Trainer Christian Hornig und die Handballer des NHV Concordia Delitzsch II haben sich als Aufsteiger den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben.

„Ziemlich zuversichtlich“: Sachsenligist NHV Concordia Delitzsch II kämpft um den Klassenerhalt. Am Sonnabend startet die Rückrunde. Warum Christian Hornig optimistisch bleibt.

Delitzsch. Die Lage ist ernst. Leidglich 4:18 Punkte weist der NHV Concordia Delitzsch II auf. Damit liegt das Team auf dem vorletzten Rang in der Handball-Sachsenliga. Trainer Christian Hornig hat seinen Optimismus trotzdem nicht verloren. Als Aufsteiger habe seine Mannschaft sich den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben. „Da stapeln wir sicher nicht zu tief.“ Dieses Ziel sei nach wie vor erreichbar. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir das auch schaffen.“ Zumal die davor Platzierten in Reichweite sind. Die Rückrunde geht am 6. Januar bei KJS-Club Dresden los.

Die jetzt beendete Hinrunde bewertet der Übungsleiter differenziert. Die beiden Relegationsspiele um den Aufstieg fanden relativ spät statt, trotzdem gab es eine vierwöchige Trainingspause. „Das war auch bitter nötig, da viele Spieler kleinere Verletzungen hatten und angeschlagen waren.“ Somit hatten die Concorden eine kurze Vorbereitung und das auch noch mit einem kleinen Kader. Nach den schweren Verletzungen von Ex-Oberligaspieler Daniel Sowada und Torwart Tino Pantel war zu Saisonbeginn klar, dass zwei sehr erfahrene Sportler in dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen werden. „Gerade in den ersten Begegnungen haben wir gemerkt, dass uns solche Spieler fehlen“, sagte Hornig.

Kader war „definitiv zu klein“

Er räumte ein, dass zum Start der Kader „definitiv zu klein“ gewesen sei. Da ist Entspannung eingetreten. Axel Ramos Schwirtz kam als Torwart hinzu, Lukas Gorecki für den Rückraum, Jason-Luca Richter als Linksaußen. Somit stehen Hornig jetzt 14 Handballer zur Verfügung. „Allerdings konnten wir aus verschiedenen Gründen selten mit allen Leuten arbeiten.“ Er hoffe, dass sich dieses in der Rückrunde bessern werde.

Dabei setzt die Reserve des Oberliga-Teams in erster Linie auf junge Spieler, wie die Neuzugänge belegen. Ramos Schwirtz ist gerade mal 20 Jahre alt, Gorecki 22, Richter 21. Säulen der Delitzscher sind unter anderem Jacob Griehl (20) und Boris Teichert (24). Die beiden werden auch regelmäßig in der ersten Mannschaft eingesetzt. „Wir setzten konsequent auf junge Spieler, die in der Oberliga Fuß fassen wollen“, begründete Hornig. Zudem bekomme kein einziger Handballer Geld dafür, dass er in der Sachsenliga antrete. „In dieser Hinsicht wollen wir uns auch keine Routine leisten.“

Talentschmiede ist „sehr kraftintensiv“

Wichtig werde, „dass wir weiter in kleinen Schritten an unseren Erfolgen arbeiten und keine Wunderdinge erwarten“, sagt der Coach. Gerade die jungen Spieler brauchten Zeit, sich zu entwickeln. „Sie dürfen dabei auch Fehler machen.“

Vielleicht die bedeutendste Funktion vom NHV II ist es, als Talentschmiede für das eine Staffel höher agierende Oberliga-Team zu fungieren. Sicherlich sei diese Konstellation von Vorteil, meinte Hornig. Dieses aber zum permanenten Ziel auszurufen, wäre „sehr kraftintensiv“. Ein Sachsenligist nur mit Delitzscher Jungs wäre im Moment nicht realisierbar. Somit handele es sich gegenwärtig um „wundervolle Konstellation, welche wir sehr gern mitnehmen“. Der Verein freue sich, so ein Gesamtpaket zur Verfügung zu haben. „Davon profitieren alle.“

Allerdings müsse genau darauf geachtet werden, dass der Klub den Spagat schaffe zwischen leistungsorientiertem Handball und Vereinsleben. Nicht jedes Mitglied habe Interesse, selbst auf hohem Niveau Handball zu spiele. „Ein engagiertes Vereinsmitglied ist das höchste Gut, welches jeder Verein besitzt.“ Das werde bei aller Leistungsorientierung gern auch mal vergessen, siehe beim Vorgängerverein, dem 2010 in die Insolvenz gerutschten 1. SV Concordia Delitzsch, mahnte Hornig.

LVZ