Handball-Oberliga: NHV revanchiert sich zum Saisonauftakt gegen Aschersleben
Delitzsch. Die letzte Minute läuft. Die heimischen Fans sind aufgesprungen, jubeln und klatschen begeistert in die Hände. Mit dem Abpfiff ist es amtlich: Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch hat in der Mitteldeutschen Oberliga den HC Aschersleben mit 25:20 (14:12) besiegt und damit einen Saisonauftakt nach Maß hingelegt. Zugleich haben die Nordsachsen erfolgreich nach einem Jahr Revanche genommen. Denn zu Beginn der vergangenen Spielzeit, die später wegen der Coronapandemie abgebrochen wurde, hatte der NHV gegen eben jenen HC Aschersleben mit 18:23 den Kürzeren gezogen.
Von einem „verdienten Sieg“ spricht Gäste-Trainer Dmitri Filippov. Einen „erfreulichen Anfang“ sieht der neue Concorden-Co-Trainer Sven Griehl. Er ist kurz zuvor für diese eine Partie befördert worden. Chefcoach Jan Jungandreas musste kurzfristig passen – aus einem erfreulichen Grund: Er ist bei der Geburt seiner Tochter Paula dabei.
Trotz der Pleite sind auch die Gäste aus Sachsen-Anhalt nach dem Schlusspfiff nicht unzufrieden, zumal die beiden Kreisläufer nicht zur Verfügung gestanden haben. „Wir haben uns alle riesig gefreut, nach dieser trostlosen Zeit endlich wieder vor Zuschauern antreten zu können“, berichtet Mannschaftskapitän Alexander Weber, der für sein Team insgesamt einen Platz im gesicherten Mittelfeld anstrebt: „Damit wäre ich schon zufrieden.“
Aber auch Delitzsch tritt ersatzgeschwächt an. Die beiden Schützen aus dem linken Rückraum, Maximilian Amtsberg und Tobias Karl, sind nach wie vor verletzt. Doch Jungandreas und Griehl haben die Mannschaft so eingestellt, dass dieses Fehlen gut kompensiert wird.
Niklas Prautzsch, Daniel Sowada und Marius Harig wechseln sich im Rückraum ab und sorgen für viel Druck auf die gegnerische Deckung. „Das hat der NHV gut gemacht“, erkennt Weber an. Der HCA schafft es auch nicht, aus einer roten Karte gegen Steve Baumgärtel in der 25. Minute einen Vorteil zu ziehen. Der Routinier wird nach einer harten Abwehraktion mit einer überharten Entscheidung der beiden Schiedsrichter des Feldes verwiesen. „Ich hatte gehofft, dass es da bei Delitzsch zu einem Bruch kommt, doch leider ist das nicht geschehen“, bedauert Weber. Mit Georg Eulitz wirft der NHV gleichwertigen Ersatz in die Waagschale.
Aschersleben kann auch nicht genügend Kapital schlagen aus der Leistung von Torwart Sven Mevissen. Der 2,17-Meter-Hüne kommt, je länger die Begegnung dauert, immer besser in Fahrt und bringt bei den Strafwürfen Benedikt Schmidt und Lukas Kürth zur Verzweiflung. Lediglich drei von acht Siebenmetern landen im Gehäuse.
Der Erfolg der Gastgeber ist dennoch nur einmal kurz in Gefahr. Mitte der ersten Halbzeit wirft sich der HCA einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus. Doch die Delitzscher lassen sich nicht beirren, spielen mit viel Bewegung im Angriff, gleichen aus und gehen in Führung.
Herausragend ist dabei die Defensivleistung der Heimmannschaft. „Das haben wir sehr gut hingekriegt“, meint Griehl. Keeper Marian Voigt hält bärenstark und wehrt das berechtigt auf ihn einprasselnde Lob bescheiden ab. „Die Abwehr hat mir riesig geholfen.“ Positiv bemerkbar macht sich hier Rückkehrer Thomas Oehlrich („Es ist schön, wieder hier zu sein.“), der die Deckung mit all seiner Erfahrung perfekt organisiert.
Kontrahent Weber ergänzt: „Er hat mehrere Würfe hervorragend geblockt.“ Oehlrich verweist darauf, dass „alle zur starken Abwehr“ beigetragen hätten. Die wird auch am kommenden Wochenende gefordert sein. Dann ist die HSG Freiberg in Delitzsch zu Gast.