Ulrich MildeLeipziger Volkszeitung
Benet Bauer, Max Beyer, Jacob Griehl (v.l.) sollen in Zukunft an das Oberliga-Team von Concordia Delitzsch herangeführt werden. © Ulrich Milde
Da kommt was nach bei den Oberliga-Handballern: Benet Bauer, Max Beyer und Jacob Griehl sollen perspektivisch ans Team des NHV herangeführt werden.
Delitzsch. Sie sind jung und intelligent, ehrgeizig und talentiert. Benet Bauer (17), Max Beyer (18) und Jacob Griehl (17) sind die wohl größten Handball-Hoffnungen des NHV Concordia Delitzsch. Perspektivisch sind die Youngster für das Oberligateam vorgesehen, in der im September beginnenden Saison sollen sie vorrangig in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen. Sie ist in der Verbandsliga eingruppiert.
„Wichtiger Teil meines Lebens“
„Klar ist es unser Ziel, den Sprung in die Oberliga zu schaffen“, sagt stellvertretend für das Trio Jacob Griehl. Aber die Spieler wissen, dass es kein leichtes Unterfangen ist. „Das ist schon ein Riesensprung“, gibt Max Beyer zu. Während Jugendliche alle zwei Jahre in eine neue Altersklasse rücken, laufen Herrenteams häufig länger in identischer Besetzung auf. „Das macht natürlich das Zusammenspiel einfacher“, hat Griehl beobachtet. Benet Bauer hat bereits festgestellt, dass die Würfe noch variabler sind als in der A-Jugend-Sachsenliga, in der sie zuletzt für den VfB Eilenburg aktiv waren. Der Wechsel nach Delitzsch erfolgte, weil „wir in unserer Entwicklung den nächsten Schritt gehen wollen“, wie es der wortgewandte Jacob Griehl formuliert. Die Concorden sind der einzige Handball-Oberligist Nordsachsens.Mehr zum SportSC DHfK Leipzig unterliegt Wisla Plock erneut: Trainer Haber „alles andere als zufrieden“Brust und Rücken: Medaillen-Traum von Bennewitzer Schwimmerin Schott geht weiter
Die Nachwuchstroika spielt auf unterschiedlichen Positionen. Benet Bauer ist Torwart und gehört landesweit in seinem Alter nach Einschätzung von Experten zu den besten. Im nächsten Jahr will er das Abitur machen und peilt danach ein Studium bei der Landespolizei an. „Wenn es klappt, möchte ich in Delitzsch wohnen bleiben.“ Ein Vorbild als Hexer zwischen den Pfosten hat er nicht. In Delitzsch hat der erfahrende Oberliga-Keeper Felix Herholc ihn unter seine Fittiche genommen. „Er ist wie ein Tutor für mich“, berichtet Benet Bauer, „er gibt mir viele Tipps.“ Für NHV-Cheftrainer Jan Jungandreas ist der junge Schlussmann kein Unbekannter, er trainierte ihn ein Jahr in der Delitzscher D-Jugend.
Für Max Beyer hatte der Handball zunächst den Stellenwert eines netten Hobbys. Doch inzwischen ist es ein „wichtiger Teil meines Lebens“ geworden. Beyer spielt am liebsten im linken Rückraum, eine Position, die für Tore sorgen soll, was er auch beeindruckend erledigt. Inzwischen wird er auch im rechten und mittleren Rückraum eingesetzt, eine Vielseitigkeit, die nicht schaden kann. Sein sportliches Vorbild ist der norwegische Superstar Sander Sagosen, der beim deutschen Meister THW Kiel unter Vertrag steht. Beyer hat in diesem Jahr sein Abitur gemacht und startet jetzt eine zweijährige Ausbildung beim Zoll in Leipzig.
„Traue ihnen zu, im Männerhandball anzukommen“
Apropos Vielseitigkeit: Dafür steht Jacob Griehl. Von Haus aus Rechtshänder, ist seine Position zumeist die des Rechtsaußen. Schon in der C-Jugend hatte er begonnen, auch den linken Arm zu schulen. „Es hat mir Spaß gemacht, mit links zu werfen.“ Mit der Folge, dass er heute beidhändig ist und somit auch als Linksaußen mit dem rechten Arm Torgefahr verbreiten kann. Sein Vorbild auf dem Parkett ist der inzwischen 40 Jahre alte dänische Nationalspieler und Rechtsaußen Hans Lindberg. Jacob Griehl denkt daran, Sportmanagement in Leipzig zu studieren.
Sportlich groß geworden sind die drei neuen Delitzscher in Eilenburg. Nachwuchstrainer dort war Jacobs Vater, Sven Griehl. „Wir haben da auch an internationalen Turnieren teilgenommen und die osteuropäische Härte kennengelernt“, erinnert sich der Vater, der mit dem Trio zum NHV gewechselt ist – als doppelter Co-Trainer: bei den ersten und den zweiten Herren. Da wird er die Entwicklung seiner drei Schützlinge weiter begleiten.
Erste Erfahrungen haben die drei in den Freundschaftsspielen der Oberliga-Mannschaft bereits gesammelt. Dabei wussten sie zu überzeugen. Beyer sucht gerne den direkten Weg zum Tor. Griehl erwies sich gegen den USV Halle als sicherer Schütze von der Sieben-Meter-Linie, Bauer wartete gegen Halle wie gegen Bayreuth mit mehreren Paraden auf. „Ich traue ihnen zu, im Männerhandball anzukommen“, kommentiert das ein wenig zurückhaltend Sven Griehl. Um das zu erreichen, haben sie sich ein intensives Programm auferlegt. Wöchentlich wird viermal trainiert, zweimal mit dem Oberliga-Team, zweimal mit der zweiten Mannschaft.