Doppelt hält besser: NHV Delitzsch startet mit Neuzugang in die VorbereitungVerstärkung für die Spieler des NHV Delitzsch, hier beim gemeinsamen Kick zum Trainingsauftakt.

Forsche Jugend: Auch der zweite Zugang des NHV Delitzsch ist noch sehr unerfahren. Der Trainer jedoch sieht in ihm das Potenzial für größere Aufgaben.

Delitzsch. „Jugend forscht“ oder auch „forsche Jugend“: So lautet offenkundig das Motto der Oberliga-Handballer des NHV Concordia Delitzsch. Für Linksaußen Michael Günther, auch erst 25 Jahre alt, hat der Verein Martin Bielicki verpflichtet. Und der ist im Januar gerade volljährig geworden. Zuvor hatten die Nordsachsen als Nachfolger für Martin Müller (33), der seine Karriere beendet hat, bereits Niklas Seifert unter Vertrag genommen. Der Kreisläufer kommt von Drittligaaufsteiger HC Burgenland (HCB) und ist 21.

Beide Neue wissen um den Ruf von NHV-Trainer Jan Jungandreas, dem es in den vergangenen Saisons wiederholt gelungen ist, junge Handballer in neue sportliche Sphären zu bringen. So hat etwa Niklas Zierau, der gerade 23 geworden ist, in der vorigen Spielzeit einen gewaltigen Sprung gemacht und den Ausfall von Top-Torjäger Max Amtsberg (24) im Endspurt kompensiert. Auch Yves Voigtländer (21) war immer besser in Schwung gekommen, bis er sich in der Partie am Himmelfahrtstag in Apolda das Kreuzband riss und mindestens dieses Jahr nicht mehr auflaufen wird.

Zwei junge Leute auf Linksaußen

Günther hatte sich im Juni kurzfristig für einen Wechsel zum HC Burgenland entschieden. Ursprünglich war er sich mit den Concorden über seinen Verbleib einig gewesen. Bielicki kommt aus der A-Jugend des Erstbundesligisten DHfK Leipzig. „Delitzsch hat ein gutes Team und einen guten Trainer“, sagt der Neuzugang, der auch im Rückraum eingesetzt werden kann und ein neues Team gesucht hat. Bielicki hat für zwei Jahre unterschrieben, geht in Leipzig auf das Sportgymnasium und wird im nächsten Jahr sein Abitur machen. Als er sieben Jahre alt war, hat er mit dem Handball angefangen. Sein Ziel sei, „so gut wie möglich“ in die Mannschaft hineinzukommen. Nach Einschätzung von Jungandreas ist er ein „talentierter und ehrgeiziger Handballer“ mit viel Potenzial. Auf seiner Position ist er die Ergänzung zu Vincent Viehweger, der 22 ist und vor der Saison 2022/23 vom HC Elbflorenz zum NHV kam.

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Etwas überraschend ist der Wechsel von Niklas Seifert. Schließlich hätte er in der kommenden Saison in Burgenland eine Staffel höher spielen können. Steffen Baumgart, der sportliche Leiter des HCB, hat den Abgang bedauert. „Wir hätten gerne mit ihm verlängert.“ Ausschlaggebend für die Neuorientierung war die vorige Hinrunde. „Ich bin nicht gut in die Saison reingekommen und habe nicht so das Vertrauen gespürt“, sagt Seifert, der in Leipzig gerade eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement absolviert. Obendrauf sei gekommen, dass er relativ häufig im Rückraum eingesetzt worden sei anstatt auf seiner Lieblingsposition am Kreis. „Ich bin nicht Handballer geworden, um auf der Bank zu sitzen.“ Da kam das Angebot aus Delitzsch gerade recht.

Martin Bielicki kommt vom SC DHfK nach Delitzsch.

Martin Bielicki kommt vom SC DHfK nach Delitzsch.

© Quelle: Foto: Antje Rennert

„Ich bin zufrieden mit der Oberliga“, berichtet Seifert. In der 3. Liga wäre der Aufwand deutlich höher gewesen. Beim NHV erhofft er sich längere Einsatzzeiten und möchte „eine gute Saison spielen“. Die Chancen darauf stehen gut. „Er passt gut in unser Anforderungsprofil“, betont Jungandreas. Seifert sei sehr beweglich, einsatzstark und bringe auch im Mittelblock „ordentlich Leistung“. Hier soll er sich von Ex-Bundesligaspieler Thomas Oehlrich einiges abschauen. Der Polizist spielte von 2000 bis 2010 für den Vorgängerclub 1. SV Concordia Delitzsch und später bei DHfK Leipzig. Oehlrich ist 38 – vom Alter her die Ausnahme von „Jugend forscht“, nicht aber von seiner Schnelligkeit und Beweglichkeit.

22.07.2023 / Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung