Viel Vorfreude auf „heißes Duell mit vielen Emotionen“ in der Oberliga: Die Handballer des NHV Concordias empfangen am Sonnabend die HG Köthen. Gegen den Gegner treten die Delitzscher gern an.
Delitzsch. Nach dem Spitzenspiel ist vor der nächsten Top-Partie. Da hat in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga der NHV Concordia vorige Woche beim Meister USV Halle mit 30:29 gewonnen und erwartet an diesem Sonnabend (Anpfiff: 19 Uhr) den Vizemeister, die HG Köthen. Alle drei Vereine weisen jeweils 10:2 Punkte auf und liegen somit in Lauerstellung hinter dem Tabellenführer HC Burgenland, der 12:0 Zähler aufweist.
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„Köthen ist ein Gegner, gegen den wir immer gerne antreten“, sagt Concordia-Trainer Jan Jungandreas. Die Vorfreude auf „ein heißes Duelle mit vielen Emotionen ist groß“. Von einem „Spiel auf Augenhöhe“ spricht Köthens Übungsleiter Martin Lux. Nuancen dürften für den Ausgang entscheidend sein. Delitzsch sei für seine Mannschaft jedenfalls „ein schweres Pflaster“. Damit erinnert Lux an die vorige Saison, als beide Teams sich in der Mehrzweckhalle unentschieden trennten, wobei Niklas Prautzsch mit einem Treffer in letzter Sekunde für den 28:28-Endstand sorgte. Das Rückspiel im Rahmen der Playoffs entschied Köthen dann klar mit 32:24 für sich.
Optimismus bei beiden Mannschaften
Jungandreas sieht dem Aufeinandertreffen optimistisch entgegen. Der Erfolg in Halle „gibt auf alle Fälle Selbstbewusstsein“. Schließlich habe sich gezeigt, dass der NHV auch auswärts bei den Besten der Staffel mithalten könne. „Mit einem Erfolg könnten wir uns zwei Punkte von unseren Gästen absetzen.“ Und dann in eine entspannte Woche gehen, denn das nächste Punktspiel ist erst am 5. November in Hermsdorf. Aber auch Lux wird alles andere als pessimistisch nach Delitzsch fahren. Mit dem Saisonauftakt „können wir zufrieden sein und nun wollen wir die Begegnung bei den Concorden zu unseren Gunsten gestalten“.
Köthen verfügt nach Einschätzung von Jungandreas über eine „starke Oberliga-Truppe“ mit einer guten, giftigen Abwehr, angeführt vom 35-jährigen Christian Kanzler, „einem der besten Torhüter der Staffel“. Im Angriff sind Lukas Krug, Martin Dannowski und Frank Grohmann für jede Menge Buden gut. Grohmann ist im Übrigen nicht der einzige Ex-Delitzscher in den gegnerischen Reihen. Seit Sommer läuft auch Sebastian Donath im HG-Dress auf. Er spielte einige Jahre in Dessau in der zweiten und dritten Liga, setzt dann längere Zeit aus. Der Kreisläufer gehörte einst zum Zweitligakader des Vorgängervereins Concordia Delitzsch.
Prognose über Meistertitel
Der NHV baut natürlich in erster Linie auf seine Defensive. „Gerade gegen die Abwehr um Martin Müller und Thomas Oehlrich wird es sehr schwer“, prophezeit Lux und hat großen Respekt vor der Arbeit von Jungandreas. „Er macht einen Riesenjob, denn er bringt die jungen Spieler Schritt für Schritt weiter“. Zudem spiele das Team „richtig guten Handball“ und werde am Ende „mit Sicherheit“ unter den besten fünf Klubs landen. Das sei auch das Ziel von Köthen. „Klar wollen wir oben mitspielen.“ Den Meistertitel vergibt Lux schon jetzt an den Drittligaabsteiger HC Burgenland, der wieder nach oben will. „Die Mannschaft hat eine Monsterqualität, ist auf allen Positionen gut und doppelt besetzt.“
Beim Sieg in Halle führte Daniel Sowada in der entscheidenden Schlussphase gekonnt Regie für den NHV. „Auf ihn ist immer Verlass, er ist ein intelligenter Spieler und macht keine Fehler“, lobt Jungandreas. „Ich möchte ihn nicht missen.“ Sowada selbst geht auch mit breiter Brust in das Duell. „Wir wollen uns gegen Köthen die beiden Punkte holen.“
©️ Ulrich Milde / Leipziger Volkszeitung / 21.10.2022