Die Delitzscher Oberliga-Handballer treten am Sonnabend in Staßfurt an. Personell sieht es nicht optimal aus, der Kader ist schmal. Und Rot-Weiß will Revanche für die Niederlage im Hinspiel nehmen.
Es stand schon der Saisonbeginn fest: Der NHV Concordia Delitzsch hat einen schmalen Kader. Was sich momentan bemerkbar macht. Der Handball-Oberligisten hat Verletzungspech, mehrere Sportler fallen aus. „Zudem sind viele Spieler angeschlagen“, berichtet Trainer Jan Jungandreas. Die, wie Niklas Zierau, trotzdem auflaufen, was den Heilungsprozess nicht gerade fördert. Aus der zweiten Mannschaft kann der Chefcoach sich auch nur bedingt bedienen, denn der Aufsteiger kämpft um den Klassenerhalt in der Sachsenliga und benötigt somit selbst einen breiten Kader.
„Der Kräfteverschleiß ist schon sehr groß“, hat Jungandreas beobachtet. Ungeachtet dieser widrigen Umstände hindert ihn das nicht daran, an diesem Sonnabend zum HV Rot-Weiß Staßfurt mit der Absicht zu fahren, auf der Rückreise die beiden Punkte mit im Gepäck zu haben. Verstecken müssen sich die Nordsachsen keineswegs. Schließlich liegen sie mit 33:9 Zählern auf dem zweiten Platz, drei Ränge und sieben Punkte vor Staßfurt.
Das 24:24 am vergangenen Wochenende gegen die HG 85 Köthen sei für seine Mannschaft zwar enttäuschend gewesen, doch das belege zugleich, „dass unsere Ansprüche gewachsen sind“, so der Übungsleiter. Schließlich ist Köthen alles andere als Laufkundschaft. Insgesamt gesehen habe sein Team in dieser Spielzeit „einen Schritt nach vorne gemacht“.
Gleichwohl werde die Partie in Staßfurt „eine echte Herausforderung“. Der Gegner hatten sich unter anderem mit Robin Danneberg, Marius Herda (kamen beide vom Drittligisten Bernburg) und Malvin Haeske (wurde vom Zweitligisten Dessau-Roßlau geholt) enorm verstärkt und „hat einen wirklich guten Kader, nahezu alle Positionen sind doppelt gut besetzt“, sagt Jungandreas. Aufpassen müsse der NHV auf Steffen Cieszynski, der mit 116 Treffern auf Rang fünf der Torschützenliste der Liga liegt „und einer der besten Spieler der Staffel“ sei. Folglich sei es wichtig, dass die Abwehr erneut einen guten Tag erwische und dem Gastgeber „die Lust am Handball“ nehmen werde.
Rot-Weiß-Trainer Sebastian Retting lobt Delitzsch als „gute Mannschaft, die jeden Gegner schlagen kann“. Aber sein Verein wolle sich den Heimvorteil zunutze machen und „Revanche für die Hinspielniederlage nehmen“. Damals zog der HV mit 22:30 den Kürzeren. Seine Rot-Weißen hätten „eine gute Entwicklung genommen, für uns ist alles in Ordnung“. Angepeilt werde eine Endplatzierung zwischen den Rängen drei und sechs. In der vorherigen Saison landete der damalige Aufsteiger auf Platz 8. „Unser Kader bleibt zusammen“, blickt Retting schon auf die kommende Spielzeit.
Ulrich Milde / 08.03.2024 / Leipziger Volkszeitung