Sonntag 27.09.20 – 3. Männer – TSG Taucha 32:20

Max Berger, hier im Leipzig-Pokalspiel und mit einem (kleinen) lächeln. / Foto: MT Fotografie

Stellen sie sich einmal vor, Sie kommen Freitagabend zur Mitgliederversammlung des NHV in die Delitzscher Mehrzweckhalle und halten dort ein kurzes Schwätzchen mit Sportfreund Max Berger. Er erzählt Ihnen wie es mit seiner GTA-Gruppe der Handball AG am Freitagnachmittag lief. Nach der Mitgliederversammlung stellen Sie liebe/r Leser/in dann fest, dass dieser gewisse Max Berger wie beflissen Schilder klebt, Tische verschiebt, im Foyer Desinfektionsmittelspender aufstellt und bei dem Gespräch merken Sie schon wie sich langsam eine Anspannung in Max seiner Stimme bildet. Ob denn morgen zum Spiel der 1. Männer auch alles gut geht? Immerhin darf der NHV gut 260 Zuschauer zum ersten Heimspiel begrüßen und Max muss die Übersicht behalten wo noch etwas fehlt oder wo noch ein Abstand vergrößert werden muss oder, oder, oder. Gegen 21.30 Uhr verlassen die Baumeister (so nennen sich die fleißigen Helfer von Max zu den Heimspielen der 1. Männermannschaft) die Mehrzweckhalle und sind erwartungsfroh auf den nächsten Tag. Auch Sie liebe/r Leser/in freuen sich definitiv auf das Spiel der 1. Männer und als Sie 45 Minuten vor Spielbeginn in die Mehrzweckhalle eintrudeln, kommt Ihnen ein junger Mann (mit Namen Max Berger) im Foyer entgegen und berichtet Ihnen das er gerade auf dem Weg zur technischen Besprechung mit den Schiedsrichtern und dem gegnerischen Verantwortlichen ist. Sie werden es nicht glauben, der Kerl lächelt. Sie erfahren bei einem Smalltalk das Max seit ungefähr 15 Uhr in der Halle ist und mit dem Team um Jörg Schneider die Verpflegung der Zuschauer abgestimmt hat. Ab 15 Uhr ? Da hat der Schlawiener aber lange im Bett gelegen. Wenn Sie jetzt aber auf die Newsseite des NHV Concordia Delitzsch gehen, stellen Sie fest das die männliche Jugend D am Samstag um 11.30 das Derby gegen den HV Glesien gewonnen hat. Warum das erwähnenswert ist? Die Verantwortlichen der mJD sind Torben Raab, Rainer Petersohn und (Sie ahnen es schon) Max Berger. Haha, der konnte doch nicht so lange pennen.

Das Spiel der 1. Männer läuft aus Delitzscher Sicht mehr schlecht als recht aber immerhin gewinnen Max seine Bremer an diesem Abend das wichtige Auswärtsspiel in Herne West. Somit huscht Ihm auch hier wieder ab und zu ein Lächeln übers Gesicht. Nebenbei organisiert er die Ordner in der Halle, spricht sich mit dem Einlassteam um Torben Raab ab und bleibt immer mal wieder stehen um mit dem ein oder anderen Zuschauer ein Schwätzchen zu halten und er lächelt. Gegen 22 Uhr begegnen Sie Max im VIP-Raum und er berichtet Ihnen, dass die Schiedsrichter sehr zufrieden waren mit der Betreuung und schnappt sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Jetzt vergnügt sich der Kerl auch noch, Frechheit. Irgendwann begibt sich Max auf den Heimweg und Sie liebe/r Leser/in denken sicherlich, endlich Sonntag!

Genau das denkt Max auch. Nämlich Punkt 10 Uhr steht Max mit den Baumeistern in der Halle um das „Schlachtfeld“ Mehrzweckhalle für den sonntäglich Spielbetrieb herzurichten. Um die morgendliche Müdigkeit aus den Knochen zu bekommen, gibt es vom Sportfreund Hornig immer mal den freundlichen Hinweis, sich nicht zu lange an den Tribünen festzuhalten. Max lächelt, zumindest äußerlich. Bis 11.30 Uhr sind Tribünen weggeräumt, Teppiche abgesaugt, Müll eingesammelt, Desinfektionsmittel-Spender aufgefüllt, Tische und Stühle zurechtgerückt oder man lässt einfach bei einem kleinen Schwätzchen das Spiel der 1. Männer Revue passieren. Natürlich erledigt Max die ganzen Aufgaben nicht allein, er hat immer sein Team bei sich. Für jede Aufgabe unterstützen Ihn ein paar andere Leute, einzig Max ist immer dabei.

