Der NHV Concordia Delitzsch gewann sein Heimspiel gegen den HC Elbflorenz II mit 26:23. Doch zu feiern gab es noch nichts, da auch der HSV Bad Blankenburg sein Spiel gewonnen hat.

Die Meisterfeier ist vertagt. Zwar erledigte Handball-Regionalligist NHV Concordia Delitzsch seine Hausaufgaben und besiegte am Samstag den HC Elbflorenz II mit 26:23. Doch Verfolger HSV Bad Blankenburg spielte nicht mit. Die Südthüringer setzten sich parallel bei Aufsteiger SV Oebisfelde mit 31:21 durch auf wahrten so ihre minimale Chance auf den Titel.
Was Niklas Zierau nicht sonderlich störte. „Wir können aus eigener Kraft Meister werden“, sagte der Rückraumspieler angesichts der 40:4 Punkte seines Teams. Schließlich bedeutet dieses, dass bei noch vier auszutragenden Partien und satten sieben Zählern Vorsprung vor Bad Blankenburg lediglich ein doppelter Punktgewinn her muss, um das ersehnte Ziel zu erreichen.
Torwart Alpers: „Sind noch nicht durch“
Und das am liebsten am nächsten Wochenende bei der SG Pirna/Heidenau. „Wir haben die großartige Chance, da alles klarzumachen“, betonte Zierau. Das Training sei schon seit einiger Zeit darauf ausgerichtet, dort die Oberhand zu behalten, ergänzte Torjäger Max Amtsberg. Zudem habe der NHV noch was gutzumachen. Denn die Hinrundenbegegnung endete im November mit einer 24:27-Niederlage – der bislang einzigen Punktverlust in dieser Saison in der Mehrzweckhalle. Amtsberg: „Wir haben mit Pirna eine Rechnung offen.“
Hinzu kommt: Die von Dusan Milicevic gecoachten Eisenbahner sind zwar mit einer robusten Abwehr ein unangenehmer Gegner, aber derzeit nicht in Bestform. Die letzten drei Partien gingen allesamt verloren, zuletzt gab es beim HC Aschersleben ein 16:20. Gleichwohl warnte Concorden-Schlussmann Denny Alpers, der gegen das Perspektivteam aus Dresden mit vielen Paraden ein Erfolgsgarant war, davor, die kommenden Herausforderungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Nach Pirna kommt Rot-Weiß Staßfurt, dann geht es nach Bad Blankenburg, um im letzten Saisonspiel gegen die HG Köthen anzutreten. „Alles schwere Gegner“, meinte der Torwart. „Wir sind noch nicht durch.“
Abwehr hat es über weite Strecken „richtig gut“ gemacht
Elbflorenz-Trainer Gonzalo Tajuelo wird dabei die Daumen drücken. „Der NHV spielt eine tollte Saison, ich hoffe, er wird Meister“, lobte der Spanier, der seit drei Jahren den kompletten Nachwuchsbereich des Zweitbundesligisten verantwortet. Die Nordsachsen hätten es verdient. Tajuelo war dabei mit der Leistung seines Teams durchaus zufrieden. Die Deckung sei richtig gut gewesen. „Wir haben prima gekämpft“, ergänzte sein erfolgreichster Werfer, Henrique Bilhastre. Der Linksaußen rangiert auf dem zweiten Platz der Torjägerliste der Staffel.
Zwar erwischten die Nordsachsen einen perfekten Start und lagen Mitte der ersten Halbzeit mit 9:2 vorne. Vor allem die Abwehr habe es über weite Strecken „richtig gut“ gemacht, stellte der Delitzscher Trainer Jan Jungandreas fest. So lag sein Verein zum Seitenwechsel mit 14:9 vorne. Doch im zweiten Abschnitt „haben wir den Faden verloren“, haderte der Übungsleiter. Was auch daran lag, dass Elbflorenz mit einer offensiven Deckung den Angriffsfluss der Gastgeber erfolgreich störte. „Wir haben da zu viele Fehler gemacht“, sagte Tom Hanner. „Aber im Endeffekt haben wir es gut gelöst.“ Die Generalprobe vor dem Duell in Pirna sei jedenfalls gelungen. Auch, weil die taktisch variablen Dresdner den NHV vor schwierige Aufgaben gestellt hatten – wie von Jungandreas als Einstimmung auf das Spiel in Pirna erhofft.
NHV Delitzsch: Neuhäuser, Alpers, Ramos Schwirtz; Eulitz (1), Seifert (5), Amtsberg (2), Prautzsch (1), Eckart (2), Bielicki, Zierau (2), Oehlrich (2), Griehl (3/1), Hanner (5), Reinhardt (3), Teichert.
Ulrich Milde / 07.04.2025 / Leipziger Volkszeitung