Kennen beide Mannschaften als Spieler: Concorden-Torwarttrainer Felix Herholc (l.) und Teammanager Martin Müller.

Primus NHV Delitzsch erwartet am Sonnabend Verfolger HSV Bad Blankenburg. Im Hintergrund sind die ehemaligen HSV-Spieler Martin Müller und Felix Herholc mittlerweile verdammt wichtig beim NHV.

Sie haben mehrere Gemeinsamkeiten. Sie arbeiten beim Finanzamt, haben ihre Handballkarriere beim NHV Concordia Delitzsch beendet, sind dem Verein als Torwarttrainer (Felix Herholc) beziehungsweise Teammanager (Martin Müller) erhalten geblieben und mehrere Jahre im Trikot des HSV Bad Blankenburg aufgelaufen. Und der ist an diesem Sonnabend zu Gast in der Loberstadt. Es handelt sich um die Spitzenbegegnung der Regionalliga, denn der Tabellenerste (20:2 Punkte) tritt in eigener Halle gegen den Zweiten (19:3 Zähler) an – mehr geht nicht. Der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr.

Bei NHV-Trainer Jan Jungandreas ist die Vorfreude auf den Knüller groß. „Das ist ein toller Höhepunkt in unserem letzten Spiel des Jahres“, sagt er. Seine Schützlinge hätten sich diesen Hit über elf Partien hinweg erarbeitet. „Jetzt wollen wir unsere Top-Platzierung auch behalten.“ Zwar handele es sich „um unseren bisher schwersten Gegner“, fügt Müller hinzu. „Aber klar ist, dass wir gewinnen wollen.“ Und Herholc meint: „Wenn die Defensive steht, haben wir gute Chancen auf den Sieg.

Einig ist sich der Coach mit den beiden aus dem Team hinter dem Team, dass eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe zu erwarten ist. „Kleinigkeiten werden entscheiden“, sagt der Übungsleiter. Die Blankenburger verfügten über einen erfahrenden Kader, seien körperlich sehr robust und hätte viel individuelle Klasse. Angesichts einer Serie von neun Erfolgen in Serie „wird der HSV mit viel Selbstvertrauen auflaufen“, vermutet Müller. „Unser Gast ist auf allen Positionen stark besetzt“, ergänzt Herholc, der lange das Tor der Thüringer hütete und dort auch mit Müller zusammenspielte. „Es waren sieben tolle Jahre“, betont der Ex-Schlussmann. „Wir waren eine coole Mannschaft“, erinnert sich Müller.

Die beiden ehemaligen Spieler sind für Jungandreas eine „enorme Hilfe und Entlastung“. Herholc leitet das Torwart-Training. „Das kann er besser als ich, denn ich war nur Feldspieler“, so der Chefcoach. Sein Assistent, der sich auch um die Video-Vor- und Nachbereitung kümmert, lobt seine Torhüter Max Neuhäuser und Denny Alpers. „Als Duo sehe ich keine besseren in der Liga.“ Und dahinter sei Axel Ramos Schwirtz „nah dran“. Müller wiederum (Jungandreas: „Er spricht positive wie negative Sachen ganz deutlich an.“) sieht sich als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand. Zudem beobachtet er mit seinem Managerkollegen Falk Fürstenberg den Spielermarkt. Dabei profitieren sie von ihrem großen Netzwerk.

Müller und Herholc waren mit Bad-Blankenburg in der dritten Liga aktiv. Also die Staffel, in die Delitzsch aufsteigen könnte, sollte die Meisterschaft errungen werden. „Wenn wir gegen den HSV unser Leistungsvermögen bestätigen und gewinnen, holen wir den Titel“, verbreitet der ehemalige Bundesligatorwart Herholc Zuversicht. Der Aufstieg „wäre zu wünschen“, sagt Müller. Die Mannschaft würde ihn gerne wahrnehmen. „Allerdings müssten auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen“. Dazu liefen Gespräche.

Ulrich Milde / 06.12.2024 / Leipziger Volkszeitung