Sonntag 11.10.20 – 2. Männer – SV Lok Mitte-Leipzig – 24:19 (10:10)

Justin Richter brachte mit seinen Paraden den NHV auf die Siegerstraße. / Foto: MT Fotografie

Von Beginn an entwickelte sich ein spannendes Handballspiel, in dem über 60 Spielminuten die Torhüter beider Mannschaften die herausragenden Protagonisten sein sollten. Besonders aus Delitzscher Sicht ist dies erfreulich denn anders als gedacht, war es dieses mal nicht der erfahrene Keeper Tino Pantel der mit seinen Paraden überzeugte, sondern Justin Richter belohnte sich für seine seit Wochen anhaltenden guten Trainingsleistungen und wurde somit zum Matchwinner.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, entschied sich der NHV in der 11. Spielminute die erste Auszeit zu nehmen und den „Resetknopf“ zu drücken. Dies gelang mehr schlecht als recht. Der wahrscheinlich wichtigste Punkt in dieser Auszeit, Torhüter Tino Pantel räumte freiwillig das Tor und beorderte höchstpersönlich den 17-jährigen Justin Richter zwischen die Pfosten. Dies sollte, wie weiter oben schon geschrieben, der entscheidende Wechsel in diesem Spiel werden. Zwar erhöhten die Gäste kurz nach der Auszeit auf 3:6 und hatten danach zusätzlich die Möglichkeit bei einem 7-Meterwurf einen 4-Torevorsprung herauszuwerfen, doch der besagte Justin Richter lenkte den Ball mit seinen Blicken an den Pfosten und somit übernahmen nun endlich die Gastgeber die Initiative in der Delitzscher Mehrzweckhalle. Bis zur Halbzeitpause entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe und somit ging es beim 10:10 in der 2. Spielhälfte sozusagen wieder von vorn los. Verantwortlich für die wenigen Tore in Halbzeit 1 waren zum einen die beiden Torhüter in diesem Spiel aber auch die taktische Ausrichtung der Gäste lies erahnen das sie kein Interesse an einem schnellen Spiel hatten. Da diesbezüglich auch das Schiedsrichterpaar gefallen an den lang ausgespielten Angriffen hatte, kam es in der 1. Spielhälfte zu der kuriosen Szene, dass die Heimmannschaft ganze vier Spielminuten in der Abwehr verbrachte ohne das ein Delitzscher Feldspieler den Ball in der Hand hatte. Auch so etwas gibt es noch in der heutigen Zeit.

Die Vorgabe für Halbzeit zwei blieb haargenau die gleiche wie die für Halbzeit eins. Nur die Bälle sollten nun endlich einmal den Weg ins Tor finden. Wenn man beide Halbzeiten für sich wertet, könnte man denken, dass die Delitzscher in Hälfte zwei beim 14:9 souveräner agierten. Vorsicht, die nackten Zahlen geben nicht den „optischen“ Spielverlauf wieder. Zum einen gaben sich die Leipziger in diesem Derby niemals auf und versuchten bis zum Schluss alles um dieses Spiel noch zu gewinnen. Zum anderen reichte dem NHV starke acht Spielminuten, um vom 15:15 (41. Spielminute) auf 20:15 (49. Spielminute) davonzueilen und das Spiel vom Ergebnis her zu entscheiden. Bemerkenswert ist dies, da der NHV in dieser Zeit auch noch zwei Minuten in Unterzahl spielte. Lok Mitte versuchte alles, selbst der 7. Feldspieler oder eine Manndeckung bei eigener Überzahl brachte nicht den gewünschten Effekt. Gut herausgespielt waren die Chancen der Leipziger. Allerdings hatte der NHV noch den besagten Schlussmann im Tor, welcher für verzweifelte Gesichter auf Gästeseite sorgte. Dieser 5-Torevorsprung hatte dann auch bis zum Schluss bestand und die zweite Vertretung des NHV Concordia Delitzsch feierte nicht nur den „Derbysieg“ gegen den SV Lok Mitte-Leipzig, sondern bleibt somit auch im zweiten Heimspiel der Verbandsliga Staffel West ungeschlagen.

Normalerweise würde kommenden Samstag das Auswärtsspiel bei der SG LVB II anstehen, allerdings wird der NHV an diesem Wochenende keine spielfähige Mannschaft zusammen bekommen. Und da die Straßenbahner einer Spielverlegung nicht zugestimmt haben, muss leider die spielleitende Stelle über die Neuansetzung oder die Wertung des Spieles entscheiden.

Das nächste Heimspiel für die zweite Vertretung gibt es dann am 01.11. um 17 Uhr in der Delitzscher Mehrzweckhalle. Und in diesem Spiel können sich die Handballfans auf einen echten Kracher freuen. Mit der SG LVB steht der aktuelle Sachsenligatabellenführer als Gegner in der 2. Runde des Molten-Pokals (Sachsen-Pokal) als Gegner auf der Platte. Und vielleicht kommt es ja zu einem ähnlich spannenden Spiel wie in der letzten Saison als mit dem HC Glauchau/Meerane der aktuelle Sachsenmeister sich mehr als nur strecken musste um in Delitzsch in die nächste Runde einzuziehen.

Bis dahin, Sport frei.

Der NHV spielte mit: Tino Pantel und Justin Richter im Tor, Bruno Bernhardt, Tobias Karl 6,  Thomas Hollstein 1, Chris Teresniak 2, Niklas Zierau 1, Marius Harig 3, Marco Beffa 5, Martin Müller 4/4, Georg Peschke 1, Ruben John 1, Daniel Schirmer, Paul Peschke, Co-Trainerin Anne-Marie Brosig, MV Steffen Kienitz und Sebastian Schäfer.