Von Ulrich Milde

Delitzsch. Es scheint zur Gewohnheit zu werden. Zum Saisonauftakt bei der HSG Suhl machte der NHV Concordia Delitzsch den 32:27-Erfolg erst in der zweiten Halbzeit klar. Danach im Derby beim USV Halle schafften es die Handballer um Kapitän Max Amtsberg sogar, einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand im Endspurt in einen 30:27-Sieg zu verwandeln. In eigener Halle gegen den HC Glauchau/Meerane war eine starke Schlussviertelstunde für das letztlich deutliche 31:22 verantwortlich.

Da war es nicht erstaunlich, dass die Begegnung am Samstag beim HC Einheit Plauen einen ähnlichen Verlauf nahm. In dieser Top-Partie (der Zweite der Regionalliga-Tabelle traf auf den Tabellenführer) hielten die Gastgeber lange mit. Doch in den letzten elf Minuten gelang es dem NHV, aus einer knappen 22:20-Führung den Endstand von 30:22 zu formen. Die Nordsachsen haben damit ihre weiße Weste behalten, liegen mit 8:0 Punkten klar vorn und haben bereits drei Punkte Vorsprung auf Verfolger wie die SG Pirna, die HG Köthen und Plauen. Delitzsch ist also weiter auf Meisterkurs.

NHV-Trainer Jan Jungandreas sprach nach der Plauener Partie von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“, mithin von einem verdienten doppelten Punktgewinn, „wenn man die gesamten 60 Minuten betrachtet“. Sein Kader sei nicht so weit, die Gegner schon in der ersten   Halbzeit so zu dominieren, dass der Ausgang schon frühzeitig feststehe.

Einheit-Übungsleiter Mario Schuldes zeigte sich dagegen „maximal enttäuscht“.  Immerhin hatte der HC zu Beginn des zweiten Abschnittes mehrfach die Nase vorn, ein oder zwei Punkte winkten in der mit 350 Zuschauern gefüllten Halle. Doch „wir haben zu viele einfache Fehler gemacht“, ärgerte sich der Coach und lobte den Kontrahenten als „abgezockte Spitzenmannschaft“. Der 42-Jährige, der zuvor den ZHC Grubenlampe und davor den HC Glauchau/Meerane trainierte, sieht Delitzsch und Pirna als Favoriten auf den Staffelsieg.

„Wir haben es geschafft, mit der ersten und zweiten Welle viele Tore zu erzielen“, bewertete Niklas Prautzsch die Auseinandersetzung. Der 27-Jährige zeigte eine starke Leistung und trieb seine Mannschaft unermüdlich an.   „Wir können zufrieden sein“, kommentierte der fünffache Torschütze Niclas Reinhardt, der vor allem bei den schnellen Kontern überzeugte.

Dabei legten die Concorden einen guten Start hin, führten frühzeitig mit 8:4. Doch die Plauener setzen das Vereinsmotto „Handball mit Leidenschaft“ um , gaben nie auf und kämpften sich wieder heran. Zudem hatte Torwart Jan Misar einen ausgesprochen guten Tag erwischt, machte mehrere gut Chancen des NHV zunichte. Der wiederum erlaubte sich zu viele technische Fehler und lag zum Seitenwechsel somit nur mit 14:13 vorn.

Im zweiten Abschnitt bot sich lange Zeit ein ähnliches Bild. „Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen“, sagte Jungandreas. Der Heimverein biss sich mit zunehmender Zeit immer häufiger an der NHV-Deckung die Zähne aus. Von einer „kompakten Abwehr“ sprach Prautzsch. Aus ihr heraus sei es gelungen, Nadelstiche zu setzen. „Und wir waren geduldig.“ Reinhardt ergänzte, die gut bestückte Bank habe sich bemerkbar gemacht. „Da können viele Gegner am Ende nicht mehr mithalten.“

NHV:  Neuhäuser, Alpers, Ramos-Schwirtz; Eulitz (4), Seifert (2), Amtsberg (5/3), Prautzsch (3), Eckart (1), Bielicki (1), Zierau, Oehlrich (3), Griehl, Hanner (4),   Viehweger (2), Reinhardt (5), Teichert.