Viele technische Fehler und reihenweise vergebene Chancen charakterisieren das Spiel zwischen dem HC Aschersleben und NHV Concordia Delitzsch. Die letzten Minuten der Partie sind nichts für schwache Nerven.
Delitzsch. Den passenden Kommentar hatte Michael Klotz parat. „Das waren auf beiden Seiten mehr Fehler als Tore“, sagte er, der einer der 215 Zuschauer der Partie zwischen dem HC Aschersleben und dem NHV Concordia Delitzsch war. Klotz, einer der Trainer der weiblichen B-Jugend der Concorden, hatte mit seinem Team am Mittag einen 27:18-Erfolg bei Lok Leipzig-Mitte eingefahren und am Samstagabend auf einen Erfolg der Oberliga-Handballer gehofft. Daraus wurde nichts. Die Hitzeschlacht bei subtropischen Verhältnissen in der Sporthalle am Ascaneum endete mit 22:22 (11:11).
Tatsächlich war die Partie geprägt von einer Unmenge an technischen Fehlern und reihenweise vergebenen besten Torchancen. Das räumte auch HCA-Mannschaftskapitän Alexander Weber ein. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit zwei schwachen Angriffen und zwei guten Abwehrreihen“, sagte er. „Wir haben uns zwar viele klare Chancen herausgespielt, aber zu viele nicht genutzt“, stellte NHV-Trainer Jan Jungandreas fest. „Wir waren einen Tick besser, es wäre mehr drin gewesen.“ Seine Mannschaft hatte in der ersten Halbzeit sogar mit drei Toren geführt. „Aber wir haben es nicht geschafft, uns entscheidend abzusetzen.“
Torhüter in Topform
Obendrauf kamen zwei Torhüter in Galaform. 2,17-Meter-Riese Sven „The Rock“ Mevissen entwickelte sich zum Schrecken der nordsächsischen Offensive, Max Neuhäuser war mindestens gleichwertig. „Er hat ein wirklich gutes Spiel gemacht“, lobte Jungandreas seinen Schlussmann.
Martin Wartmann, Übungsleiter der Gastgeber, sprach denn auch von einem „absolut gerechten Ergebnis“. NHV-Torjäger Niklas Zierau, der seine Verletzung auskuriert hatte und sein Saisondebüt feierte („Ich bin leider nicht so gut reingekommen wie gewünscht“), war angesichts der spannenden Endphase „glücklich, dass wir einen Punkt geholt haben“, sah aber auch einen „faden Beigeschmack“ angesichts der etwas besseren Spielanlage.
Ausgleich elf Sekunden vor Abpfiff
Die letzten Minuten waren tatsächlich nichts für schwache Nerven. Der Heimverein ging in der 57. Minute durch Ex-Bundesligaspieler Fabian van Olphen (Magdeburg, Lemgo) mit zwei Toren in Führung. Max Amtsberg scheiterte kurz danach zwar mit einem Siebenmeter, schnappte sich aber den Abpraller und verkürzte auf 21:22. Elf Sekunden vor der Schlusssirene gab es erneut einen Strafwurf für die Nordsachsen. Amtsberg trat erneut an und verwandelte sicher zum Punktgewinn.
NHV Delitzsch: Neuhäuser, Alpers; Eulitz (2), Seifert (2), Prautzsch (1), Bielicki, Zierau (4), Kalliske, Oehlrich (2), Griehl, Viehweger (3), Reinhardt (3), Amtsberg (5).
11.09.2023 / Ulrich Milde / LVZ