Es ging um nichts? Weit gefehlt! „Wir wollen mit vier Toren gewinnen“, verkündete der Hallensprecher des HSV Bad Blankenburg am Samstag vor dem Anpfiff. Doch Spitzenreiter Concordia Delitzsch schlug die Thüringer mit 29:24 und führt die Tabelle souverän mit 44:4 Punkten an.

Delitzsch. Der NHV stand bereits nach der Partie bei der SG Pirna/Heidenau Mitte April als Meister fest. Der HSV war lange Zeit der einzige ernsthafte Konkurrent, leistete sich aber einige ungeplante Ausrutscher, etwa mit dem 26:29 bei Einheit Plauen. So war das Rennen frühzeitig entschieden, die Partie in Bad Blankenburg mutierte von der entscheidenden Auseinandersetzung um den Titel zum Prestigeduell.
Und da legte das Heimteam gegen die Gäste los wie die Feuerwehr. Zwar erzielte Tom Hanner in der zweiten Minute das 1:0 für die Concorden, doch dann hatten sie wenig zu bestellen. Die Abwehr hatte „nur phasenweise die gewohnte Stabilität“, bemängelte Coach Jungandreas. In der Offensive gab es zu viele technische Fehler und so manche gute Torgelegenheit blieb ungenutzt. Zudem erwischte HSV-Schlussmann Julius Rein einen Sahnetag.
Delitzsch trotzt schläfriger Anfangsphase
So lag der Verein aus dem staatlich anerkannten Erholungsort in der elften Minute mit 7:3 in Führung. Doch dann berappelte sich Delitzsch, die Defensive packte besser zu. Offensiv war vor allem auf Tom Hanner und Dominik Eckart Verlass, sie erzielten Tor um Tor. „Unsere Linkshänder haben die gute Form der vergangenen Begegnungen bestätigt“, lobte Jungandreas. Nicht zu vergessen sei, dass die linke Seite viele dieser Möglichkeiten häufig „gut vorbereitet hat“. All das führte dazu, dass Bad Blankenburg zum Seitenwechsel lediglich mit 15:14 vorne lag. Der NHV hatte sich wieder herangekämpft.

Im zweiten Abschnitt legte Delitzsch einen Zahn zu und machte aus dem Mini-Rückstand bis zur 45. Minuten einen beruhigenden 24:16-Vorsprung. Den Blankenburger gelang in dieser Zeit nur ein Treffer. „Das war der Schlüssel zum Sieg“, kommentierte Jungandreas. „Da war der Drops gelutscht“, ergänzte Hartmut Sommerfeld, Chef des Fanclubs „Loberhaie“. „Wir konnten auch gut wechseln, ohne dass es zu einem Bruch kam“, fügte der Trainer hinzu.
Revanche gegen Köthen zum Saisonabschluss?
Dabei hatte er mehrere Ausfälle zu verkraften: Max Neuhäuser, Thomas Oehlrich, Niklas Zierau und Vincent Viehweger waren ausgefallen. Dafür feierte Jason-Luca Richter aus der zweiten Mannschaft seine Saisonpremiere in der Meistermannschaft. „Er hat das ganz gut gemacht“, sagte der Übungsleiter.

Nächsten Samstag in der letzten Partie der laufenden Spielzeit geht es in eigener Halle gegen die HG Köthen eigentlich auch um nichts. „Wir haben was wiedergutzumachen“, widersprach Jungandreas. Im Hinspiel gab es eine 27:30-Niederlage. „Wir wollen den direkten Vergleich für uns entscheiden.“
NHV: Alpers, Ramos Schwirtz; Eulitz (2), Seifert (4), Richter, Amtsberg (2), Prautzsch, Eckart (7), Bielicki (1), Griehl, Hanner (10), Reinhardt (3), Teichert.
LVZ