert: Eigentlich müssen wir schon eher zu machen, da gab es einige Nachlässigkeiten im Angriff. In knappen Spielen können diese entscheidend sein. Trotzdem ein großes Lob an die Jungs, sie haben den Spielplan gut umgesetzt.“

NHV Delitzsch: Voigt, Bauer, Herholc; Vincent, Eulitz 3, Günther 1, Kürth 4, Prautzsch 2, Müller, Sowada, Harig 3, Zierau 1 Kalliske 1, Schmidt 8/7, Brodowski, Voigtländer 8.