Trainer Jan Jungandreas im Spiel Handball-Oberliga: NHV Delitzsch – SG Pirna/Heidenau

Trainer Jan Jungandreas und seine Handballer sichern sich einen knappen Sieg. © Alexander Prautzsch

Handball-Oberliga: Rechtsaußen Benedikt Schmidt hat mit seinen neun Treffern maßgeblich dazu beigetragen, dass die Nordsachsen mit 21:19 (11:9) über die Gäste aus der Glockenstadt die Oberhand behielten und nunmehr 10:6 Punkte aufweisen.

Delitzsch. Der Delitzscher Fanclub Loberhaie ist wohl der aktivste und rührigste in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga. Zu jedem Auswärtsspiel reisen die Mitglieder an und sorgen mit ihren Trommeln für lautstarke Unterstützung des NHV Concordia. Das gilt erst recht für die Heimbegegnungen. Hier werden auch „normale“ Anhänger von der Stimmung mitgerissen.

Lässt es der Gegner im Angriff zu gemächlich angehen, schallt rasch der Ruf „Zeitspiel“ von der Tribüne durch die Mehrzweckhalle. Und der beste Concorden-Spieler des Abends wird als „Man of the Match“ ausgezeichnet. Am Sonnabend, in der Partie gegen den HSV Apolda, traf diese Ehrung Benedikt Schmidt. Der Rechtsaußen hatte mit seinen neun Toren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Nordsachsen mit 21:19 (11:9) über die Gäste aus der Glockenstadt die Oberhand behielten und nunmehr 10:6 Punkte aufweisen.

„Das ist hier eine tolle Atmosphäre“, lobte HSV-Trainer Patrick Schatz die Atmosphäre. Es habe Spaß gemacht, hier anzutreten. Gleichwohl sei er natürlich über die Niederlage enttäuscht. Auf der Suche nach den Gründen nannte Schatz in der ausgeglichenen Partie „ein, zwei Fehler zu viel auf unserer Seite“. Apoldas Mannschaftskapitän Jörg Heinemann führte ebenfalls die kräftige Unterstützung des Publikums an. Sein Team sei zwar gut gestartet, „aber mit den Zuschauern im Rücken ist Delitzsch dann ins Rollen gekommen“. NHV-Coach Jan Jungandreas weiß die Anfeuerungen der Fans natürlich ebenfalls zu schätzen. „Danke für die Unterstützung“, sagte er nach Abpfiff.

Abwehr plötzlich aufmerksam

Dabei erwischten seine Spieler einen schlechten Start. Die Thüringer zogen rasch auf 3:0 davon. Es dauerte bis zur fünften Minute, als Schmidt per Strafwurf für den ersten Concorden-Treffer sorgte. Der HSV verteidigte den Vorsprung und traf in der Offensive gegen eine nicht konsequente NHV-Deckung fast nach Belieben. Doch dann entschärfte Torwart Marian Voigt Mitte des ersten Durchgangs einen freien Wurf – das wirkte wie ein Glockenschlag, der wach machte.

Plötzlich war die Abwehr aufmerksam und zupackend, Apolda gelangen bis zur Halbzeit lediglich zwei weitere Tore. Zwar ließen die Gastgeber die eine oder andere Top-Chance leichtfertig liegen, doch sie kamen heran und erzielten durch Niklas Prautzsch in der 21. Minute erstmals den Ausgleich, um wenig später in Führung zu gehen. Mit dem Pfiff zum Pausentee baute Yves Voigtländer den Vorsprung auf zwei Tore aus. Der HSV gab nicht auf. „Wir hatten wieder eine gute Startphase“, kommentierte Heinemann die zwischenzeitliche 15:13-Führung. „Doch dann haben wir den Faden verloren.“

Fortsetzung der Spielzeit

Der NHV kam heran und sicherte sich den knappen Sieg. „Wir hatten eine gute Abwehr und einen starken Torwart“, meinte Schmidt. „Wir haben verdient die zwei Punkte geholt“, sagte Niklas Zierau, der vor allem in der Abwehr überzeugte und im für ihn ungewohnten rechten Rückraum zwei Tore erzielte. Nach dem Erfolg wollte niemand an die große Glocke hängen, dass mit Max Amtsberg, Steve Baumgärtel und Marius Harig drei wichtige Akteure verletzungsbedingt ausfielen. Ärgerlich: In der 55. Minute musste Lukas Kürth humpelnd das Parkett verlassen.

Die Vereine setzen darauf, dass trotz der Verschärfung der Corona-Lage die Spielzeit fortgesetzt wird. „Ich hoffe, dass es keinen dritten Saisonabbruch in Folge geben wird“, sagte Heinemann. Womöglich gehe es nur für geimpfte und genesene Sportler weiter. „Ich kann mir keinen neuerlichen Abbruch vorstellen“, sagte auch NHV-Vizepräsident Sören Raab. Die Verantwortlichen der Oberliga wollen in den nächsten Tagen beraten, wie es weitergehen kann. Auf dass die Loberhaie weiter trommeln können.

NHV: Voigt, V. Bauer; Eulitz, Günther (1), Kürth (3), Prautzsch (2), Müller, Sowada (1), Zierau (2), Karl, Kalliske, Schmidt (9), Oehlrich (1), Brodowski (1), Voigtländer (1)

Ulrich Milde Leipziger Volkszeitung 07.11.2021

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