Nicht zu halten: Marco Beffa trifft gegen Glauchau/Meerane II sieben Mal für die NHV-Reserve. Foto: Alexander Prautzsch

Handball: Zwei Männerteams und Damen versöhnen beim NHV Delitzsch zumindest ein wenig für den Stolperstart in der Oberliga

Delitzsch. Während der Saisonstart für die Oberliga-Männer des NHV Concordia Delitzsch schwer ins Auge ging, haben zweite und dritte Männer-Mannschaft sowie die Frauen für einen versöhnlichen Spieltagsausklang gesorgt. Die Reserve feierte per 37:16 gegen den HC Glauchau/Meerane II ihren ersten Sieg nach dem Aufstieg in die Verbandsliga. Die neu gegründete dritte Dimension benötigt derweil in der Bezirksklasse offenbar keinerlei Anlaufzeit, was in Anbetracht durchaus populären Personals wie Jan Jungandreas und Alexander Pietzsch wenig verwundern darf. Der 32:20-Erfolg gegen Taucha verdiente durchaus das Prädikat eindrucksvoll. Die Frauen machten schließlich per 26:16 im Bezirksliga-Duell mit dem Leipziger SV Südwest II den Sieg-Hattrick perfekt.

Angesichts des Erdrutsch-Erfolgs seiner Truppe ergoss sich NHV-zwo-Trainer Christian Hornig in einem Freudenschwall: „Das war eine wirklich geile Performance von der ersten bis zur letzten Sekunde. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt schon mal so ein gutes Spiel von uns gesehen habe.“

Aber auch die geilste Performance braucht bisweilen ein wenig Anlaufzeit. Interessanterweise nahm das NHV-Spiel mit einer Zweiminutenstrafe für Marco Beffa beim Stand von 7:5 Fahrt auf. Die Gäste vergaben den dazu passenden Siebenmeter. Delitzsch zog trotz Unterzahl auf 11:5 davon, auch dank zweier Tore von Beffa, nachdem er seine Strafe abgesessen hatte. Am Ende kam der Regisseur auf sieben Buden und avancierte (wie schon im Auftaktspiel) zum besten Concordia-Schützen.

Die Partie gegen Glauchau/
Meerane war derweil zur Halbzeit mehr oder weniger entschieden. Im zweiten Durchgang zerfielen die Gäste komplett in ihre Einzelteile, vor allem defensiv. „Wir haben sie definitiv beeindruckt und hatten sie einfach im Griff“, analysierte Hornig den völlig überforderten Gegner. 21 Tore binnen 30 Minuten muss man einerseits erst mal kassieren und andererseits erst mal werfen.

Nachteil: Große Taten bringen große Erwartungen mit sich. „An diesem Spiel werden sich die Jungs messen müssen“, sagt Hornig. Zu viel will er aber auch nicht verlangen. „Ich weiß, dass wir das nicht jedes Wochenende erwarten 
können. Aber in Sachen Stimmung und gegenseitiger Motivation und wie wir uns untereinander unterstützt haben – das können und sollten wir beibehalten.“

Ob es klappt, wird bereits der Sonnabend zeigen. Dann geht es für die Männer-Reserve zur HSG Freiberg II, die mit einem Sieg und einem Remis gestartet ist. Christian Hornig blickt beseelt voraus: „Ich freue mich auf den Vergleich, weil sie wie wir eine Mannschaft haben, in der junge Spieler an die Oberliga herangeführt werden sollen. Dort muss man erstmal bestehen, kämpferisch und spielerisch. Freiberg wird sich jedenfalls nicht hinten reinstellen, wie wir das in der Bezirksliga oft erlebt haben.“

Die Dritte gastiert derweil bei 
Roter Stern Leipzig, während die Damen zur HSG Neudorf/Döbeln II müssen. Vielleicht gelingt ja der nächste Hattrick. Oder – wenn die Oberliga-Herren in Sonneberg mitspielen – gar der Viererpack.

Johannes David ©

Leipziger Volkszeitung

NHV Delitzsch II: Richter; Pantel, Karl 5, Hollstein 2, Teresniak 6, Zierau 1, Beffa 7, Müller 2/1, G. Peschke 6, Kassner, John 3, Schirmer 1, P. Peschke 1, Lange 3

NHV Delitzsch III: Richter, Pötschke; Bruno Bernhardt 5, Jungandreas 6/2, Berger 6, Münch 1, Kassner 2, Bero Bernhardt 1, Schröter 3, Raab, P. Peschke 2, Pietzsch 6

NHV Delitzsch Damen: Rudolph; Göppert 3, Kempter, Viehweger, Mertzsch, Wölfer 6/1, Klugmann, Rohr, Schröder 2, Häring 6, Seifert 7/1, Keller 1, Reichstein 1/1