
Am Samstag hat der NHV Delitzsch den nächsten großen Schritt Richtung Titel gemacht. Die Nordsachsen gewannen beim EHV Aue II deutlich mit 42:31. Zudem stolpert Verfolger Bad Blankenburg in Plauen.
Das Tor zur Meisterschaft hat sich für den NHV Concordia Delitzsch weiter geöffnet. Der Handball-Regionalligist fuhr am Samstag beim EHV Aue II einen überlegenen 42:31-Erfolg ein. Zugleich musste sich der ärgste Verfolger, der HSV Bad Blankenburg bei Einheit Plauen mit 26:29 geschlagen geben und weist nun 27:11 Zähler auf. Die Nordsachsen thronen bei noch sechs ausstehenden Partien deutlich mit 36:4 Punkten an der Tabellenspitze. Trainer Jan Jungandreas und sein Team wissen aber, dass noch schwere Duelle unter anderen in Pirna und Bad Blankenburg sowie daheim gegen Köthen und Staßfurt anstehen.
Spaziergänge jedenfalls dürften nicht zu erwarten sein. Das zeigte sich in der Auer Erzgebirgshalle vor rund 100 Zuschauern zumindest in der ersten Halbzeit. Die Nachwuchsmannschaft des Drittligisten ließ sich auch von einem raschen 0:3-Rückstand nicht entmutigen, überzeugte mit kämpferischem Einsatz, hohem Tempo und Spielwitz im Angriff. Zwischenzeitlich lag der EHV mit drei Treffern vorne. „Wir standen in der Abwehr in dieser Phase nicht so gut zusammen“, sagte Jacob Griehl. Später im ersten Durchgang habe sich der Kader aber stabilisiert. „Die Abstimmung war zunächst nicht gut“, fügte Jungandreas hinzu.
NHV ließ sich von Rückstand nicht nervös machen
Was seinen Grund hatte. Tom Hanner konnte aus privaten Gründen nicht mitmachen und kurz vor Anpfiff der Leipziger Schiedsrichter Eligiusz Baier und Max Töpfer signalisierten Georg Eulitz und Vincent Viehweger, dass sie angeschlagen waren. Sie saßen für alle Fälle zwar auf der Bank, wurden aber vorsichtshalber nicht eingewechselt. „Das hat man in den ersten 20 Minuten gemerkt“, berichtete der Trainer. Er habe dadurch umstellen müssen. Rechtsaußen Niklas Reinhardt etwa wechselte auf Linksaußen, Kreisläufer Niklas Seifert wurde vorwiegend im Rückraum eingesetzt.
Erfreut zeigte sich der Übungsleiter darüber, dass seine Spieler sich vom Rückstand nicht nervös machen ließen, die Oberhand gewannen und so mit einem 19:16-Vorsprung in die Halbzeitpause gingen. Im zweiten Abschnitt ließ der NHV nichts mehr anbrennen, zog rasch immer weiter davon. Jungandreas lobte dabei die vielen geglückten Anspiele an den Kreis. Den letzten Treffer markierte Griehl, der seit Ende der Hinrunde die Siebenmeter wirft. „Das hat sich seit dem Spiel in Köthen herauskristallisiert. Ich bin happy, dass ich der Mannschaft so helfen kann“, sagte er.
Aue rutscht auf den letzten Platz ab
Der Chefcoach weckte mit dem Auftritt in Aue einen Vorgeschmack auf das, was dort in der kommenden Saison ansteht. Denn sein Vater, die Trainer-Ikone Uwe Jungandreas, übernimmt das Zepter. Dabei bleibt Aue in der dritten Liga, auch wenn noch minimale Chancen bestehen, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Doch die Halle entspricht nicht den Anforderungen, zudem soll der Senior ein, wie es heißt, „zukunftsorientiertes Team“ formen, mit einem Großteil des jetzigen Kaders und punktuellen Neuzugängen. „Er hat bewiesen, dass er das kann“, blickt Marco Diener, Trainer des Regionalligisten, der Verpflichtung mit Optimismus entgegen.
Sein Perspektivteam rutschte durch die Pleite dagegen auf den letzten Platz ab und hat kaum noch Chancen, den Abstieg in die Oberliga zu verhindern. Dort befand sich schon der Auer Hallensprecher. Mehrfach sprach er vom NHV als „Spitzenteam der mitteldeutschen Oberliga“. Dabei ist diese Staffel vor Beginn der Spielzeit in Regionalliga umgetauft worden.
NHV: Neuhäuser; Alpers; Schwirtz; Eulitz; Seifert (4), Amtsberg (7); Prautzsch (1); Eckart (6); Bielicki (2); Zierau (4); Oehlrich (6); Griehl (6/4); Viehweger (3); Reinhardt (3); Teichert (3).
Ulrich Milde / 16.03.2025 / Leipziger Volkszeitung