Handball-Oberliga: Concordia Delitzsch hat gegen Vorjahresmeister USV Halle mit 32:25 gewonnen
Von Ulrich Milde
Maximilian Amtsberg (l., Archiv) eröffnete den Torreigen für den NHV Concordia Delitzsch.Foto: Jens Teresniak
Delitzsch. Die Kulisse war dem Ereignis würdig. 450 Zuschauer – so viele wie noch nie in dieser Saison, bejubelten in der Mehrzweckhalle den 32:25-Erfolg des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch gegen den amtierenden Meister USV Halle. Viele der Fans hatten sich vor, während und nach der Partie als Stammzellenspender registriert. Knapp 400 neue potenzielle Spender kamen hinzu – ein Sieg für Anton. „Das gibt uns viel Kraft“, sagte NHV-Cheftrainer Jan Jungandreas. Anton, der zehnjährige Sohn seiner Lebensgefährtin, benötigt dringend eine Stammzellenspende.
Für das Publikum gab es jedenfalls keinen Grund, den Besuch zu bereuen. Sie sahen eine packende Partie mit viel Tempo und hohem kämpferischen Einsatz auf beiden Seiten. Dabei legten die Gastgeber einen furiosen Start hin. Max Amtsberg erzielte den ersten Treffer des Abends, im Gegenzug parierte der zum Strafwurf für Max Neuhäuser eingewechselte Denny Alpers einen Siebenmeter von Chris Thiele. Vincent Viehweger erhöhte auf 2:0, dann wiederholte sich Geschichte: Für den nächsten USV-Siebenmeter kam erneut Alpers ins Gehäuse – und wehrte auch den Wurf von Tobias Pfeiffer ab. So legten die Concorden eine 6:0-Lauf hin. Erst in der zehnten Minute gelang Julius Conrad der erste Treffer für
„Dieser Beginn hat uns Sicherheit gegeben“, kommentierte Jungandreas. „Wir haben die ersten zehn Minuten verpennt“, gestand Thiele. „In der ersten Halbzeit waren wir zu unkonzentriert“, bemängelte Nicolas Berends, mit zwölf Toren der beste Schütze der Saalestädter, der vor allem mit seinen platzierten Geschossen aus dem Rückraum überzeugte. „Wir sind ganz schlecht gestartet“, sagte die scheidende USV-Trainerin Iris Seidler. Die Nordsachsen überzeugten weiter mit einer sicheren Abwehr, druckvollem Angriffsspiel und ließen sich auch von einer roten Karte gegen Thomas Oehlrich nach überhartem Einsteigen gegen Maximilian Gruszka nicht beirren.
Im zweiten Abschnitt „haben wir etwas zerfahrener agiert“, stellte Jungandreas fest. Tatsächlich gab Halle nicht auf und verkürzte den Rückstand in der 54. Minute auf zwei Tore (24:26). Um aber die Begegnung zu drehen, „haben uns die Körner gefehlt“, meinte Berends und hoffte, dass die fünf verletzten Stammspieler bald wieder zurückkehren.
„Da mussten wir mächtig ackern“, berichtete Max Kalliske, der in der Defensive überragte und vom Fanclub Loberhaie zum Spieler des Abends gekürt wurde, die einzige etwas kritische Phase. Doch Delitzsch blieb cool und fuhr letztlich einen „verdienten Sieg“ ein, wie auch Seidler fair einräumte. „Als es eng wurde, haben wir den Kopf oben behalten“
Die Partie „hat Spaß gemacht, wir haben uns gegenseitig unterstützt und angefeuert“, sagte Voigtländer. Der NHV als Siebter hat nun 26:16 Punkte und ist bis auf einen Zähler an den USV (27:15) herangerückt.