Die Anspannung bei Max steigt zum x-ten Mal an diesem Wochenende, ab 13 Uhr darf er selber nun endlich in der 3. Männermannschaft Handball spielen. Und das macht er gar nicht mal so schlecht. Trotz der 72-Stunden-Schicht in der Mehrzweckhalle. Mit höchster Konzentration und viel Motivation steuert Max 6 Tore zum 32:20 Heimsieg gegen die TSG Taucha bei. Neben Kreisläufer Alexander Pietzsch und dem ebenfalls positiv Handballverückten Jan Jungandreas (man könnte ihn auch noch lebende Delitzscher Handballlegende nennen, mach ich aber nicht, da bekommt der wieder Höhe) war er somit einer der erfolgreichsten Werfer für sein Team. Auch hier kann Max nie und nimmer allein etwas bewirken, muss er auch nicht. Er hat ja sein Team um sich herum und er lächelt. Wie schon geschrieben, erarbeitete sich die 3. Männermannschaft, dank der starken letzten 20 Minuten, einen 32:20 Heimsieg und holte sich somit die Tabellenführung am 2. Spieltag in der Leipziger Bezirksklasse. Max sein Tag in der Delitzscher Mehrzweckhalle ist natürlich noch nicht zu Ende. Aber ein Siegergetränk darf es schon sein. Also schnell geduscht denn ab 15 Uhr spielt die Frauenmannschaft und Max möchte natürlich nicht nur pünktlich zuschauen, sondern er muss ja noch Gesundheitsbögen ausdrucken, Kugelschreiber verteilen und immer wieder schauen ob alles ok ist in der Sporthalle. Achso, hätte ich fast vergessen, Max hält natürlich hier und da ein Schwätzchen und er lächelt. Die Frauen gewinnen ihr Spiel souverän, die Zuschauer tragen ihren Mund-Nasen-Schutz und halten Abstand, läuft für Max und den NHV.

Zum letzten Mal an diesem Wochenende steigt in Max die Anspannung, jetzt steht nämlich das Spiel der 2. Männer gegen HC Glauchau/Meerane II an. Max ist für dieses Spiel nicht nominiert aber seine Gestik am Spielfeldrand ist so, als stehe er mit seiner Mannschaft auf der Platte. Unglaublich, die 2. Männer spielt sich in einen Rausch und Max klatscht, treibt die Spieler an und lächelt. Gegen 19 Uhr sammelt Max Kabinenschlüssel ein, räumt Tische und Stühle wieder so hin, dass die Schüler am nächsten Tag wieder ordentlich sitzen können, räumt in der Halle ein paar Bänke und Stühle bei Seite. Unscheinbar, so wie das gesamte Wochenende. Und sie vermuten richtig liebe Leser, er macht dies nicht allein, dieses Mal unterstützt ihn die 2. Männermannschaft aber Max ist (wenn auch etwas müde) dabei und lächelt.

Ich persönlich hatte am Sonntagabend die große Ehre mit Max als letzter die Sporthalle verlassen zu dürfen. In so einem Moment, wenn alles ruhig ist, wenn das Licht ausgeht, wenn man alles geschafft hat ist man unendlich dankbar, vor allem für solche Menschen wie Max. In diesem Moment als ich mich umschaute wo Max bleibt, stand er da, lächelte nicht, sondern war einfach nur stolz. Stolz auf das was er an diesem ersten Heimspielwochenende, mit einem enorm aufwendigem Hygienekonzept und zusammen mit seinen Teams geschafft hatte. Es gibt viele Menschen in unserem Verein die einen Unterstützen, die einen helfen, wenn man sie fragt. Zum Beispiel die Baumeister, der Fanclub, die vielen Mannschaften des NHV Concordia Delitzsch mit ihren Übungsleitern, den Kampf- und Schiedsrichtern, die vielen Eltern und die vielen anderen Handballverückten. Aber viel wichtiger sind die Menschen, die ohne große Worte, sondern mit ihren eigenen Taten andere Menschen motivieren.

Vielen Dank für das tolle Wochenende Max, Sport frei.

Sorry an die Jungs der 3. Männer das ihr dieses Mal etwas kurz gekommen seid.

Der NHV spielte mit: Dirk Pötschke und Justin Richter im Tor, Bruno Bernhardt 5, Jan Jungandreas 6/2, Max Berger 6, Christian Münch 1, Dominik Kassner 2, Bero Bernhardt 1, Franz Schröter 3, Torben Raab, Paul Peschke 2, Alexander Pietzsch 6, Co-Trainerin Anne-Marie Brosig, MV Sebastian Schäfer.