Der Sieg setzte ungeahnte Kräfte frei: Nach Abpfiff schufteten die Concorden ohne Ball fleißig weiter. Ende Januar wollen die Delitzscher auch beim Top-Team LHV Hoyerswerda Selbstvertrauen für die Mission Klassenerhalt tanken.
Delitzsch. Als hätten sie noch nicht genug: Nach dem Abpfiff der Sachsenligapartie beim KJS-Club Dresden absolvierten die zweiten Herren des NHV Concordia Delitzsch am Samstag mehrmals den Pendellauf. „Das zeigt unseren Willen und unsere Entschlossenheit“, freute sich Trainer Christian Hornig. Denn die sportliche Übung war keine Strafe nach einem verlorenen Duell, sondern erfolgte freiwillig – und angesichts des 31:23-Erfolges fiel das den Handballern auch nicht all zu schwer.
Damit haben die Nordsachsen den Auftakt zur Rückrunde positiv gestaltet. Mit 6:18 Punkten verbesserte sich der Aufsteiger auf den zehnten Platz und entfernte sich von den Abstiegsrängen. Und das bei einem Gegner, gegen den der Saisonauftakt mit 22:29 noch verloren gegangen war.
Mit verbesserter Defensive in die Erflogsspur
Aber Übungsleiterteam und Mannschaft hatten sich nach der eher enttäuschenden Hinrunde zusammengesetzt. „Da haben wir klare Basics beschlossen“, berichtete Hornig. Die Trainingsbeteiligung zog an – wichtig, um das Zusammenspiel zu verbessern. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf die Defensive gelegt, getreu dem Motto: Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften.
In Dresden machte sich das positiv bemerkbar. Die Delitzscher Deckung stand sehr sicher, das Zusammenspiel mit den Torhütern klappte deutlich besser – der Grundstein für den Sieg war somit gelegt. Und auch offensiv zeigte der NHV, wozu er fähig ist. Zwar gingen die Landeshauptstädter mit 2:0 in Führung, doch die Gäste ließen sich davon nicht beirren, schafften den Ausgleich und lagen in der 9. Minute durch einen Treffer von Martin Bielicki zum 4:5 erstmals vorn. Die Dresdner blieben dran, lagen zum Seitenwechsel nur mit 14:15 zurück.
Selbstvertrauen tanken gegen Top-Team
Im zweiten Abschnitt warfen sich die Concorden rasch einen klaren Vorsprung heraus. Der KJS-Club steckte aber nicht auf und kam bis auf ein Tor heran. In den letzten zehn Minuten machte der NHV dann alles klar. „Wir haben unsere Linie durchgezogen“, kommentierte Hornig. Seine Spieler hätten im Kampf gegen den Abstieg Selbstvertrauen getankt.
Weiter geht es für den NHV II am 20. Januar. Dann steht die Auseinandersetzung beim LHV Hoyerswerda an. „Das wird keine leichte Aufgabe“, sagte Hornig. Der LHV weist 19:5 Zähler auf und liegt auf Rang zwei. „Natürlich ist Hoyerswerda der Favorit“, räumte Hornig ein. Aber seine Mannschaft habe da nichts zu verlieren und könne sich durch eine couragierte Leistung weiteres Selbstvertrauen für die dann anstehenden entscheidenden Begegnungen um den Klassenerhalt holen.
NHV: Bauer, Ramos Schwirtz; Karl (7), Teresniak (2), Richter, Bielicki (6), Griehl (6), Meiner, Beyer (1), Gorecki (6), Wächter, Peschke (1), Teichert (2)
Ulrich Milde / 07.01.2024 / Leipziger Volkszeitung