Rene Boese, hier im Trikot des HC Elbflorenz, verletzt sich bei seine Rückkehr nach Delitzsch schwer.

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Bitterer Ausfall: Nach einem Foul muss der Routinier verletzt von der Platte, sein Gegenspieler sieht dafür Rot. Sportlich lief es für Boeses Team Weinböhla trotzdem gut.

Er gehört beim SC DHfK Leipzig zu den großen Helden der jüngeren Vergangenheit. Mit den Handballern ging er den Weg von der 3. Liga bis in die 1. Bundesliga. Von 2010 bis 2015 stand der Rechtsaußen in Leipzig unter Vertrag, sein Trikot baumelt neben anderen Vereinslegenden unter der Hallendecke der Arena. 2009/10 spielte er mit dem damaligen SV Concordia Delitzsch in Liga zwei, nach dessen Insolvenz er gen Pleiße wechselte. Nun feierte er seine Rückkehr nach Delitzsch – die für den 39-Jährigen äußerst schmerzhaft endete.

Derzeit lässt Boese seine Laufbahn beim HSV Weinböhla in der Sachsenliga ausklingen. Am Sonntag spielte der HSV bei der Reserve des NHV Concordia Delitzsch auf und gewann 32:28. Doch die positive Stimmung wurden den Gästen verhagelt. Bei einem harten Foul von Tobias Karl, der dafür glatt Rot sah, brach sich Boese nach einer ersten Diagnose das rechte Handgelenk.

Heilung wird „etwas dauern“

„Das ist sehr ärgerlich, zumal die Heilung in meinem Alter doch etwas dauern wird“, kommentierte der 39-Jährige, der den Handball in der Loberstadt weiterhin intensiv verfolgt und es gut findet, dass nach der Insolvenz des Vorgängervereins Concordia Delitzsch der neue Klub mit seinen ersten Herren in der Oberliga eine gute Rolle spielt. Zumal seine Erinnerungen an die kurze Zeit am Lober ausnehmend gut besetzt sind.

„Ich hatte hier ein tolles Jahr“, erinnerte sich René Boese. In der Saison 2009/10 lief er für den Zweitbundesligisten Concordia Delitzsch auf. „Ich habe mich sehr gefreut, wieder hier zu sein.“ Auch sportlich zeigte er seine Klasse. Bis zu seinem Ausscheiden markierte er sechs Tore und verwandelte dabei sicher zwei Siebenmeter.

Boese spricht von sportlichem „Befreiungsschlag“

Dabei zeigten die Concorden speziell im ersten Durchgang, dass sie in der Staffel mithalten können. Die Begegnung war lange Zeit ausgeglichen. Zum Seitenwechsel lag der HSV mit lediglich einem Treffer vorne. Auch im zweiten Abschnitt blieb die Hoffnung auf einen Punktgewinn bestehen. Zwar warf Weinböhla zwischenzeitlich einen Drei-Tore-Vorsprung heraus, doch Boris Teichert und Max Beyer brachten den NHV in der 58. Minute wieder auf einen Treffer heran. Erst im Schlussspurt setzte sich der HSV durch.

„Das ist ein Befreiungsschlag für uns“, meinte Boese. Denn die bisherige Saison ist für den HSV, der unter die ersten vier Mannschaften der Tabelle kommen will, nicht gut gelaufen. Derzeit liegt der Verein mit 6:14 Zählern auf dem neunten Rang. Aber damit nun wieder vor den Concorden. „Wir sind noch zu grün“, begründete Trainer Christian Hornig die Niederlage gegen Weinböhla. „Uns fehlte in wichtigen Phasen noch die Coolness, das müssen wir lernen“, sagte der Coach, dessen Motto nun lautet: „Mund abputzen und weitermachen.“ Der NHV steht am kommenden Sonntag „vor der schweren Aufgabe“ beim Fünften, Koweg Görlitz.

NHV Delitzsch II: Bauer, Ramos Schwirtz; Karl (2), Teresniak (4), Richter (1), Bielicki (3), Griehl (7/6), Meiner, Beyer (4), Gorecki (3), John, Wächter, Peschke, Teichert (4).

04.12.2023 / Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung