Die Concorden haben Benedikt Schmidt, hier gegen Glauchau, beim HC Elbflorenz einen gelungenen Abschied bereitet.

Der Erfolg des NHV Concordia Delitzsch beim HC Elbflorenz II hat für den Titel nicht gereicht, es fehlte Schützenhilfe im Fernduell mit dem SV Plauen-Oberlosa. Benedikt Schmidt feiert Abschied als Vizemeister.

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Delitzsch. Der Traum von der Meisterschaft ging nicht in Erfüllung. Zwar hat Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch mit dem 27:26-Erfolg beim HC Elbflorenz II am Sonnabend seinen erforderlichen Beitrag zur Verwirklichung geleistet. Doch der SV 04 Plauen-Oberlosa spielte in diesem Fernduell um den ersten Platz nicht mit und gewann beim SV Grün-Weiß Wittenberg mit 31:22. Damit eroberten sich die Vogtländer mit 48:8 Punkten den Titel und steigen in die dritte Liga auf. Die Nordsachsen holten sich mit 47:9 Zählern den zweiten Rang und wurden nach Abpfiff der Partie und der Saison in der Ballsportarena in Dresden von Staffelleiter Ralf Seidler mit der Silbermedaille geehrt.

Niclas Reinhardt, mit 102 Treffern in dieser Spielzeit vor Georg Eulitz (97) erfolgreichster Delitzscher Schütze, freute sich wie seine Mitspieler über die Vizemeisterschaft, hatte aber ein wenig auf eine Überraschung in Wittenberg gehofft. „Ich hatte Baumi gesagt, er soll ein paar Tore zum Sieg werfen“, sagte der 21-jährige Rechtsaußen mit einem Schmunzeln. Mit Baumi war der Ex-Concorde Steve Baumgärtel gemeint, der eigentlich seine Karriere beendet hatte, aber in Wittenberg nochmals eingesprungen war. Seine vier Treffer gegen Plauen reichten nicht.

Benedikt Schmidt: „Das ist ein traumhaftes Ende.“

„Wir können stolz sein auf das Erreichte“, freute sich NHV-Präsident Axel Schüler und lobte „die gute Mannschaft und den guten Trainer“. Chefcoach Jan Jungandreas hatte schon während der Partie in der Elbestadt resümiert, dass er mit der Saison „mehr als zufrieden“ sei. Einen gelungenen Abschied bereitete das Team Benedikt Schmidt. Der 33-Jährige beendet seine Laufbahn, steht aber noch als Back-up und Athletik-Trainer zur Verfügung. „Das ist ein traumhaftes Ende.“ Es sei eine „geile Saison“ gewesen. Mannschaftskapitän Max Amtsberg, der noch an den Folgen eines Mittelfußbruchs laboriert, sprach von einer „sehr guten Leistung“, das Team habe auch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle weggesteckt und mit ihrer Geschlossenheit kompensiert.

Die Begegnung beim Perspektivteam des Zweitbundesligisten Elbflorenz war dabei nach Einschätzung von Jungandreas „ein Spiegelbild“ der vergangenen Monate. So zogen sich bereits in der ersten Halbzeit Boris Teichert, Vincent Viehweger und Niklas Zierau Blessuren zu. Lediglich Teichert konnte im zweiten Durchgang noch einmal mitwirken, allerdings nur kurz. Offenbar hatte der Übungsleiter das schon geahnt, denn er hatte neben Teichert auch Tobias Karl und Malte Wächter sowie Torwart Axel Ramos Schwirtz mit nach Dresden beordert. Dafür fehlte Abwehrroutinier Thomas Oehlrich aus beruflichen Gründen.

Meisterschaft im Fernduell entschieden

Seine Abwesenheit war in der ersten Halbzeit zu spüren. Die Delitzscher Deckung bekam keinen richtigen Zugriff auf die flinken HC-Angreifer, zudem gab es in der Offensive einige Fehlpässe zu viel. So führten die Gastgeber zum Seitenwechsel mit 14:12. Zu diesem Zeitpunkt lag Plauen in Wittenberg bereits mit 19:8 vorne, die Meisterschaft war praktisch schon entschieden.

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Den zweiten Abschnitt startete der NHV mit einem 5:0-Lauf, übernahm die Führung. Der HC ließ sich nicht abschütteln, kämpfte sich immer wieder heran. Letztlich brachten die Concorden den knappen Erfolg (HC-Trainer Gonzalo Tajuelo: „Wir waren die bessere Mannschaft“) über die Zeit. Dabei steigerte sich vor allem die Abwehr, der Mittelblock mit Niklas Seifert und Tobias Karl war kaum zu überwinden. Dahinter glänzte Torwart Denny Alpers mit vielen Paraden. „Wir wussten, dass es kein Selbstläufer wird“, kommentierte Schmidt den Erfolg. „Wir haben den Glauben an uns nicht verloren“, sagte Jungandreas. Einen kurzen Ausblick auf die kommende Saison wagte Amtsberg. „Wir haben eine gute Truppe, die zum Großteil zusammenbleibt.“ Ergo „müssen wir die Favoritenrolle annehmen“.

NHV: Neuhäuser, Alpers, Ramos Schwirtz; Eulitz (6/2), Karl, Seifert (8), Prautzsch (1), Bielicki (1), Zierau (3), Schmidt (3), Griehl (1), Beyer, Viehweger, Wächter, Reinhardt (3), Teichert (1).

LVZ