Neunte Begegnung, neunter Sieg: Die Handballer des NHV Delitzsch haben sich gegen den HC Elbflorenz II mit 34:27 durchgesetzt. Concorden-Trainer Jan Jungandreas ist trotzdem nicht rundum zufrieden.
Delitzsch. Es war das Spiel der Ballermänner gegen die Abwehr-Asse. Schließlich hat Handball-Regionalligist HC Elbflorenz II die meisten Tore erzielt, der NHV Concordia Delitzsch dagegen dank einer herausragenden Deckung die wenigsten Gegentreffer kassiert. Doch in der Partie der beiden Kontrahenten am Samstag in der Dresdner Ballsportarena kam es anders. Es gewannen klar mit 34:27 die neuen Ballermänner aus Delitzsch. Sie landeten damit in der neunten Begegnung der laufenden Saison den neunten Sieg und führen die Tabelle souverän mit 18:0 Zählern an. Der Zweite, der HSV Bad Blankenburg, hat drei Pluspunkte weniger. Das Perspektivteam des Zweitbundesligisten aus der Landeshauptstadt befindet sich im Mittelfeld auf Rang neun.
Tatsächlich blieb der HC mit seiner Ausbeute unter dem bisherigen Schnitt von 33 erzielten Toren. Was vor allem daran lag, dass Concorden-Keeper Max Neuhäuser „ausgesprochen gut gehalten hat“, wie NHV-Trainer Jan Jungandreas lobte. Dagegen offenbarte die Delitzscher Verteidigung einige Schwächen. Wiederholt gelang es den Hausherren, die Nahtstellen zu attackieren. Dadurch holte Elbflorenz sieben Strafwürfe heraus, denen nur zwei gegenüberstanden. „Dresden hat erstklassig ausgebildete Spieler, sie waren auch taktische gut eingestellt“, kommentierte der Übungsleiter das Auftreten der zahlreichen jungen Akteure, die flott und beweglich auf den Beinen waren.
Dresden-Trainer Tajuelo: „Beste Mannschaft der Liga“
Dafür überzeugte der NHV über weite Strecken im Angriff. Gleich zehn Sportler trugen sich in die Torschützenliste ein, ein Zeichen für einen ausgewogenen Kader. „Delitzsch hat eine breite Bank“, sagte Elbflorenz-Coach Gonzalo Tajuelo anerkennend. Ein starker Spieler wird ausgewechselt, ein genauso starker kommt herein. Das spart Kraft, die in entscheidenden Momenten benötigt wird. So war es nicht erstaunlich, dass die Nordsachsen aus einem 11:11 in der 22. Minute bis zum Seitenwechsel einen 16:13-Vorsprung herauswarfen. „Wir haben uns am Anfang etwas schwergetan“, räumte Tom Hanner ein, mit acht Treffern der erfolgreichste Concorde. „Wir hatten im ersten Durchgang zu viele technische Fehler“, bemängelte Jungandreas.
Im zweiten Abschnitt verteidigte Delitzsch zehn Minuten lang den Vorsprung, um dann deutlich davonzuziehen. „Wir haben offensiv den Ball länger laufen lassen und dadurch viel Druck erzeugt“, begründete Hanner den letztlich ungefährdeten Erfolg. HC-Trainer Tajuelo zeigte sich trotz der Niederlage nicht unzufrieden. „Wir haben das gut gemacht.“ Seine Spieler hätten wichtige Erfahrungen gewonnen und viel gelernt. Der NHV sei eben „die beste Mannschaft der Liga“.
Dafür hat der HCE den besten Torschützen der Liga in seinen Reihen. Linksaußen Henrique Bilhastre überwand die Delitzscher Schlussmänner elfmal, darunter waren fünf Siebenmeter. Er hat bislang 66 Treffer erzielt und liegt damit vor Chris Heyer (USV Halle, 61) und Max Amtsberg (NHV, 59), der inzwischen nicht nur als Schütze aus dem Rückraum agiert, sondern auch in der Deckung eine immer wichtigere Rolle und spielt und zudem als Anspieler überzeugt.
NHV: Neuhäuser, Alpers, Ramos Schwirtz; Seifert (4), Amtsberg (5), Prautzsch (2), Eckart, Bielicki (1), Zierau, Oehlrich (1), Griehl (2), Hanner (8), Viehweger (4), Reinhardt (4), Teichert (3).
Ulrich Milde / 17.11.2024 / Leipziger Volkszeitung