Handball-Landespokal: Am vierten Advent trifft die
Delitzscher Reserve auf Sachsenliga-Primus Einheit Plauen

Niclas Reinhardt (l.) und Co wollen am Sonntag die Pokalsensation.Foto: Thomas Jentzsch

Delitzsch. Wenn am vierten Advent die Kerzen ausgeblasen sind, lohnt ein Gang zum letzten Handball-Kracher des Jahres in der Mehrzweckhalle. Dort will NHV Concordia Delitzsch II Sachsenliga-Primus Einheit Plauen im Landespokal zur Ader lassen (17 Uhr). Das dürfte freilich ein wenig besinnliches Unterfangen werden.

Einheit ist bislang im sächsischen Oberhaus eine Klasse für sich, steht bei zehn Siegen in ebenso vielen Spielen. Und auch wenn die NHV-Reserve eine Etage darunter erst eine Partie verloren hat, so weiß Coach Christian Hornig, um die Schwere der Aufgabe: „Wir sind der absolute Außenseiter, Einheit ist ein anderes Kaliber als die Gegner, die wir schon hatten.“ Damit meint der Trainer insbesondere den ZHC Grubenlampe, dem seine Mannschaft im Vorjahr hauchdünn im Halbfinale unterlag (26:27). Später holte der ZHC den Pott, wurde Sachsenmeister und stieg in die Oberliga auf.

Heuer schätzt Hornig Einheit also noch stärker ein – und hat doch genügend Hoffnung auf eine Überraschung. „In der Breite sind sie vielleicht nicht so gut besetzt. Und wir werden die Halle im Rücken haben.“ Um möglichst viele Fans anzulocken, spendiert der Verein pro Vollzahler einen Glühwein.

Rein sportlich motzen die Delitzscher ihre Truppe mit dem ein oder anderen Akteur aus der eigenen Oberliga-Truppe auf. Bereits fest steht, dass Kreisläufer Max Kalliske und Torwart Vincent Bauer am Sonntagnachmittag dabei sind. Dazu dürfte sich manch anderer gesellen, der in der ersten Mannschaft bislang wenig Spielanteile abfasst.

Doch selbst ohne Hilfe von oben ist der Delitzscher Reserve einiges zuzutrauen. „Wir haben in den letzten Wochen noch einen Schritt nach vorn gemacht, vor allem mental. Und wir haben Selbstbewusstsein. Ich hätte nicht erwartet, dass wir auch auswärts so souverän auftreten“, sagt Hornig. Wenn’s auswärts schon so gut läuft, was soll das erst zu Hause geben?!

Zur, sagen wir mal, unchristlichen Zeit am vierten Adventssonntag meint der Übungsleiter augenzwinkernd: „Der Sonntag ist unser Tag, daran wollen wir auch nicht rütteln. Schließlich sind die Spieler im Rhythmus.“ Im Januar werden übrigens gleich an vier Sonntagen hintereinander Delitzscher Heimspiel-Happen serviert.

Von Johannes David / Leipziger Volkszeitung / 17.12.2022