Handball-Oberliga: NHV braucht ohne den erkrankten Vincent Viehweger lange bis zum ersten Tor und verliert mit 24:25
Concordias Niklas Prautzsch kommt gegen die stabile Plauener Defensive zum Abschluss.foto: Thomas Jentzsch
Delitzsch. Vom Verein erhielt Jan Jungandreas vor dem Anpfiff ein Geschenk. So ging der Chefcoach des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch nach der Partie gegen den SV 04 Plauen-Oberlosa wenigstens nicht mit leeren Händen nach Hause. Denn seine Spieler versäumten es, ihrem Übungsleiter, der seinen 35. Geburtstag feierte, mit einem Sieg und zwei Punkten die wohl schönste Freude an diesem Samstag zu bereiten. Die Gastgeber verloren mit 24:25 (9:11) und fielen mit nunmehr 16:8 Punkten vom vierten auf den sechsten Tabellenplatz zurück.
In ihrer Einschätzung der Begegnung waren die beiden Trainer sich einig. „Plauen hat verdient gewonnen“, räumte Jungandreas ein. „Es war eine spannende Partie, wir haben zu Recht gesiegt“, so Ladislav Brykner, der sein Team mittelfristig zurück in die dritte Liga führen will. „Wir haben uns von der gegnerischen Härte beeindrucken lassen“, begründete Jungandreas die Niederlage. „Uns fehlten heute ein bisschen Härte, Abgezocktheit und Cleverness.“
Das zeigte sich vor allem in der Anfangsphase. Plauen ging mit 6:0 in Führung, der Concorden-Angriff vergab dagegen reihenweise auch gute Chancen, fabrizierte einige technische Fehler zu viel. Zudem präsentierte sich Gäste-Keeper Benas Vaicekauskas in guter Form und entschärfte mehrere auch schwer zu haltende Würfe. Erst in Minute 13 gelang den Nordsachsen durch einen von Benedikt Schmidt verwandelten Siebenmeter der erste Treffer.
„Wir haben sehr gut angefangen“, meinte Ivan Kucharik, mit sechs Toren erfolgreichster Plauener. Doch danach „haben wir gut gekämpft“, fand der überzeugende NHV-Torwart Max Neuhäuser. „Leider ist es uns nicht gelungen, den Ausgleich zu erzielen.“ So kamen die Delitzscher zwar immer wieder heran, witterten Morgenluft, doch in den entscheidenden Situationen gelang es nicht, mit dem Team aus der Spitzenstadt gleichzuziehen. „Wir haben kämpferisch alles reingehauen, was ging“, betonte Brykner, bescheinigte dem NHV aber auch eine „schöne Leistung“.
Tatsächlich steckten die Concorden nie auf, überzeugten über weite Strecken in der Defensive. Offensiv wirkte sich das krankheitsbedingte Fehlen des torgefährlichen Linksaußen Vincent Viehweger aus. „Uns fehlt in gewissen Situation noch die Reife“, sagte Jungandreas. Wenn ein paar Prozent fehlten, „kann uns jede Mannschaft in der Staffel schlagen.“ Aber: Steht die Defensive und ruft der Angriff sein Potenzial ab, „dann sind wir schwer zu besiegen“. Das können seine Spieler am nächsten Wochenende unter Beweis stellen. Zum letzten Punktspiel des Jahres reisen sie zum Tabellenfünften HSV Bad Blankenburg. Eine durchaus lösbare Aufgabe und die Gelegenheit, dem Trainer ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk zu machen.