Der Delitzscher Niklas Zierau, hier in einem früheren Spiel gegen Glauchau/Meerane, fliegt hochkonzentriert auf das gegnerische Tor zu.

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Gegen Glauchau/Meerane läuft es für den NHV Delitzsch anfangs nicht rund. Letztlich gelingt die Rückkehr in die Mehrzweckhalle aber bravourös. Zuvor hatte es eine „frustrierende“ Pause gegeben.

Delitzsch. Hartmut Sommerfeldt war die Vorfreude anzusehen. „Es wird Zeit, dass wir endlich wieder ein Heimspiel haben“, sagte der Vorsitzende des Fanclubs „Loberhaie“ am Samstag vor der Partie der Handball-Regionalliga des NHV Concordia Delitzsch gegen den HC Glauchau/Meerane. Immerhin war es fünf Monate her, dass die Anhänger ihre Spieler in der Mehrzweckhalle anfeuern konnten. „Diese lange Pause war frustrierend“, meinte Jens Keslinke, der sich vor dem Anpfiff das Maskottchen-Kostüm überstreifte und als HaNo (Handball Nordsachsen) die Stimmung anheizte.

Nach der Begegnung war die Laune ausgesprochen gut. Die Nordsachsen besiegten die Gäste klar mit 31:22 und haben mit nunmehr 6:0 Punkten einen perfekten Start in die neue Saison hingelegt. „Das Team hat den unbedingten Willen gezeigt, die zwei Punkte einzufahren“, kommentierte Sommerfeldt den Ausgang, von dem Keslinke sich „total begeistert“ zeigte. Der Erfolg vor 550 Zuschauern – so viele kamen auch in der vergangenen Spielzeit im Schnitt – sei auch in dieser Höhe verdient.

Viel Mühe und ein prophetischer Fanclub-Chef

Dabei hatte es nach dem deutlichen Sieg zunächst nicht ausgesehen. Der NHV ging zwar durch Treffer von Max Amtsberg und Tom Hanner mit 2:0 in Führung. Doch der HC, der den Abgang seines besten Torjägers Vaclav Klimt zum Drittligisten Cottbus verkraften musste, ließ sich nicht abschütteln, agierte im Angriff variabel und hatte mit Ludek Kylisek einen Keeper, der reihenweise Würfe parierte und zudem das Glück hatte, dass die Concorden mehrfach die Widerstandsfähigkeit von Pfosten und Latte austesteten.

So war es im ersten Durchgang doch „ein eher zähes Spiel“, wie NHV-Trainer Jan Jungandreas einräumte. „Wir haben zu viele Fehler gemacht“, sagte Linksaußen Vincent Viehweger. Gute Phasen wechselten sich zu häufig mit schwächeren ab. „Deshalb haben wir es nicht geschafft, uns früher abzusetzen“, analysierte Jungandreas. „Wir hätten zur Halbzeit deutlicher führen müssen“, sagte auch Sommerfeld über den 16:13-Vorsprung. „Aber die zweite Halbzeit ist unsere“, prognostizierte der oberste Fan.

Frischer Wind macht sich beim NHV bemerkbar

Seine Vorhersage traf ein. Die Gastgeber machten nun ihre Deckung weitgehend dicht und ließen lediglich neun Gegentreffer zu. Zudem zeigte sich Schlussmann Denny Alpers gut aufgelegt und verhinderte weitere Einschläge. In der Offensive liefen die Kombinationen besser, nahezu alle Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Es machte sich laut Jungandreas bemerkbar, dass bis auf den verletzten Yves Voigtländer alle Aktiven fit sind. „Wir haben dadurch eine gute Breite im Kader, können viel wechseln und frischen Wind von der Bank bringen.“

Unterm Strich sei der Erfolg „nie gefährdet gewesen“, fand Viehweger und hofft, dass am kommenden Samstag auswärts bei Einheit Plauen die Siegesserie fortgesetzt werden kann. Die Vogtländer weisen 5:1 Punkte auf, stellen einen ernst zu nehmenden Kontrahenten dar. Bei den NHV-Anhängern sind die Erwartungen jedenfalls hoch. „Wir wollen Meister werden, ganz klar“, betonte Sommerfeldt. „Klar wollen wir den Titel holen“, schloss sich Keslinke diesem Wunsch an.

Glauchaus Coach David Kylisek („ich bin stolz auf mein Team“) sieht den NHV jedenfalls ganz oben. „Delitzsch spielt guten, schnellen Handball, hat heute verdient gewonnen und stellt die beste Mannschaft der Liga.

NHV Delitzsch: Neuhäuser, Alpers, Ramos-Schwirtz; Eulitz (1), Seifert (1), Amtsberg (6/3), Prautzsch (1), Eckart (3), Bielicki, Zierau (1), Oehlrich (1), Griehl (2), Hanner (6), Viehweger (2), Reinhardt (5), Teichert (2).

Ulrich Milde/ 23.09.2024 / Leipziger Volkszeitung