Max Berger darf mit der zweiten Mannschaft des NHV Delitzsch wohl in die Verbandsliga aufsteigen. Foto: Alexander Prautzsch

NHV Concordia Delitzsch II darf wohl aufsteigen / Verein gründet dritte Mannschaft.

Delitzsch. Es ist nicht alles schlecht gerade. Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch vermelden freudige Botschaften. Zwar wurde die Saison der Bezirksliga inzwischen für beendet erklärt. Dennoch darf die zweite Männermannschaft nach Sportbuzzer-Informationen wohl gen Verbandsliga aufsteigen, obwohl sie nur auf Rang zwei liegt. Mehr noch: Die Loberstädter haben für die kommende Saison gar ein drittes Team gemeldet. Das soll gespickt sein mit Talenten und einigen begnadeten Routiniers.
„Wir wollen unserem Nachwuchs die Möglichkeit geben, den nächsten Schritt ordentlich zu gestalten“, erzählt Christian Hornig, Trainer der zweiten Mannschaft und künftig Spieler der dritten. Auch nicht gerade unbekannte Haudegen wie Jan Jungandreas und Stefan Voigt wollen die Talente unterstützen und sie so schneller an den Männer-Handball heranführen. „Das ist eine sympathische Konstellation, die zumindest auf dem Reißbrett funktioniert – und hoffentlich in der Praxis auch“, sagt Hornig. Hintergrund: Weil der Verein in der kommenden Spielzeit keine A-Jugend zusammenbekommt, werden die sechs Jungs aus derjetzigen B-Jugend direkt zur Ü18-Konkurrenz geschickt.
Einsätze der Jugendbrigade in der Verbandsliga (oder gar Oberliga) sind alles andere als ausgeschlossen, denn bis zum 21. Lebensjahr können sie munter zwischen den Ligen im Herrenbereich hin- und herwechseln. „Dass die Jungs gut ausgebildet sind, haben ja schon Tobias Karl oder Bero Bernhardt bewiesen“, berichtet Hornig. Karl führte in den vergangenen beiden Spielzeiten die Torschützenliste der Bezirksliga an, sammelte erste Oberliga-Erfahrungen und wurde in der Partie gegen den HBV Jena im März gar zum Spieler des Abends gewählt.
Einige B-Jugendliche haben ohnehin schon manchmal bei den Männern mittrainiert. Dazu kommt mit Paul Peschke von den Sachsenliga-B-Junioren aus Eilenburg ein Spieler zurück zu seinem Heimatclub. Ganz so, wie es die Zusammenarbeit der beiden Vereine vorsieht. „Das funktioniert sehr gut. Paul hat eine super Entwicklung genommen“, erzählt Hornig.Die dritte Garde startet übrigens aller Voraussicht nach in der Bezirksklasse. „Da sollte sie gut aufgehoben sein.“ Vorerst. Gut möglich, dass im Laufe der Saison ein reger Austausch zwischen Team drei und Team zwei stattfindet, sprich sich weitere Haudegen gen Bezirksklasse abseilen und der Nachwuchs weiter oben angreift. „Mal gucken, wer von den Alten die ganze Saison durchziehen kann“, blickt Hornig voraus. Denn er hat in den Wochen der Corona-Unterbrechung eine beunruhigende Tendenz festgestellt. „Ich hoffe, ich erkenne die Spieler noch, wenn es wieder losgeht und wir müssen keine größeren Klamotten bestellen.“ Aber wer will jemandem dieser Tage vorwerfen, im Garten zu sitzen, den Grill anzuwerfen und ein paar kühle Pilsner zu zischen?!
Ohnehin können derzeit kleine Hoffnungsfunken große Freudenfeuer entzünden. Denn ein Spiel dieser Saison wird womöglich doch noch nachgeholt. „Vielleicht können wir das Pokalfinale als kleines Vorbereitungsevent nehmen, wenn es dann möglich ist“, sagt Christian Hornig, der mittlerweile seinen Optimismus wiedergefunden hat.

Johannes David©

Leipziger Volkszeitung