Max Amtsberg strebt mit dem Handball-Regionalligisten NHV Concordia Delitzsch den Meistertitel an und will endlich verletzungsfrei bleiben. Am Samstag starten die Nordsachsen in die neue Saison, müssen zunächst auswärts bei der HSG Suhl ran.
Delitzsch. Er will durchstarten. Max Amtsberg, normalerweise der Torschütze vom Dienst beim Handball-Regionalligisten NHV Concordia Delitzsch, ist nach mehreren langwierigen Verletzungen wieder fit und hat große Ziele. Zum einen „möchte ich alle Begegnungen spielen“, sagt der 25-Jährige. Und, für ihn noch wichtiger: „Wir wollen Meister werden.“ Dabei ist es ihm „nicht ganz so wichtig“, wie viele Treffer er selbst erzielt. „Hauptsache, wir gewinnen“, betont der Rückraumspieler und freut sich auf den Beginn der neuen Saison. Den bestreiten die Nordsachsen am Samstag bei Aufsteiger HSG Suhl. Eine Woche später geht es zum Derby beim USV Halle, bevor am 14. September in der ersten Heimparty der HC Glauchau/Meerane erwartet wird.
Amtsberg, der in der Spielzeit 2018/19 für den Thüringenligisten LSV Ziegelheim 244 Mal die gegnerischen Schlussleute überwand, unangefochten Torschützenkönig wurde und danach zum NHV wechselte, hatte in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Blätter in seine Krankenakte einfügen müssen. 2021/22 fiel er mit einer Knieverletzung, zugezogen beim Saisonauftakttraining, nahezu komplett aus. Eine Spielzeit später musste er nach 143 Treffern in 23 Spielen für die restlichen Partien erneut wegen einer Knieblessur passen. Und in der vergangenen Saison zog er sich erst einen Nasenbeinbruch zu, um Ende Januar 2024 im Training einen Mittelfußbruch zu erleiden.
Amtsberg hat auch Größenvorteile
„Das war schon nervig“, gesteht der gelernte Industriemechaniker, dessen Qualitäten auch bei der Konkurrenz bekannt sind. Er sei „ein guter Shooter, der den Unterschied ausmachen kann“, stellt Dusan Milicevic, Trainer des Liga-Rivalen SG Pirna, lobend fest. „Amtsberg ist eine Waffe“, formuliert es Martin Lux, Übungsleiter der HG Köthen.
Natürlich ist auch Concorden-Chefcoach Jan Jungandreas froh, dass Amtsberg wieder auflaufen und mit seiner Wurfgewalt für einfache Tore aus dem Rückraum sorgen kann. Dafür ist der Mannschaftskapitän mit seinen 1,99 Metern auch prädestiniert. Die anderen Rückraumspieler messen keine 1,90 Meter, müssen sich kräftezehrend zum Kreis durchkämpfen, um ihre Treffer zu erzielen. „Unser Offensivspiel ist mit Max nicht mehr so berechenbar“, sagt Jungandreas über seinen Spieler, der sich inzwischen auch in der Defensive weiterentwickelt hat und mit Niklas Seifert und Thomas Oehlrich einen schwer zu überwindenden Mittelblock bildet.
Delitzscher Handballer werden die Gejagten sein
Amtsberg geht davon aus, dass der amtierende Vizemeister „in jedem Spiel der Favorit sein wird“. Diese Rolle „müssen wir annehmen“, fordert sein Trainer, der etwas zurückhaltend nur davon spricht, „oben mitspielen zu wolle“. Klar sei aber, „dass jeder Gegner uns schlagen will“. Deshalb „müssen wir weiter hart arbeiten und heiß sein“, verlangt Jungandreas von seinem Kader, der mit Tom Hanner (USV Halle, rechter Rückraum) und Dominik Eckart (SG Pirna, Rechtsaußen) verstärkt wurde.
Die erste Bewährungsprobe für die großen Ambitionen steht in Suhl an. Es ist die erste Partie der beiden Klubs gegeneinander. Die HSG hat viele erfahrene Ausländer im Team, darunter zwei Rumänen, die zuvor in der dortigen ersten Liga eingesetzt wurden. Vor wenigen Tagen siegte Suhl beim Regionalligisten HSV Apolda in einer Freundschaftsbegegnung deutlich mit 37:29. Von einer „schweren Aufgabe“ spricht Jungandreas, ergänzt aber: „Wir wissen auch um unsere Stärke.“ Die mit einem gesunden Max Amtsberg größer geworden ist.
Ulrich Milde / 06.09.2024 / Leipziger Volkszeitung