Der NHV Concordia Delitzsch startet in die Saisonvorbereitung und muss einen personellen Rückschlag verkraften. Zudem folgt eine teambildende Maßnahme an der Mecklenburgischen Seenplatte.
Delitzsch. Es hat schon eine gewisse Tradition. Beim ersten Training nach der Sommerpause steht bei den Oberliga-Handballern des NHV Concordia Delitzsch das traditionelle Fußballspiel Alt gegen Jung im Mittelpunkt. Und klar war bislang, dass die schon im reiferen Alter befindlichen Akteure diese Auseinandersetzung für sich entschieden. Doch jede Gewohnheit geht irgendwann zu Ende. Am Montagabend, beim ersten Training für die Saison 2022/23, setzten sich die Jungspunde dank des entscheidenden Treffers von Niklas Reinhardt mit 5:4 durch. Mit der Folge, dass die „Senioren“ nun ein gemeinsames Abendessen für alle nach einem Training ausrichten müssen.
Wobei, der Ausdruck Senioren trifft es nicht so richtig. Zwar ist Thomas Oehlrich 37 Jahre alt, Martin Müller 32, Benedikt Schmidt 31. Doch in ihrem Team mischten auch Daniel Sowada (25), Vincent Bauer (25) und Niklas Prautzsch (25) mit. „Wir haben insgesamt schon eine sehr junge Mannschaft“, sagte Trainer Jan Jungandreas auch mit Blick auf das junge Team, in dem unter anderem Moritz Brodowski (21) und Malte Wächter (20) standen.
Neuer Torwart sagt ab
Jungandreas begrüßte auch Neuzugang Vincent Viehweger, der fünf Jahre in Dresden spielte und nun nach eigener Aussage „wegen Job und Studium nach Leipzig“ gezogen ist und sich dem NHV angeschlossen hat. Dagegen wird Malte Tederup nicht für die Concorden das Tor hüten. Der 19-Jährige aus der A-Jugend-Bundesligamannschaft des VfL Potsdam hat seine Zusage zurückgezogen, da er in Berlin eine Ausbildung beginnt. So werden die Nordsachsen mit
NHV-Neuzugang Vincent Viehweger
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Rückkehrer Max Neuhäuser und Vincent Bauer im Kasten in die neue Spielzeit gehen. Marian Voigt ist zum Liga-Rivalen HC Burgenland gewechselt. Denkbar ist, dass die Delitzscher sich hier noch verstärken. „Wir hören uns um, brechen aber nichts über das Knie“, sagte Jungandreas. Immerhin habe er einen 22-köpfigen Kader und sei gut aufgestellt.
Auf diesen wartet ein straffes Programm, um am ersten Spieltag am 10. September beim HC Aschersleben möglichst beide Punkte einzufahren. Jungandreas kündigte seinen Spielern intensive Laufeinheiten in den nächsten Tagen an. Da die Pause diesmal nicht so lang war wie, bedingt durch Corona, vor einem Jahr, „können wird gleich handballspezifische Elemente üben“. In zwei Wochen steht als Teambuilding-Maßnahme ein Ausflug an die Mecklenburgische Seenplatte an – Komfort wird dabei nicht gerade groß geschrieben. „Wir zelten“, sagte der Coach. Für Essen und Programm sei wiederum die Mannschaft zuständig.
Nach Ende der vorigen Saison hatten die Spieler ihrem Trainer die Erwartungen für die neue Spielzeit mitgeteilt. „Wir wollen eine gallige Truppe sein“, zitierte Jungandreas aus dem Schreiben, „geil auf jedes Spiel“ und „noch mehr Zug im Training haben“. Da kann für den Bronzemedaillengewinner 2021/22 eigentlich wenig schief gehen. Zumal die Mannschaft sich zum Auftakt weder von den 36 Grad heißen Temperaturen noch dem halbstündigen Gewitter und kräftigem Regen beim Fußballspiel stören ließen.
Ulrich Milde26.07.2022, 12:00 Uhr