Handball-Oberliga: Der NHV Concordia Delitzsch ist am heutigen Sonnabend bei Absteiger Elbflorenz Dresden II zu Gast
Delitzsch. Der Auftakt war durchwachsen. Mit einer 18:23-Niederlage in eigener Halle gegen den HC Aschersleben und einem 26:26-Unentschieden auswärts beim Sonneberger HV ist Handball-Oberligist NHV Concordia Delitzsch unter den Erwartungen geblieben. Schließlich gilt der Zweitplatzierte der vergangenen Saison als Mitfavorit auf den Meistertitel. Das wollen die Concorden an diesem Sonnabend unter Beweis stellen. Die Nordsachsen treten bei der zweiten Mannschaft des HC Elbflorenz an.
„Wir müssen uns vor allem im Angriff steigern, wenn wir in Dresden punkten wollen“, weiß Cheftrainer Jan Jungandreas. In den Trainingseinheiten sei jedenfalls daran gearbeitet worden. „Alle wirken sehr konzentriert.“ Tatsächlich hatte der NHV gegen Aschersleben sage und schreibe 29 Fehler im Angriff gemacht und dabei klarste Möglichkeiten vergeben. Auch in Sonneberg wurden gerade in der Anfangsphase beste Chancen liegengelassen. Wohl auch, weil der Top-Torjäger der vergangenen beiden Oberliga-Spielzeiten, Frank Grohmann, ausgefallen war.
Allerdings haben die Thüringer unter Beweis gestellt, dass Aufsteiger gerade in der ersten Saisonphase nicht zu unterschätzen sind, oftmals unbeschwert aufspielen. So gewannen die Spielzeugstädter zum Start mit 30:27. Wo? Beim jetzigen Delitzscher Kontrahenten Elbflorenz II. Was aus dem Remis der Concorden in Sonneberg eher einen gewonnenen als einen verlorenen Punkt macht.
Die Dresdner sind alte Bekannte. In der Saison 2018/19 stieg das Team von der Elbe als Oberligameister in die dritte Liga auf und holte gegen den NHV damals mit 29:25 (in Delitzsch) und 33:31 (daheim) alle Punkte. Sportlich schaffte die Mannschaft aus der Landeshauptstadt zwar den Klassenerhalt, zog sich aber freiwillig in die Staffel darunter zurück. Einen Entscheidung, die Elbflorenz-Präsident Uwe Saegeling sportlich alles andere als leicht gefallen ist, die aber aus wirtschaftlichen Gründen „aus unserer Sicht alternativlos“ gewesen sei. Gleichwohl bleibe das zweite Team ein „wichtiger Baustein“ zur Entwicklung von Talenten und als Verbindung zur ersten Mannschaft, die in der zweiten Bundesliga aktiv ist und vom langjährigen Concorden Rico Göde trainiert wird. Er hat mit Mario Huhnstock und Oskar Emanuel zwei ehemalige Delitzscher unter seinen Fittichen.
Fabian Metzner, seit Saisonbeginn Coach des Dresdner Perspektivteams, weiß um seine Aufgabe. Die Mannschaft stehe in dieser Spielzeit vor einem kleinen Wandel. „Es sollen junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in das Team integriert und bestmöglich für die erste Männermannschaft entwickelt werden“, berichtet er. Dennoch sei es das Saisonziel, „im oberen Tabellendrittel zu landen“.
Für Jungandreas verfügt der Gegner über junge, gute Talente und ein paar sehr erfahrene Spieler. „Sie haben ein hohes Spieltempo, da dürfen wir uns nur wenig leichte Fehler leisten.“ Nach Einschätzung von Metzner haben die ersten drei Spieltage gezeigt, „dass die Liga sehr ausgeglichen sein wird und jede Mannschaft geschlagen werden kann“. Daher erwartet er ein sehr spannendes und körperliches Spiel.
Der NHV, räumte Metzner ein, sei formell stark einzuschätzen „und in der Favoritenrolle als Vizemeister der abgelaufenen Saison“. Die Gäste haben das Ziel ausgegeben, kein Spiel zu verlieren. Damit das in Dresden gelingt, „wollen wir natürlich wieder mit einer guten Abwehr ins Konterspiel kommen“, kündigt Jungandreas an. So soll versucht werden, Elbflorenz unter Druck zu setzen. Damit im dritten Anlauf der erste doppelte Punktgewinn eingefahren wird.
Ulrich Milde (c)
Leipziger Volkszeitung