„Verstärkung für unsere rechte Seite“: NHV-Chefcoach Jan Jungandreas freut sich auf Tom Hanner
Personeller Paukenschlag beim NHV Concordia Delitzsch: Der Handball-Oberligist hat mit Tom Hanner einen der profiliertesten Spieler der Staffel verpflichtet. Der 31-Jährige kommt vom Rivalen USV Halle und hat für zwei Jahre unterschrieben. „Mit ihm bekommen wir nochmals Verstärkung für unsere rechte Seite“, freute sich NHV-Chefcoach Jan Jungandreas. Der Neuzugang bringe „zusätzliche Wurfstärke“ aus dem Rückraum. Zudem verfüge Hanner über viel Erfahrung. „Er wird uns noch mehr Variabilität bringen.“
Schon länger im Kontakt
Der 1,85 Meter große Spieler, der im rechten Rückraum eingesetzt wird, stand schon seit längerem mit Jungandreas und Team-Manager Martin Müller im Austausch. „Aber es hatte nie richtig geklappt“, sagte Hanner, der als Kreditexperte bei einer Bank in Halle arbeitet. Als nun neuerlich der Kontakt gesucht wurde, „ging es schnell“.
Der gebürtige Wolfener lief für den LVB in Leipzig auf, bevor er 2015 zum Dessau-Roßlauer HV wechselte und mit diesem Verein gleich den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffte. Von 2019 bis 2023 zog der Linkshänder das Trikot des HC Burgenland über, mit dem er zwei Mal in die dritte Liga aufstieg. Vor einem Jahr schloss er sich Halle an und gehört dort zu den Leistungsträgern. Mit 117 Treffern liegt er momentan auf dem zehnten Platz der Torjägerliste der Staffel.
Hanner begründete seine Wechsel mit familiären Gründen. Mitte Juli wird das erste Kind erwartet, „und da wollen wir nach Leipzig ziehen und dort sesshaft werden“. Von da aus liege Delitzsch günstiger. Hinzu kommt, dass viele seiner künftigen Mitspieler ebenfalls in Leipzig wohnen und regelmäßig per Kleinbus zum Training an den Lober fahren.
Aufstieg in die dritte Liga?
Nicht unwichtig: „Delitzsch spielt in der Oberliga seit Jahren eine gute Rolle“. Ziel müsse sein, weiter oben mitzumischen, sagte Hanner. Er hätte auch nichts dagegen, wenn die Concorden den nächsten Schritt anpeilten, also den Aufstieg in die dritte Liga. „Aber dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen“, schränkte er ein. Sprich: Es würde mehr Geld benötigt. Hanner sieht sich selbst als Führungsspieler, sportlich wie menschlich. „Ich möchte vorangehen und denke, dass ich gut ins Mannschaftsgefüge passe.“
Die Nordsachsen werden in der neuen Saison in der in Regionalliga umgetauften Oberliga damit nach Ansicht von Experten eine starke rechte Seite haben. Auf Rechtsaußen sind Niclas Reinhardt (Jungandreas: „Er spielt eine überragende Saison“) und der vom Liga-Konkurrenten SG Pirna kommende Dominik Eckart vorgesehen. Im rechten Rückraum werden sich Hanner und Georg Eulitz abwechseln. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in Burgenland.
Ulrich Milde / 17.04.2024 / Leipziger Volkszeitung